Miami ist die fünftgrösste Stadt der Vereinigten Staaten und wurde von Ford bewusst für die Tests ausgewählt, denn die Metropole gehört gemäss der Inrix Global Traffic Scorecard* zur Top-10 der am meisten überlasteten Städte der Welt. Berufspendler verbringen dort durchschnittlich 64 Stunden pro Jahr im Stau – das sind fast 10 Prozent ihrer gesamten Fahrzeit. Erst im vergangenen Jahr startete in der Nähe von Detroit einen ersten Feldversuch mit autonomen Ford-Fahrzeugen. Gemeinsam mit dem Domino’s Pizza-Lieferservice sollte die Reaktion von Kunden auf selbstfahrende Bringdienste untersucht werden.
Ein speziell entwickeltes, selbstfahrendes Auto will Ford schon 2021 auf den Markt bringen. Vor einer tatsächlichen Integration autonomer Lieferfahrzeuge in den öffentlichen Strassenverkehr müssen jedoch noch wichtige Fragen geklärt werden: Wie sehen Prozesse aus, bei denen Mitarbeiter von Unternehmen selbstfahrende Fahrzeuge beladen und programmieren? Wie werden die Kunden mit dem Fahrzeug interagieren, um beispielsweise Lebensmittel zu erhalten? Werden Kunden bereit sein, ihre Häuser zu Fuss zu verlassen, um Lieferungen entgegen zu nehmen? Wie ist das Verhältnis zwischen Kosten und Nutzen?
„In Bezug auf den Einsatz von autonomen Fahrzeugen für innerstädtische Lieferdienste gibt es für uns natürlich noch einiges lernen“, sagte Sherif Marakby, Ford Vice President, Autonomous Vehicles and Electrification. „Aber wir sehen schon jetzt Vorteile für den Verkehrsfluss. Ein selbstfahrendes Fahrzeug sucht sich zum Beispiel immer einen vorschriftsmässigen Parkplatz und wird daher keinen Stau verursachen, wie es durch das Parken in zweiter Reihe passieren kann. Menschen werden diese Autos auf eine intuitive und bequeme Weise kennenlernen“.
Parallel zur Schaffung der bestmöglichen Kundenerfahrung wird Ford die autonomen Technologien weiter ausbauen, etwa im Rahmen von Tests in Zusammenarbeit mit dem auf Robotics und Software spezialisierten Unternehmen Argo AI. Eine neue Flotte von Argo-Fahrzeugen ist bereits unterwegs, um Strassen zu kartographieren, damit die Testgebiete für autonomes Fahren künftig erweitert werden können.
„Ich habe keinen Zweifel, dass wir vollständig selbstfahrende Fahrzeuge im Verkehrsalltag sehen werden“, fügte Sherif Marakby hinzu. „Aber zunächst einmal besteht die Notwendigkeit für weitere Forschung und Entwicklung, inklusive der Auswertung unserer Praxistests in Miami“.
Das erste autonome Fahrzeug-Operations-Terminal von Ford in Miami liegt nahe der Innenstadt und dient als Basis für die Entwicklung von Fahrzeugmanagement-Prozessen. Die Fahrzeuge werden gewaschen und ihre Sensoren werden hier gereinigt, routinemässige Wartungsarbeiten werden durchgeführt, so können mögliche Probleme rasch aufgedeckt und behoben werden.
Auch Händler werden in die Test-Prozesse eingebunden. Denn bevor eines Tages tausende von selbstfahrenden Fahrzeugen tatsächlich auf die Strasse rollen, muss das effiziente Management von High-Tech-Flotten unter realen Bedingungen erprobt werden. Entsprechende Schritte, die Ford in Miami unternimmt, stellen hierfür eine unverzichtbare Vorstufe dar.
„Die Entwicklung von selbstfahrenden Fahrzeugen ermöglicht eine völlig neue Art der Beförderung von Personen und Gütern“, sagte Sherif Marakby. „Dies ändert jedoch nichts an unserer Art, Geschäfte zu machen – den Kunden über alles zu stellen. Wir freuen uns darauf, diese richtungsweisenden Technologien am Standort im Miami-Dade County testen zu können“.
* Informationen zur Global Traffic Scorecard finden Sie unter: http://inrix.com/scorecard
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