Seit 1998 wurden mehr als 16 Millionen Exemplare des Ford Focus verkauft. Nun steht seit wenigen Monaten die vierte Generation des Bestsellers im Verkauf ab 23'600 Franken.
Um es vorweg zu nehmen: Eleganter, komfortabler und mit mehr technischen Raffinessen ausgestattet als je zuvor ist der neue Focus ganz schön schick und Erwachsen geworden.
Länger und breiter, dabei aber flacher: In der Länge auf knapp 4,4 Meter gewachsen und gegenüber dem Vorgänger um mehr als fünf Zentimeter an Radstand (2,7 Meter) gewonnen, vermittelt die 1,44 Meter hohe Karosserie des Focus den Eindruck von Dynamik, besonders in der Version ST-Line mit dem gefälligen Bodystyling Kit.
Wie erwartet, fühlt sich auch Innen alles sehr wertig an. Die Bedienung ist präzise, der zentrale Touchscreen gut im Blickfeld. Die Sitze bieten viel Komfort und Seitenhalt, auch ist das Platzangebot deutlich gewachsen. Auch beim Ladevolumen - 25 Liter mehr als beim Vorgänger - muss sich der Ford mit den klassenüblichen 341 bis 1354 Liter nicht verstecken.
Die Motorenauswahl besteht aus jeweils zwei Benzin- und Diesel-Aggregaten. Der Dreizylinder-Turbobenziner startet mit 100 PS und 125 PS, 150 PS und 182 PS leistet die Version mit 1,5 Liter Hubraum. Alle Triebwerke erfüllen die Abgasnorm Euro-6d.
Als vorläufiges Topmodell bei den Selbstzündern startet der 2,0-Liter-Vierzylinder EcoBlue mit 150 PS. Er tritt im Drehzahlkeller kraftvoll an und schiebt mit satten 370 Nm Drehmoment druckvoll nach vorn und überzeugt dazu im Alltag mit guter Laufkultur. Übertragen wird die Leistung über eine gut gestufte Achtgang-Automatik, dessen Drehregler ähnlich wie bei Jaguar-Modellen gehalten ist.
So gerüstet wird mit dem 1,65 Tonnen schweren Focus Tempo 100 in 9,3 Sekunden erreicht, die Spitze beziffert der Hersteller mit 207 km/h.
Mit dieser Motor-Getriebe-Kombination sind im Focus bei sparsamer Fahrweise fünf Liter Diesel je 100 Kilometer möglich - fast der Normwert von 4,6 Liter. Selbst, wer das Gaspedal ordentlich durchdrückt, wird den Verbrauch kaum auf mehr als 6,5 Liter ansteigen sehen. Im Schnitt erlaubt der 47-Liter-Tank einen Aktionsradius von 800 Kilometer, mit viel Autobahn-Anteil sogar bis knapp über 900 Kilometer.
Bei Autobahn-Tempo 120 ist der Antrieb schon längst nicht mehr zu hören; und da auch Wind- und Abrollgeräusche sehr leise bleiben, kommt auf langer Fahrt ein komfortables Limousinen-Feeling auf. Zu dem trägt auch die gelungene Fahrwerksabstimmung bei.
Erstmals kommt nun in der neuen Ford Focus-Baureihe optional das Interaktive Fahrwerksystem (1000 Fr.) mit elektronischer Dämpferreglung CCD sowie eine Fahrmodus-Regelung zum Einsatz. Im Zusammenspiel mit neu entwickelten Fahrwerksfedern – einem Patent von Ford – steigert dies ein weiteres Mal die besondere Fahrdynamik, mit der diese Baureihe seit nunmehr 20 Jahren Massstäbe in ihrem Segment setzt. An der Hinterachse verbessert ein isolierter Fahrwerksrahmen den Federungs- und Geräuschkomfort spürbar. Unser Prädikat dazu: Mustergültig.
Auch bei den Komfort- und Sicherheitsoptionen zählt der Focus nun jetzt zur Spitzengruppe im Segment. Mehr Assistenz-Systeme finden sich zurzeit in keiner anderen europäischen Ford-Baureihe. Dazu zählen zum Beispiel Berganfahrhilfe, Ausweich- und Spurhalteassistent, Pre-Collision-Assistent inklusive Auffahrwarnsystem mit Fussgänger- und Fahrrad-Erkennung, adaptive LED-Scheinwerfer mit Fernlichtassistent und kamerabasierten Kurvenlicht (1500 Fr.), Verkehrsschilderkennung sowie einen vollautomatischen Park-Assistenten. Viele dieser Funktionen entsprechen dem Level 2 für automatisiertes Fahren.
So gerüstet ist der neue Focus in der Summe das fortschrittlichste und beste Auto, das Ford je gebaut hat. Für mindestens 32'900 Franken bietet Ford mit dem Focus 2.0 EcoBlue ST-Line eine sportliche Variante an, die motor- und fahrwerksseitig keine Wünsche offen lässt. Wer Lust auf mehr hat, sollte unbedingt über die 280 PS starke Version ST nachdenken. atn/war
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