Dienstag, 26. Juli 2016 20 Jahre Ford Ka
Mit seiner Markteinführung 1996 schafft der Ford Ka gleich ein neues Marktsegment
Als der Ford Ka 1996, also vor 20 Jahren, auf den Markt kommt, ist er eine kleine Sensation: Er begründet nicht nur eine neue, eigene Klasse - das "Sub B"-Segment -, sondern ist mit seinem "New Edge-Design" auch optisch etwas völlig Neues. Die einen sind begeistert von der "Knutschkugel", die anderen verwenden eher weniger nette Worte für die Rundungen, Schwünge, Kanten und Winkel, die das "New Edge Design" auszeichnen. Die zweite Generation dieses Kleinwagens, produziert im polnischen Fiat-Werk Tichy, kommt 2009 auf den Markt - im "Kinetic Design". Im Mai 2016 schließlich wird die Produktion der Ka-Baureihe eingestellt, das Gemeinschaftsprojekt mit Fiat ist planmäßig beendet. Der Ford ist seinen Weg gegangen und dies recht erfolgreich: In den zwei Jahrzehnten seit Markteinführung wurden 1,9 Millionen Ka an Kunden in Europa ausgeliefert. Mit dem KA+, der im Juni 2016 den europäischen Medien statisch vorgestellt wurde, läutet Ford eine neue Ära im Kleinwagen-Segment ein:
|
Gegen Ende des Jahres 1996 dreht Ford am großen Rad und steckt einen neuen Claim ab: "Sub-B". Autos, die in diesem Segment zu Hause sind, firmieren heute als "Kleinstwagen", "City- oder Micro Cars". Ford ist der erste deutsche Automobilhersteller, der so ein Fahrzeug im Angebot hat: Im Gesamtformat noch unterhalb des Kleinwagen-Bestsellers Fiesta angesiedelt, präsentiert sich der knuffige, 3,62 Meter lange Dreitürer in einem ansprechenden Design, attraktiver Innenraumgestaltung, vier vollwertigen Sitzen, hohen Sicherheitsreserven und der Ford-typischen Wirtschaftlichkeit - kurzum: als ein Fahrzeug, das in jeder Hinsicht Ansprüche erfüllt, die Kunden an moderne Sub-Kompakt-Autos stellen.
Das "New Edge-Design": Rundungen, Schwünge, Kanten und Winkel
Den Auftritt der ersten Ka-Generation prägt eine markante Kombination aus rundlich geschwungenen Flächen, Kanten und Winkeln. "New Edge-Design" nennt Ford diese unverwechselbare, eigenständige Formensprache. Der mit 2,45 Meter ungewöhnlich lange Radstand unterstreicht nicht nur die dynamische Optik, sondern trägt auch entscheidend zum großzügigen Platzangebot bei. Die Ausstattung stimmt ebenfalls: Bereits die Einstiegsversion bietet Seriendetails wie neigungsverstellbare Sitze, eine geteilt umlegbare Rücksitzlehne, ein Stereo-Radio-Kassettengerät, getönte Scheiben, eine elektronische Wegfahrsperre und in der 60-PS-Version auch eine Servolenkung.
Klein. Aber sicher.
Maßstäbe setzt der Ka auch in der Sicherheit. Crashtests, die sich an den Anforderungen der für 1998 geplanten europäischen Normen ECE 98 orientieren, absolviert er mit Bestnoten. Die Basis dafür bildet ein integrierter Verbund mit Sicherheitskarosserie, Seitenaufprallschutz, Fahrer-Airbag, Gurtstoppern und Anti-Dive-Sicherheitssitzen. Ein Beifahrer-Airbag ist auf Wunsch erhältlich, ein Vierkanal-ABS-Bremssystem folgt im Frühjahr 1997. Damit der "Kurze" auch kurze Bremswege auf den Asphalt legen kann, verfügt er über ein diagonales Zweikreis-Bremssystem mit Bremskraftverstärker sowie 240-Millimeter-Scheibenbremsen an der Vorderachse.
Zum Marktstart zwei Benziner: mit 50 und mit 60 PS
Die Antriebs-Auswahl beschränkt sich zum Marktstart auf zwei 1,3-Liter-Benzinervarianten. Die Basis-Ausführung mobilisiert 37 kW (50 PS), die stärkere Version 44 kW (60 PS). Beide Triebwerke sind potent genug, um den Ka flott voranzubringen, zumal sie mit 97 beziehungsweise mit 105 Nm das höchste Drehmoment ihrer Leistungsklasse entwickeln. So beschleunigt die 50 PS-Version in 17,7 Sekunden auf 100 km/h und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 147 km/h; in der stärkeren Ausführung verkürzt sich die Sprintzeit auf 15,4 Sekunden, während das Reisetempo auf bis zu 155 km/h ansteigt.
Seine Wirtschaftlichkeit demonstriert der innovative Neuling nicht zuletzt mit manierlichen Trinksitten. Nach dem damaligen europäischen Messzyklus "EEC 116" verbraucht der Basismotor 5,9 Liter, die stärkere Ausführung 6,7 Liter unverbleites Superbenzin pro 100 Kilometer. Dank Drei-Wege-Katalysator erfüllt der Ka außerdem die Vorgaben der ab 1. Januar 1997 geltenden europäischen Abgasnorm Euro 2. Eine rundum saubere Sache also.
"Just-in-Time"-Produktion im Werk Valencia
Bei der Fertigung des Ka im spanischen Werk Valencia setzt Ford erstmals auf eine neue Art der Zusammenarbeit mit den Zulieferern. Die sind nämlich in einem Industriepark in unmittelbarer Nachbarschaft zum Werksgelände angesiedelt und fertigen Komponenten sowie ganze Baugruppen in Modulbauweise. Über drei große Schwebeförderanlagen treffen diese - "just-in-time" - exakt zum geplanten Einbauzeitpunkt an den Montagebändern ein.
Marktstart mit vergoldetem Lenkrad
Das nennt man wohl einen Traumstart. Am Tag seines offiziellen Marktdebüts, dem 7. November 1996, zeichnet die "Bild am Sonntag" den Debütanten mit dem "Goldenen Lenkrad" aus - einem der begehrtesten Automobilpreise in Deutschland.
|