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Donnerstag, 7. Juni 2007 50 Jahre Fiat 500: Von Anfang an ein vielseitiger Sportler

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Fiat 500 Sport 1958-1960Fiat 500 Sport 1958-1960

Wenn der neue Fiat 500 am 4. Juli 2007 der Weltöffentlichkeit präsentiert wird, fiebern viele Fans besonders der angekündigten Sport-Version des pfiffigen Italieners entgegen. Denn trotz kompaktester Dimensionen beflügelt der Fiat 500 des 21. Jahrhunderts schon jetzt die Phantasie auf ebenso sportliche Weise, wie es sein Urahn vor 50 Jahren vermochte.

 

Zeitsprung zurück um fünf Jahrzehnte. Seit Juli 1957 erobert der Fiat 500 die Herzen der italienischen Autofahrer und immer mehr auch das europäische Ausland. Für die Landstrasse sind anfangs 13, später 15 PS aber doch etwas wenig. Im Spätsommer 1958 präsentieren die Ingenieure eine Sport-Version des Fiat 500. Auf den ersten Blick erkennbar an der weissen Karosseriefarbe mit zwei kräftig-roten Rallyestreifen und ebenfalls in rot-weiss gehaltener Inneneinrichtung, bietet der Fiat 500 Sport auch unter dem Blech zeitgenössische Tuning-Massnahmen. Der luftgekühlte Reihenzweizylinder im Heck wird im Hubraum auf 499 Kubikzentimeter (Standard 479 ccm) erhöht. Damit bleibt der Fiat 500 Sport bei Rennen und Rallyes noch immer startberechtigt in der heiss umkämpften 500-Kubikzentimeter-Klasse. Mit versteifter Karosserie und nunmehr 21,5 PS ist der Fiat 500 Sport das ideale Fahrzeug für Privatfahrer, die bei Rennen für serienmässige Tourenwagen antreten.
Im professionellen Rennsport taucht schon bald ein Name auf, der innerhalb kurzer Zeit untrennbar mit Sporterfolgen des Fiat 500 verbunden sein wird - Carlo Abarth. Der in Wien im Sternzeichen des Skorpions geborene Ingenieur holt aus dem Motor des Fiat 500 sogar bis zu 26 PS. Der Fiat 500 Abarth sorgt nicht nur bei legendären Veranstaltungen wie der Rallye Monte Carlo für Aufsehen und sammelt auf der Rennstrecke Siegerpokale im Akkord. Er bricht auch zahlreiche Langstreckenrekorde für Strassenfahrzeuge. Im Februar 1958 legt ein aus sechs Fahrern bestehendes Team auf der Rennstrecke von Monza innerhalb von sieben Tagen die Strecke von 18'186 Kilometer zurück. Die Durchschnittsgeschwindigkeit beträgt mehr als 108 km/h – sensationelle Werte für ein Auto, das im Serienzustand maximal 85 km/h erreicht.
Gemeinsam mit Zagato stellt Abarth 1958 den Fiat 500 Abarth GT auf die Räder. Das Coupé auf Basis des Fiat 500 im typischen Zagato-Stil feiert Erfolge vor allem bei Bergrennen. Pininfarina kleidet die Technik eines 500er Abarth mit einer Stromlinienkarosserie ein. Diese Kooperation hat nur ein Ziel – neue Rekorde aufstellen. Der Plan geht auf. Im Herbst 1958 stellt das Fahrzeug insgesamt 23 Langstreckenbestmarken über Distanzen bis zu zehn Tage (27'931 km mit 116 km/h) und 25'000 Kilometer (knapp 209 Stunden mit 120 km/h) auf. Ein Jahr später verbessert der Fiat 500 Abarth Pininfarina einige Rekorde sogar erneut.
Abarths grosser Konkurrent um den Ruf des erfolgreichsten Tuners von Fiat 500 für die Strasse ist Domenico Giannini. Der Italiener steigert die Leistung des Reihenzweizylinders auf bis zu 29 PS im Giannini 500 TVS (1964). Im 590 GTS (1964) leistet das auf 586 Kubikzentimeter aufgebohrte Triebwerk sogar 35 PS und beschleunigt den Fiat 500 auf bis zu 130 km/h.
Einen ähnlichen Weg wie Giannini schlägt Steyr-Puch ein. Der österreichische Fiat Importeur implantiert dem äusserlich nahezu unveränderten Fiat 500 einen 650 Kubikzentimeter grossen, luftgekühlten Zweizylinder-Boxermotor aus eigener Produktion. Rund 20 PS kommen mit der alpenländischen Geographie deutlich besser zurecht als die 15 PS des italienischen Originals.
In der vor allem bei Rallyes weit verbreiteten 750er Klasse entwickelt sich der Steyr-Puch 650TR zum regelmässigen Sieger. In der stark verbesserten Gruppe-2-Variante leistet der auf 660 Kubikzentimeter vergrösserte Motor offiziell bis zu 45 PS.

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