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Die Qualitäten eines Citroen sind seit jeher Fahrkomfort, Federungskomfort und Design. Seit Jahrzehnten als konsequenter Vertreter dieser Tugenden pflegen die Modelle das Dasein eines Geheimtipps und ab sofort befeuert ein 170 PS starker Selbstzünder den Mittelklassewagen. Befeuern? Ist das nicht etwas nassforsch in Anbetracht der eher gemütlichen Produktphilosophie von Citroen? Warten Sie ab.
Die nüchternen Zahlen des Triebwerkes lauten: 2,2 Liter Hubraum und 370 Nm bei niedrigen 1500 Kurbelwellenumdrehungen. Gut für eine Spitze von 222 km/h und einen Minimalverbrauch von fünf Litern Diesel auf 100 Kilometer. Heftig liest sich der dafür von der Technikseite betriebene Aufwand beim neuen HDi 170 Biturbo. Als wichtigstes Bauteil ist der Parallelturbolader zu nennen. Er verbindet mehrere Vorteile miteinander, da die neben- und miteinander agierenden Lader intelligent gesteuert werden. Bei niedrigen Drehzahlen sorgt zunächst nur einer der beiden für die druckvolle Füllung der Zylinder, bis zu 1800 bar liegen unentwegt in der Common-Rail-Einspritzung an (bisher 1350 bar beim HDi 135). Aufgrund der Tatsache, dass nun zwei Lader für die Zylinderfüllung verantwortlich sind, fiel die Grösse entsprechend klein aus. Dadurch spricht die erste der beiden Turbinen wegen ihres niedrigen Massenmomentes spontan an. Erst ab 2700 U/min. schmeisst sich, wenn der gesteigerte Luftdurchsatz des Vierzylinders danach verlangt, sein benachbarter Kollege mit ins Zeug. Ruppig in der Leistungsabgabe, weil nur vier Zylinder... weil ja nacheinander geschaltete Lader... weil der Übergang doch sicherlich sehr spürbar ist... weil... Nichts dergleichen. Der Motor passt zum C5 perfekt. Denn wer den Vergleich zu einem Ottomotor anstrengt, wird schnell feststellen, dass es für 370 Nm etwa vier Liter Hubraum bedarf. Vom Verbrauch ganz zu schweigen.
Doch nicht nur die beiden Lader verhelfen dem C5-Aggregat zu seinem Vorbildcharakter. Um diesen zu schaffen, legten die Ingenieure vom PSA-Konzern (Peugeot und Citroen) gemeinsam mit der Ford Motor Company ihre Kräfte zusammen. Als Endergebnis liefert der Motor Eigenschaften ab, die nicht erst im Wissen um die zahlreichen Detailverbesserungen beeindrucken. So wurden beispielsweise auch die Brennräume in ihrer Geometrie optimiert. Ein neu gestalteter und dank neuer Materialien erst realisierbarer Kolbenboden verringert die Turbulenzen der Frischgase. Die Emissionen sinken deutlich, da sich nun durch die verbesserte Füllung weniger Frischgas an den Zylindern absetzen kann. Hinzu kommt, dass durch die Anwendung von ECCS (Extreme Conventional Combustion System) die Verdichtung im Vergleich zum bisher erhältlichen HDi 135 von 18 auf den Wert von 16,6:1 zurückgenommen werden konnte. Ein weiteres Mosaiksteinchen für ruhigen und effizienten Motorlauf. Ebenso wie die um zwei auf sieben gestiegene Zahl der Einspritzdüsen, die ein haarkleines Splitten des Verbrennungsvorganges in bis zu sechs Phasen ermöglicht.
Das der bullig wie akustisch zurückhaltend agierende Vierzylinder obendrein noch mit zwei in der Ölwanne untergebrachten Ausgleichswellen aufwartet, geht beinahe unter. Was jedoch nicht untergeht, ist der attraktive Preis des C5 HDi 170 Biturbo mit Sechsgang-Getriebe. Bereits ab 28'190 Euro (CH: 47'000 Fr.) kann man sich am rundum gelungenen Charakter des Mittelklässlers erfreuen, ab Werk natürlich mit Russpartikelfilter FAP ausgerüstet. Ehre, wem Ehre gebührt. (mcn/pt)