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Dienstag, 25. Juli 2017 Am 31. Juli wird die letzte Viper gebaut

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Dodge Viper  Foto: Auto-Medienportal.Net/DodgeDodge Viper Foto: Auto-Medienportal.Net/Dodge

Sie war nie eine klassische Schönheit, und doch wirkte sie neben ihrer sportlichen und schnittigen italienischen Konkurrenz wie die plumpe Verwandtschaft vom Lande. Und das war sie auch – aber eine mit starken Leistungswerten. Die Dodge Viper stand, so sah es wenigstens ihr geistiger Vater Bob Lutz, für den „raubeinigen und klassischen amerikanischen Sportwagen“, der die Tradition von Carrol Shelbys Cobra weitertragen sollte und in echter Cowboy-Tradition in den ersten Modelljahren nicht einmal einen Airbag besaß. Doch nun naht das Ende der Viper.

 

Am 31. Juli endet nach 25 Jahren die Bauzeit eines der radikalsten Sportwagen, die jemals entwickelt wurden. Als die Viper 1992 zum ersten Mal als Roadster vorgestellt wurde, arbeitete unter der Haube ein V-10-Zylindermotor, der für die damalige Zeit beachtliche 410 PS leistete. Auch das maximale Drehmoment von 664 Nm konnte beeindrucken. Dass der Antrieb ursprünglich in der Nutzfahrzeugabteilung entwickelt worden war, störte niemand. Schließlich war der Antrieb bei Lamborghini, damals wie Dodge ein Chrysler-Unternehmen, überarbeitet worden.

Allerdings blickten die meisten Dodge-Kunden auf ihr Konto und stellten fest, dass die Viper – so begehrenswert sie war –,jedoch in einer unerreichbaren finanziellen Liga unterwegs war. 85 000 Dollar war schlicht zu viel. Heute beginnen die Notierungen für die ultimative Finalausgabe bei 119 000 Dollar, was sich problemlos auf 150 000 Dollar steigern lässt. Dass sich die Zeiten deutlich geändert haben, zeigt der Ansturm der Kunden, die sich ein letztes Exemplar reservieren lassen. „Wir können gar nicht schnell genug produzieren“, erklärt Dodge-Manager Tim Kuniskis dem Branchendienst „The Detroit Bureau“.

Der offene und zugige Zweisitzer (wenig später folgte eine Coupé-Version) war 1992 in Blech gegossenes Amerika, wo alles größer sein muss als auf den anderen Kontinenten. Deshalb fand das zu seiner Zeit einmalige Kraftpaket ziemlich schnell eine internationale Kundschaft, die alle Komfortdefizite in Kauf nahm und die Viper auch bei Rennen einsetzte. Schließlich hatte das Dach des Coupés extra Wölbungen bekommen, um so Platz für die Sturzhelme der Besatzung zu schaffen. Akustisch war der Dodge auf jeden Fall eine Bereicherung auf den Rennpisten – wenigstens für Zeitgenossen, die den Sound der zehn Zylinder zu schätzen wussten.

Aus dem Raubein wurde im Laufe der Zeit ein ständig der aktuellen Technik angepasstes Modell. So besitzt die aktuelle Ausgabe nun eine Launch-Control mit der eine möglichst rasante Beschleunigung aus dem Stand ohne durchdrehende Räder ermöglicht wird. In der letzten, der fünften Auflage leistet der Zehnzylinder 645 PS und ist damit bei Dodge längst nicht mehr der muskulöseste Mucle Car. Der Dodge Challenger Demon leistet 848 PS, und der Challenger Hellcat kommt auf 707 PS.

Mit dem Ende der Produktion nach rund 30 000 Exemplaren am 31. Juli nimmt die Viper zum zweiten Mal Abschied von der automobilen Bühne. Im Jahr 2010, als Chrysler dank der Übernahme durch Fiat aus der Pleite fuhr, wurde die Produktion bis Ende 2011 unterbrochen, und im Januar 2012 präsentierte der neue Fiat-Chysler-Chef Sergio Marchionne die Viper-Neuauflage. Aktuell widmen sich noch 87 Spezialisten der Viper-Produktion. Wenn das letzte Modell die Anlage an der Conner Avenue in Detroit verlassen hat, wird die Anlage, so Chrysler in einer Mitteilung, „endgültig geschlossen“.

Am Ende stirbt die Viper aber doch nicht ganz – wenigstens nicht so schnell. Denn im Force 1 V10 wird die Bodengruppe des Supersportwagens weiterleben. VLF plant die Produktion von 50 Exemplare des 268 500 Dollar teuren und 745 PS starken Modells. Hinter VLF stehen unter anderem der vielseitige Unternehmer Henrik Fisker und der unverwüstliche Bob Lutz, der offensichtlich auch als 85-Jähriger seine PS-Leidenschaft genießt. (ampnet/ww)

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