Die vollelektrische Studie Oli soll in die Richtung zeigen, in die sich Citroën in den nächsten Jahren entwickeln möchte.
Dabei ist die unkonventionelle Formgebung (4,20 m Länge, 1,65 m Höhe und 1,90 m Breite) radikal, zeitlos und provozierend - alles bestimmt von Funktionalität, Effizienz und Langlebigkeit.
Alle Karosserieteile sind mit dem Fokus auf Gewichtseinsparung sowie einer kostengünstigen Produktion entwickelt worden. Motorhaube, Dach und Ladefläche bestehen aus recycelter Wellpappe. Bei BASF wurden sie zu einer wabenförmigen Struktur zwischen Glasfaser-Verstärkungsplatten geformt und verringern im Vergleich zu einer konventionellen Stahldachkonstruktion das Gewicht um 50 Prozent. Die vorderen Türen folgen dem Beispiel des Ami und sind auf beiden Seiten identisch, wenn auch unterschiedlich montiert. Die schmaleren hinteren Türen sind am Heck angeschlagen.
Der auffällig steile Windschutzscheibenrahmen verringert die Sonneneinstrahlung und so den Strombedarf der Klimaanlage um 17 Prozent. Er ist mit einer leuchtenden Lackierung versehen - eine neue Farbe, die Citroën in Verbindung mit der neuen Markenidentität verwenden wird. Um die Effizienz zu steigern, bläst das „Aero Duct“-System Luft zwischen Motorhaube und dem Deckblech in Richtung der Windschutzscheibe.
Auch im Innenraum setzt sich der Verzicht auf überflüssige Dinge fort. Anstelle eines Armaturenbretts mit mehreren Bildschirmen verfügt der Oli über einen einzigen symmetrischen Armaturenträger. Infotainment und Kommunikation werden über das Smartphone ins Fahrzeug gebracht.
Die leuchtend orangefarbenen Sitze bestehen aus 80% weniger Teile als in einem vergleichbaren SUV und wiegen nur 8 statt bis zu 37 Kilogramm. Die Netz-Rückenlehnen verstärken dazu das Gefühl von Raum und Licht im Fahrzeuginneren. Anstelle von Fussmatten gibt es einen modularen Bodenbelag, der komplett ausgetauscht werden kann.
Auch ist die Vielseitigkeit gross und das Beladen einfach. Bei Bedarf klappen die Kopfstützen der Rücksitze ins Dach, die Heckscheibe öffnet sich nach oben und die 994 mm breite, abnehmbare Ladefläche vergrössert sich von 679 mm auf 1050 mm Länge.
Als vollwertiges Familienauto konstruiert, gehört der Oli mit rund einer Tonne zu den Leichtgewichten unter vergleichbaren E-Mobilen. Daher benötigt der vollelektrische Antriebsstrang nur eine 40-kWh-Batterie für 400 km Reichweite. Durch die Begrenzung der Höchstgeschwindigkeit auf 110 km/h scheint der Verbrauch von 10 kWh/100 km realistisch und die Aufladung von 20% auf 80% dauert nur 23 Minuten.
Ein weiterer Clou sind besonders leichte 20-Zoll-Räder aus einer Kombination aus Stahl und Aluminium. Dazu sollen die Goodyear Eagle GO-Konzeptreifen, deren Lauffläche aus nachhaltigen oder recycelten Materialien bestehen, eine Lebensdauer von bis zu 500'000 km erreichen.
Eine hervorragende Ökobilanz verspricht der Oli mittels wieder aufbereiteter Teile für mehrere Besitzer, um so den Lebenszyklus zu optimieren. Damit will Citroën seine Position im Markt nicht nur erhalten, sondern nochmals ausbauen.
Also echt schick und technisch anspruchsvoll!
Endlich dürfen wir eine kleine Runde mit dem teuren Einzelstück drehen. Hinter dem kleinen Lenkrad staunen wir nochmals über das Innenraumkonzept und das gute Raumgefühl. Die Sitzposition vermittelt einen guten Kontakt zum Auto und die Rundumsicht zeigt sich weniger eingeschränkt als befürchtet. Wir rollen in den Innenstadtverkehr von Oerlikon und legen nach einer kurzen Eingewöhnungsphase an Tempo zu. Natürlich haben Fahrwerk oder Lenkung noch nicht den letzten Schliff eines Prototyps. Dennoch gewinnen wir bereits nach wenigen Metern den Eindruck, die Macher des Oli hatten viel Spass bei der Entwicklung.
Dazu Dusan Radic PR & Event Manager bei AC Automobile Schweiz AG: "Der Oli wird so nie in Serie gehen, mit ihm erforschen wir geniale Ideen, die das Siegel Citroën tragen und für eine zukünftige Produktion realistisch erscheinen". atn/war
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