Dabei helfen soll nicht zuletzt der Preis, der in der Werbung mit 13 990 Euro für die Basisversion angegeben wird – in der offiziellen Liste stehen dann allerdings 15 990 Euro, was den Interessenten durchaus irritiert. Die widersprüchlichen Informationen erklären sich, wenn man eine erst auf Nachfrage erwähnte Prämie in Höhe von 2000 Euro vom Grundpreis abzieht, die man für eine Inzahlungnahme erhält. Wer keinen Gebrauchtwagen abgibt, wird mit 1500 Euro belohnt. Für den Preis erhalten die Kunden einen grundsoliden und sauber verarbeiteten Kombi mit großzügig dimensionierten Ladevolumen, in dessen Gepäckabteil auch der Einkauf im schwedischen Möbelhaus transportiert werden kann, vorausgesetzt er misst nicht mehr als 1,80 Meter in der Länge.
Als Antriebe stehen beim Tipo Kombi drei Benziner mit 70 kW / 95 PS, 88 kW / 120 PS und 81 kW / 110 PS zur Wahl. Die Diesel-Aggregate leisten 70 kW / 95 PS und 88 kW / 120 PS. Neben dem günstigen Preis soll auch die vergleichsweise vollständige Ausstattung die Kunden überzeugen. So sind bereits in der Basis-Variante unter anderem eine Klimaanlage und eine Audioanlage mit MP3-Fähigkeit Serie. Der Tipo Kombi steht für die rationale Art der Fortbewegung, die Fraktion Emotionalität vertritt der neue 124 Spider, der geschickt Merkmale des Kult-Modells, das zwischen 1966 und 1985 unter verschiedenen Modellbezeichnungen hergestellt wurde, übernimmt. Die Wölbungen auf der Motorhaube, die Anordnung der Instrumente nehmen die Merkmale des ersten 124 Spider geschickt auf und lassen fast vergessen, dass der neue Roadster (ab 23 990 Euro) seine Gene und Produktionsstätte mit dem Mazda MX-5 teilen muss. Auf kleinen Landstraßen mit ausreichend vielen Kurven vergisst man dieses Detail allerdings schnell, wenn der 1,4-Liter-Turbo auf Touren kommt, und offensichtlich hat der 124 noch immer eine große Fangemeinde, denn der offene Fiat mit 103 kW / 140 PS hat inzwischen eine Lieferzeit von sechs Monaten, und wer die 30 PS stärkere Abarth-Variante bestellt, muss rund neun Monate warten. Seit der Wiederbelebung der Marke hat sich Abarth erfolgreich auf dem Markt etabliert, und in den kommenden Monaten wird die Zahl der Abarth-Händler auf rund 100 wachsen. Allerdings bleiben die Leistungssteigerungen im Zeichen des Skorpions allein den emotionalen Fiat-Modellen vorbehalten. „Vom Tipo wird es keine Abarth-Version geben“, erklärt ein Markensprecher die Strategie. Aktuell beschränkt sich deshalb die Modellpalette auf drei 500er-Versionen und den 124 Spider. Neben den konventionell angetriebenen Modellen plant Fiat in den kommenden Jahren eine Hybrid-Offensive. „Bis zum Jahr 2019 werden wir in allen Baureihen eine Hybridversion anbieten“, erklärt Klaus Schühle, Leiter Homologation. Die Zukunft von elektrisch angetriebenen Fiat-Modellen ist noch nicht sicher. Die Entwicklung von E-Mobilen liegt aktuell bei Chrysler in den USA, doch vor dem Jahr 2019, so der oberste Fiat-Chrysler-Chef Sergio Marchionne wird es in Europa kein E-Mobil von Fiat geben. So bleibt der elektrisch angetriebene 500 in Kalifornien vorerst noch ein von Marchionne gar nicht geliebter Einzelgänger. (ampnet/ww)
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