Der neue C6 tritt das Erbe des CX und des an. Ein Erbe, das nicht nach Stückzahlen bewertet wird, sondern die Modellpalette des französischen Herstellers stets nach oben abgerundet hat. In Zukunft wird auch der C6 nicht an der Spitze der Zulassungsstatistik zu finden sein. Dennoch ist Citroen zufrieden, allzu gut wissend, dass man nie den etablierten Platzhirschen - insbesondere in Deutschland - die Spitzenpositionen streitig machen kann. So bleibt auch der neue Citroen C6 ein Tipp für Individualisten, denen beispielsweise ein Peugeot 607 zu langweilig ist. Mit angepeilten 5000 Neuzulassungen für 2006 verkündet Citroen Deutschland eine durchaus realistische Grösse, zumal der C6 zunächst mit zwei V6 Triebwerken angeboten wird. Ein Vierzylinder-Turbodiesel folgt Ende 2006, ein Vierzylinder-Benziner wird es nicht geben. Der leistungsgesteigerte 2.2 HDi mobilisiert in der neusten Version rund 170 PS und wird neben dem C6 auch in anderen Modellen (Citroen/Peugeot) eingebaut. Der C6 braucht sich nicht zu verstecken. Denn er bekommt jene Aufmerksamkeit, die seine 4,90 Meter lange avantgardistische gezeichnete Karosserie beim Betrachter weckt. Heute fällt allerdings sein Debüt nicht so spektakulär aus, wie vor 50 Jahren einst der Citroen DS die Autofahrer pulsieren liess. Der Citroen DS, die "Göttin", wie sie nach der französischen "déesse" ausgesprochene Modellbezeichnung genannt wurde, setzte 1950 Massstäbe in Technik und Design. Massstäbe in der Technik setzt der C6 nicht - bewährte Grossserientechnik sei Dank. Wer den C6 Exklusive mit dem 205 PS starken 3,0-Liter V6-Diesel-Direkteinspritzer mit Bi-Turbo wählt, fährt nicht nur äusserst komfortabel sondern bekommt zu einem Preis von 51'900 Euro einen automobilen Gegenwert, dem es an nichts fehlt. Die Sechsstufen-Automatik passt gut zum Langstreckencharakter des C6, die markentypische hydropneumatische Federung mit elektronisch geregelter Abstimmung und Dämpfung vermittelt jenes Fahrgefühl, das Citroen-Liebhaber von ihrer "Göttin" erwarten. Die so gerüstet knapp zwei Tonnen schwere C6 Limousine beschleunigt in 9,3 Sekunden von 0 auf 100 km/h, schafft eine Spitze von 230 km/h und verbraucht 8,7 Liter auf 100 km. Der 210 PS starke V6 Benziner ist in den Fahrleistungen nicht besser als der V6-Diesel, verbraucht (11,2 Liter/100 km) aber mehr. So viel versprechend das Design der C6 Karosserie ist, so enttäuschend ist der Innenraum. Hier macht sich gepflegte Langeweile breit, keine Spur von pfiffigem Design. Das Armaturenbrett mit dem schmalen Tachoschlitz muss sich Kritik gefallen lassen und die Mittelkonsole mit den kleinen Bedienungsknöpfen ist kein Ausbund praxisfreundlicher Bedienung. Hingegen bieten die Sitze den Komfort, den man bei einer Reiselimousine erwartet. Die Insassen können mit ihrem Platzangebot im Innenraum zufrieden sein, bei einem Radstand von 2,90 sollte dies aber nicht wundern. Dagegen ist das Volumen des Kofferraums mit 421 Liter nicht sonderlich üppig. Vorbildlich ist laut Auto-Reporter die Serienausstattung des Topmodell C6 Exklusive mit Lederpolsterung, mitlenkende Bi-Xenon-Scheinwerfer, AFIL-Spurassistent und Navigationssystem. Bei allen C6 Modellen gehören der Knie-Airbag (Fahrerseite), die Kopf-Airbags links und rechts für Front- sowie Rücksitzpassagiere zum serienmässigen Lieferumfang. Fazit: Der C6 ist ein echter Citroen, die Göttin lebt in ihm weiter.
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