Freitag, 18. November 2016 Kobold-Tests bei Ford
Der spanische Ford-Mitarbeiter Xabier Garciandia zählt zu speziell geschulten „Kobolden“, deren Aufgabe darin besteht, fehlerhafte Fahrzeugteile oder störende Werkzeuge in einer der weltweit modernsten Fahrzeug-Produktionsanlagen heimlich zu platzieren. Xabier Garciandia handelt jedoch nicht im Auftrag eines skrupellosen Konkurrenten, sondern er ist tatsächlich ein wichtiger Teil des Prozesses zur Sicherzustellung der strengen Qualitätsstandards am Produktionsstandort von Ford im spanischen Valencia. Dort wird branchenweit erstmals digitale Fototechnologie eingesetzt, um Produktionsvorgänge visuell zu erfassen und zu kontrollieren. Das System fotografiert, prüft und verfolgt jedes einzelne Teil der 400.000 Fahrzeuge und 330.000 Motoren, die in Valencia jedes Jahr vom Band laufen. Die „Kobold-Tests“ sind eine innovative Methode zur Überprüfung dieses neuen Verfahrens.
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„Die digitale Fototechnologie erfasst jedes einzelne Teil eines jeden Fahrzeugs“, sagte Xabier Garciandia, Technical Specialist, Valencia Engine Vision System, Ford of Europe. „Mit den sogenannten ‚Kobold-Tests‘ können wir sicherstellen, dass das System einwandfrei funktioniert. Es ist ein Spiel mit einem ernsten Hintergrund. Die Teams sind wirklich aufgeregt, wenn sie eines unserer heimlich platzierten Teile finden, so sensibilisieren wir unsere Mitarbeiter“.
Im spanischen Valencia produziert Ford mehr Fahrzeug-Modelle als an jedem anderen europäischen Standort, dazu zählen die Baureihen Kuga, Kuga Vignale, Mondeo, Mondeo Vignale, Galaxy, S-MAX sowie Transit Connect und Tourneo Connect. Darüber hinaus werden in Valencia die 2,0- und 2,3-Liter EcoBoost-Motoren hergestellt. Im Zuge dessen erzeugt das digitale Fotosystem innerhalb eines Zeitraums von 14 Tagen mehr als eine Milliarde Fotografien – dies entspricht der Anzahl der Fotos, die europaweit bei Instagram hochgeladen werden*.
Das Verfahren ermöglicht auch die Generierung eines zusammengesetzten Bildes, bestehend aus 3.150 Einzelaufnahmen, das eventuelle Unstimmigkeiten vor Ort visuell identifiziert.
In Valencia wurden bisher fehlerhafte Motorenteile, unvollständige Lenkräder und sogar falsche Armaturenbretter in die Produktionslinie eingeschleust, wobei der „Kobold-Test“ nun auf alle 34 Stufen der Montage ausgedehnt wurde. Ford erwägt ein weltweites Roll-out des „Kobold-Tests“.
„Die Art und Weise, wie wir unsere tägliche Lebensweise mit Digitalkameras erfassen, hat Einfluss auf Art und Weise, wie wir Motoren und Autos bauen“, fügte Xabier Garciandia hinzu.
„Aber wir müssen die modernen Testverfahren auch kontrollieren und absichern, hierzu führen wir unsere ‚Kobold-Tests‘ durch, die in der Autoindustrie bislang einmalig sind“.
Ford hat eine Reihe von ungewöhnlichen Qualitätsprozessen am Produktionsstandort in Valencia eingeführt, wo alle 40 Sekunden ein neues Fahrzeug vom Band rollt. Beispiele:
Ultra-empfindliche Mikrofone zur Überprüfung von Motor-Steckverbindungen „Motoren-Lauscher“, die den einwandfreien Lauf des Ford Focus RS sicherstellen Straussenfedern zum optimalen Entstauben der Fahrzeuge vor dem Lackieren Digitalkamerasystem zur Identifizierung von Herstellungsfehlern Audiotests zur bestmöglichen Wiedergabe von Bluetooth-Streaming Virtueller Rolling-Road-Test zur Bewertung fortschrittlicher Fahrertechnologien
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