Zur Verschleierung des Aussendesigns von Prototypen nutzt Ford nun eine neue 3D-Tarnung, die von Online-Illustrationen inspiriert wurde. Die neue Tarnung nutzt Tausende von scheinbar zufällig platzierten, schwarzen, grauen und weissen Zylindern in einem komplexen Kreuzmuster. Dies macht es besonders bei Tageslicht schwierig, äussere Design-Merkmale zu identifizieren. Auch Fotos der Erlkönige oder Selfies mit den Fahrzeugen, die beispielsweise im Internet veröffentlicht werden, sind dank der neuen Tarnung kaum auswertbar.
„Fast jeder hat heutzutage ein fotofähiges Smartphone, mit dem aufgenommene Bilder zeitnah im Internet geteilt werden können – dies macht auch die Beobachtung durch den Wettbewerb immer einfacher“, sagte Lars Muehlbauer, Manager, Camouflage, Ford of Europe. „Die Ford-Fahrzeugentwickler erschaffen schöne Autos mit coolem Design. Unsere Aufgabe ist es, diese Merkmale bis zur Enthüllung neuer Modelle geheim zu halten“.
Neue Fahrzeuge werden im Rahmen eines strengen Entwicklungsprozess auch auf öffentlichen Strassen getestet. Jede neue Tarnung benötigt eine Entwicklungszeit von zwei Monaten und wird dann als Vinyl-Folie gedruckt und aufgeklebt. Die Folien werden individuell für das jeweilige Fahrzeug angefertigt und sind dünner als ein menschliches Haar. Entwürfe werden zunächst auf einer Ford-internen Teststrecke geprüft, um eine optimale Tarnung sicherzustellen.
Folgendes Video zeigt eine Testfahrt mit einem Erlkönig in Köln: https://youtu.be/r4T0_SqQPyc „Ich habe versucht, ein chaotisches Muster zu entwickeln, dass die Augen irritiert“, sagte Marco Porceddu, Vehicle Prototype Engineer, Product Development, Ford of Europe. „Ich befasste mich mit optischen Täuschungen im Internet und kam auf eine spezielle Form, die tausendfach kopiert und überlappt werden kann. Dies schafft eine Art 3D-Illusion“.
Die neue Tarnung wurde sogar für extreme Temperaturen konzipiert und eignet sich mit ihren Schwarz-, Weiss- und Grautönen hervorragend für den Winter in Europa, während in Australien und Südamerika eher Sandfarben verwendet werden.
„Diese Tarnung irritiert das Gehirn und macht die Fahrzeugform sowie Oberflächen und Farben nahezu unkenntlich“, sagte Martin Stevens, Associate Professor an der University of Exeter, der 15 Jahre lang die farbliche Tarnung von Tieren erforschte. „Die optische Täuschung verhindert nicht, dass ein Auto gesehen wird, sondern spielt eher mit der Fähigkeit zur Erkennung von Tiefenschärfe und Schatten. Dieser Trick kommt auch in der Natur vor – nun wird er beim Testen von Erlkönigen genutzt“.
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