Seine alten Attribute hat er sich bewahrt. Die Lenkung ist knackig-direkt, das Fahrwerk straff, aber nicht unkomfortabel. Mit seiner wirklich guten Abstimmung schreit das Auto förmlich nach mehr Leistung. Wer schon mal im sportlichen Ableger Fiesta ST gefahren ist, versteht die Bitte. So macht es sogar richtig Spass, mit dem Fiesta um die Ecken zu wieseln. Im Interieur reicht hinten der Platz für zwei nicht zu grosse Passagiere gut aus, die Rückenlehne ist geteilt umlegbar. Der Armaturenträger - auf Wunsch auch zweifarbig - ist jetzt mit besseren Materialien gefertigt und fühlt sich dank weicher Kunststoffe auch ordentlich an. Pluspunkte sammelt der aufgefrischte Fiesta bei der Ergonomie. Tasten und Hebel lassen sich gut erkennen und erreichen. Die Verarbeitung ist ordentlich. Hier klappert nichts, das Geräuschniveau bleibt in Ordnung, auch wenn der 1,4-Liter-Benziner nicht zu den Leisetretern seiner Zunft gehört. 166 km/h Spitze stehen in den Papieren, auf der Autobahn läuft der kleine Kölner laut Tacho 185. Es dauert nur ein bisschen, bis er dort ankommt. Aber bei 80 PS sollte auch kein Ausbund an Temperament erwartet werden. Wobei der Durchschnittverbrauch von 9,5 Litern bei flotter Gangart kein Ruhmesblatt darstellen für einen Kleinwagen. Das liegt aber auch daran, dass der Motor hohe Drehzahlen braucht, um das Auto in Schwung zu bringen. Bis 4000 Touren dreht er recht willig, danach recht zäh. Die Bremsen sind griffig und gut dosierbar. Optisch hat Ford den Kleinwagen geglättet und vorn wie hinten mit neuen Scheinwerfern versehen. Das Ergebnis verblüfft: Der Fiesta wirkt deutlich moderner und erwachsener. Insgesamt hinterlässt er einen sehr homogenen Eindruck und leistet sich keine echte Schwäche. ESP in Serie hat nur der 100 PS-Benziner, 495 Euro zusätzlich sollten keinem zuviel sein. Ansonsten hat die Ghia-Ausstattung alles zu bieten, was es früher nicht einmal in höheren Klassen gab. Elektrische Helfer für fast alles, Bordcomputer CD-Radio, Klimaanlage - alles schon drin und dran. 14'050 Euro kostet laut Auto-Reporter der Luxus-Fiesta dann allerdings mindestens. Angesichts der Ausstattung ein fairer Preis. So bietet der Kölner nicht nur ein sehr agiles Handling, sondern auch echten Luxus im Kleinen. Die Basis gibt es bereits unter 11'000 Euro, für alle, die auf den Luxus verzichten können.
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