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Montag, 8. März 2010 Ford setzt auf recycelte Materialien

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Recyceltes bekommt eine zweite Chance. Foto: Ford/auto-reporter.netRecyceltes bekommt eine zweite Chance. Foto: Ford/auto-reporter.net

Ford verwendet in seinen europäischen Fahrzeugmodellen rund 300 Bauteile und Baugruppen, die aus recyceltem Material bestehen. Und für viele weitere Anwendungen kommen nachwachsende Rohstoffe zum Einsatz - also Naturmaterialien wie zum Beispiel Baumwolle, Holz und Kenaf. Dank dieser Mate- rial-Offensive von Ford werden die Deponien um jährlich 20.000 Tonnen entlastet. Voraussetzung für die Nutzung von Bauteilen aus recycelten Materialien oder aus nachwachsenden, „grünen“ Rohstoffen ist, dass sie im Vergleich zu den bisher ver- wendeten Teilen mindestens die gleichen, möglicherweise sogar bessere Produkteigenschaften etwa in Bezug auf die Sicherheit und die Haltbarkeit haben müssen.

 

Ein gutes Beispiel für die Ford Recycling-Initiative ist die aktuelle Generation des Ford Focus. Die Ausgangsstoffe für diese Bauteile sind Allerweltsmaterialien des täglichen Lebens wie zum Beispiel Kunststoff-Flaschen, Flaschenverschlüsse, Computer- und Fernsehgehäuse, CDs, Teppiche und sogar Baumwoll-Jeans: So besteht das Heizungsgehäuse zu 25 Prozent aus recyceltem Kunststoff; die Teppiche im Fahrzeug-Innenraum sind zu 20 Prozent aus recyceltem Teppichfasern; der Batterie-Träger besteht zu 50 Prozent aus recyceltem Kunststoff-Mix; die Innenverkleidung der vorderen Radkästen wird vollständig aus recyceltem Polypropylen hergestellt; der Dachhimmel, die Hutablage, die Instrumententafel sowie die Schallschutz- Dämmung enthalten recycelte Textilien.

Gleichzeitig intensiviert Ford die Forschung in die Entwicklung von Materialien, die aus nachwachsenden, „grünen“ Rohstoffen wie zum Beispiel Sojamehl, Hanf, Sisal und Zellulose bestehen. Diese Bio-Bauteile könnten künftig nicht nur die Abhängigkeit vom Rohöl verringern, sondern auch Gewichtsvorteile bringen. Ford-Material-experten untersuchen in diesem Zusammenhang auch Anwendungen mit einem Bio-Kunststoff namens PLA. PLA lässt sich aus der Stärke von Getreide, Zuckerrüben oder auch Schilf gewinnen. Ziel der Ford-Materialexperten ist es, die Eigenschaften von PLA so auszulegen, dass die entsprechenden Produkte einerseits ein volles „Fahrzeugleben“ halten, sich aber andererseits innerhalb von 90 bis 120 Tagen nach der Verwertung des Fahrzeugs zersetzen. Kunststoff, der aus Mineralöl gewonnen wird, verrottet dagegen erst nach rund 1.000 Jahren. Eine der ersten PLA-Anwendungen könnte eine besonders umweltfreundliche Hülle zum Schutz der Fahrzeuge während ihrer Produktion sein. Künftige PLA-Anwendungen sieht Ford zum Beispiel für Fußbodenteppiche, Fußmatten, Sitzpolsterungen und Fahrzeug-Innenraumteile aus Spritzguss.

Ford lässt sich beim Thema Bauteile aus recycelten Materialien/nachwachsenden Rohstoffen vom unternehmenseigenen Product Sustainability Index (PSI) leiten, der besonders strenge Nachhaltigkeits-Standards vorgibt. Aufgrund dieser Ford-internen Normen lässt sich bereits ab einem frühen Stadium der Entwicklung eines neuen Fahrzeugmodells dessen Einfluss auf die Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft ermitteln - und auf ein möglichst gutes, nachhaltiges Niveau bringen. Der PSI rückt insgesamt acht Aspekte in den Mittelpunkt der Betrachtung, darunter auch

• den Beitrag zur globalen Erderwärmung durch die CO2-Emissionen über die gesamte Lebensdauer des Fahrzeugs (von der Rohstoffgewinnung bis zur Fahrzeugverwertung - wie bei Ökobilanzen üblich),
• den Beitrag anderer Luft-Emissionen während des Lebenszyklusses des Fahrzeugs,
• die Verwendung nachhaltiger Materialen aus nachwachsenden Rohstoffen/aus recycelten Ausgangsprodukten,
• das Substanzmanagement (Materialauswahl), unter anderem zertifiziert durch das Label „Allergie getesteter Innenraum“ der TÜV Rheinland Group.

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