Unterwegs ist der neue Freemont für Fiat ein besonderes Ereignis. "Was für ein Auto von Fiat, wie fährt er sich und was kostet er" fragen spontan Autobegeisterte und zeigen sichtlich reges Interesse an dem grossen Fiat.
Der Freemont ist das erste Fahrzeug von Fiat aus der Partnerschaft mit der Chrysler-Gruppe. Als Basis fungierte der Dodge Journey, dazu stammen die beiden Turbodiesel-Motoren sowie das Sechsgang-Getriebe von Fiat Powertrain.
Das Design des Freemont (Länge 489 cm, Breite 188 cm und Höhe 169 cm) wirkt gefällig, die Änderungen fallen aber weniger umfangreich aus als im Interieur. Dazu ist das übersichtliche Armaturenbrett ergonomisch gestaltet, die Sitze bequem und vor allem langstreckentauglich.
Der Freemont bietet ein Maximum an Geräumigkeit, Komfort und Vielseitigkeit. Serienmässig verfügt er über eine dritte Sitzreihe mit vollwertigen Sitzen, die aufgrund der weit öffnenden hinteren Türen leicht zugänglich sind. Zahlreiche praktische Ablagen sowie ein grosszügiger Kofferraum mit zwei Fächern und einer ebenen Ladefläche mit einer Zuladung von bis zu 1461 Litern runden das Platzangebot des Freemont harmonisch ab.
Besonders sparsam im Unterhalt ist der Freemont, sofern er mit einem der zwei Turbodiesel-Triebwerken des Typs 2.0 Multijet 2 mit 140 PS bzw. 170 PS (ab 41'150 Fr.) geordert wird. Die antrittstarken und laufruhigen Vierzylinder sind mit Schaltgetriebe und Frontantrieb erhältlich.
Nur mit Automatikgetriebe sind dagegen die Allradversionen des Freemont orderbar. Der stärkere Turbodiesel mit 170 PS startet ab 45'800 Fr., mindestens 42'950 Fr. ist für die Version mit dem 280 PS starken 3.6-V6-Benzinmotor fällig. Mit Ausnahme des 3,6-Liter-Motors aus der Pentastar-Familie der Chrysler Group und des Automatikgetriebes werden alle Antriebssysteme von Fiat Powertrain entwickelt und produziert.
Unterwegs mit dem stärkeren Diesel-Motor ist der Freemont 4x2 ausreichend motorisiert. Für souveränes Dahingleiten und sattes Durchzugsvermögen sorgt das maximale Drehmoment von 350 Nm, das schon bei 1750 Umdrehungen zur Verfügung steht. Tempo 100 erreicht der Italo-Amerikaner in elf Sekunden, die Spitze wird vom Hersteller mit 195 km/h beziffert. Der erste Eindruck täuscht nicht, das Fahrverhalten ist für ein SUV dieser Grössenordnung mehr als ausreichend dynamisch. Nicht ganz ins positive Bild passt jedoch die manuelle Sechsgang-Schaltung, bei unserem Testwagen war sie etwas zu hakelig.
In Ordnung geht dagegen der Durchschnittsverbrauch. Fiat beziffert diesen mit 6,4 Liter auf 100 Kilometer, im Alltag und bei etwas ambitionierter Fahrweise floss rund ein Liter mehr durch die Einsprizdüsen des 1874 Kilogramm schweren Freemont.
Fiat hat für Europa das Fahrwerk des Freemont straffer und zugleich etwas komfortorientierter ausgelegt. Dazu agiert auch die Lenkung präziser als in der konstruktiven Ausgangsbasis. Dies schafft in Verbindung mit dem grosszügigen Radstand von 289 Zentimeter ein nicht unerheblicher Komfortgewinn - dies vor allem auf langen Strecken.
Angepasst wurde auch die Sicherheitsausstattung an die europäischen Standards. An Bord ist unter anderem ESP mit integrierter Berganfahrhilfe, 6 Airbags, Antiblockiersystem einschliesslich Bremsassistent oder das Überrollschutzsystem (ERM).
Fiat kann mit dem Freemont das SUV-Segment zwar nicht neu definieren. Dafür haben die Italiener aber endlich entdeckt, dass von der Marke schon lange ein Multitalent in dieser Klasse erwartet wurde. atn/war
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