Freitag, 2. November 2012 Ford B-Max: Kleiner Kompakt-Van ganz groß
Foto: Ford/Auto-Reporter.NET
Seit eh und je orientieren sich Automobilhersteller am Markt, an den Wünschen von Autokunden, haben aber wohl immer auch einen Blick für die Wettbewerber. Was die so machen und planen, beeinflusst am Ende durchaus eigene Entscheidungen.
Zunehmend scheinen Pkw-Interessenten zu verinnerlichen, dass Größe und Nutzwert eines Autos im überzeugenden Verhältnis zum finanziellen Aufwand stehen sollten, den Erwerb und Unterhalt erfordern. „Schuld“ an diesem Trend sind genau genommen auch die Automobilhersteller selbst, indem sie Ausstattungen, die zunächst der Premium-Liga vorbehalten waren, nach und nach in Klassen darunter übertragen. Und so kam, was kommen musste: Autointeressenten folgen der Erkenntnis, dass im Grunde ein kompaktes oder auch kleines Auto, das entsprechend anspruchsvoll ausgestattet ist, für den anstehenden Bedarf durchaus ausreichte. Stimmen muss natürlich das Preis-Leistungs-Verhältnis.
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Gedankengänge, die Fords neu entwickelten Kompakt-Van B-Max bescherten, der jetzt, Anfang November, seinen Marktstart hat. Nicht allein sein Einführungspreis – 13.990 Euro – weckt Kaufinteresse, wie ein erster Fahreindruck anlässlich der traditionellen Ford-Regionaltour erkennen ließ.
Dreizylinder ECOBoost beschert einen Sparkönig Um gleich mit etwas Außergewöhnlichem zu beginnen: Er wird, wie schon Ford Focus und Ford C-Max, auch mit dem 1.0-Liter-Dreizylinder-Benzindirekteinspritzer zu haben sein. Dass der preisgekrönte Turbo-Treibsatz sogar im kommenden neuen Mondeo, dem Flaggschiff, wahlweise zum Einsatz kommt, spricht für sich. Der ECOBoost getaufte Motor erarbeitet In zwei Versionen 74 kW (100 PS) bzw. 88 kW (120 PS). Das Temperament des Dreizylinders ist beeindruckend. Dazu kommt das Plus seiner Enthaltsamkeit. Die 74-kW-Variante begnügt sich mit einem Durchschnittsverbrauch von 4,9 Litern pro 100 Kilometer (114 g CO2/km). Das macht den B-Max zu einem Sparkönig in seinem Segment.
Zwei weitere Benziner (1,4- bzw. 1,6-Liter-Duratec (66 kW/90 PS bzw. 77 kW/105 PS) und zwei Duratorq TDCi-Aggregate (1,5 Liter mit 55 kW/75 PS bzw. 1,6 Liter mit 70 kW/90 PS) können den Vortrieb eines B-Max wahlweise übernehmen. Der 1.0-Liter-ECOBoost und die beiden Dieselmotoren profitieren auch vom Energierückgewinnungssystem der Lichtmaschine, das Roll- und Bremsphasen des Fahrzeugs zum Aufladen der Batterie nutzt.
Kleiner B-Max mit großer Öffnung Ein B-Max überzeuge, heißt es bei Ford, mit seiner unschlagbaren Kombination aus eigenständigem Design, hoher Wirtschaftlichkeit und fortschrittlichsten Technologielösungen für Kompaktfahrzeuge in Europa. Zu seinen Alleinstellungsmerkmalen gehöre das wegweisende „Panorama-Schiebetür“-Türkonzept. Dank des Verzichts auf die konventionelle B-Säule ergeben geöffnete Vordertür und zurückgeschobene hintere Schiebetür eine anderthalb Meter breite Einstiegsöffnung. Auf dieses Weise lässt sich auch das flexible Sitzsystem noch besser nutzen. Bei Bedarf ist bei umgeklappter Rückbank und umgeklappter Lehne des Beifahrersitzes eine durchgehend ebene Staufläche von 2,35 Meter Länge zu schaffen.
Ford verweist darauf, dass zum Ausgleich der weggefallenen B-Säule die Strukturen der vorderen und hinteren Türen gezielt durch ultrahochfeste Boron-Stähle verstärkt wurden. Im Zusammenspiel mit den Rahmen der Türen bildeten sie „eine Art virtuelle B-Säule“. So werde einwirkende Crash-Energie absorbiert. Beim neuen verschärften 2012er-Crashtest EuroNCAP hat der B-Max mit fünf Sternen die höchstmögliche Bewertung erzielt.
Sprachgesteuert Präsentiert wird der neue B-Max als „technologisch fortschrittlichstes Multi Activity Vehicle (MAV) Europas“. Ford verweist in diesem Zusammenhang auf das sprachgesteuerte Multimedia Konnektivitätssystem SYNC. Es bindet elektronische Geräte wie Smartphones oder MP3-Speichermedien via Bluetooth oder USB-Anschluss ein und ermöglicht eine sprachgesteuerte Bedienung.
„Active City Stop“, Weltpremere im Segment Weltpremiere im Segment des Ford B-Max hat das Fahrer-Assistenzsystem „Active City Stop“, das Auffahrunfälle bei niedrigeren Geschwindigkeiten bis 30 km/h – etwa im zähfließenden Verkehr – verhindern, zumindest aber deren Folgen verringern kann. Wird das vorausfahrende Fahrzeug abrupt langsamer, erhöht „Active City Stop“ den Bremsdruck und leitet, wenn es brenzlig wird, den Bremsvorgang ein.
Der neue Ford B-Max teilt sich die Grundarchitektur mit dem Fiesta. Er ist 32 Zentimeter kürzer als der C-Max. Die neue Baureihe berücksichtige, argumentiert Ford, dass Autokunden zunehmend an kompakten Fahrzeugen interessiert sind, die sich auch in innerstädtischen Bereichen gut bewegen lassen, zudem aber mit einem überzeugenden Platzangebot für die Insassen punkten. (Auto-Reporter.NET/Wolfram Riedel)
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