Diese Möglichkeit, sich auf eine lange Reise vorzubereiten, ist nicht der einzige Charakterzug, der den Namen des neuen Dodge zum Programm werden lässt, denn als Journey bezeichnet der Amerikaner eine Reise der längeren und der angenehmeren Art. Mit diesem Ansatz stellt Chrysler ein Fahrzeug mit dem Innenleben eines grossen Vans und dem Äusseren eines SUV auf die Räder. Das Äussere gefällt, ein Blick auf die Motorenauswahl bestätigt - Renner sind das nicht. Neben dem 2,4-Lieter-Vierzylinder Benzinmotor mit 170 PS und Fünf-Gang-Getriebe kann man sich nur noch für den Vierzylinder-Diesel mit zwei Liter Hubraum und 140 PS entscheiden. Dieser alte Bekannte aus dem VW-Regal wird mit Sechs-Gang-Handschalter oder (gegen 1800 Euro Aufpreis) mit einem Sechs-Gang-Doppelkupplungsgetriebe geliefert. Beide Motoren schaffen den Journey auf 188 km/h Höchstgeschwindigkeit. Beim Beschleunigen liegt der Benziner mit 10,1 Sekunden von null auf 100 km/h vorn; der Diesel folgt mit 11,6 Sekunden oder 11,8 Sekunden für die Automatikversion. Der Verbrauch des Benziners liegt mit 8,8 Litern (209 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer) im Durchschnitt (nach EU-Norm) nicht schlecht für ein fast 4,90 Meter langes und leer rund 1900 Kilogramm wiegendes Auto Beim rund 100 Kilogramm schwereren Automatik-Diesel liegen die Werte bei 7,0 Litern und 186 Gramm. Noch ein Wort zum Fahrverhalten, mit beiden Motoren wird der Journey nicht zum sportlichen Auto. Umso mehr erstaunt es uns bei der ersten Probefahrt, dass das Fahrwerk so gar nichts amerikanisches mehr an sich hat. Die Abstimmung ist gelungen. Die Neigung zum Wanken in Kurven fällt beim Journey gering aus, und die Lenkung arbeitet befriedigend direkt und genau. Wer dies alles weiss und für sich akzeptiert, kann den Journey mit Vorfreude betreten. Es erwartet ihn ein Innenraum, wie er ihn von Wettbewerbern wie dem Toyota Previa, dem Peugeot 807, dem Renault Espace kennt. Die Amerikaner haben in den vergangenen Jahren gelernt, dass ein Personenwagen auch innen seine Qualitäten beweisen muss. Das gelingt dem Journey recht gut. Zwar finden sich hier und da in ein paar Ecken, Kanten und geraden Linien noch Hinweise auf die Verwandtschaft zur Marke Jeep. Aber insgesamt wirkt der Innenraum nicht sachlich-nützlich, sondern modern bis wohnlich. Auch in die Materialien haben die Amerikaner investiert. Hartplastik befindet sich deutlich auf dem Rückzug. Seine Stärke zeigt der Journey, wenn man sich auf die Suche nach den Stau- und Laderräumen begibt und dabei noch viele Ablage- und Versteckmöglichkeiten findet. Hier eine kleine Auswahl: Die Sitzfläche des Beifahrersitzes lässt sich hochklappen. Darunter liegt ein Fach, das allemal eine grosse Kameraausrüstung schlucken kann. Der komplette Sitz lässt sich zusammenfalten, so dass ein Tisch für den Fahrer entsteht oder eine Verlängerung der Ladefläche auf weit mehr als drei Meter, die durch Umlegen der Sitzreihe zwei und (sofern vorhanden) der Sitzreihe drei entsteht. Die schlichten Daten sagen nicht alles über die vielseitige Verwendbarkeit. Her sind sie dennoch: Der Kofferraum beim Fünfsitzer misst 784 Liter, kommen die beiden Sitze der dritten Sitzbank für Kleingewachsene dazu, bleiben davon noch 167 Liter. Klappt man Reihe zwei und drei um, entsteht ein Laderaum von rund 150 Litern. Die Zuladung liegt bei 500 Kilogramm, die Anhängelast für einen gebremsten Anhänger zwischen 1100 und 1300 Kilogramm. Fahrer und Beifahrer sitzen nach SUV-Manier erhöht, die Passagiere der zweiten Reihe sogar noch einmal 40 Millimeter höher. Die Preise des Journey reichen von 23'890 Euro bis 34'590 Euro. (ar/Sm)
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