Dienstag, 5. Oktober 2010 Citroën LACOSTE, die Wahrnehmung der Welt
Die Wahrnehmung der Welt in ihrer reinsten Form: Freizügig, offen, leicht und simplel, so sollte er sein der CONCEPT Citroën LACOSTE. Foto: UnitedPictures/Auto-Reporter.NET
Da haben sich die Franzosen was Feines einfallen lassen: Schick und elegant sollte er sein, ihr LACOSTE. Mit Einfachheit und Lässigkeit trimmte Citroën sein Concept-Car auf eben diese Werte. Aufräumen wollte man mit Vorurteilen über kompakte Autos und einen Meilenstein setzen für das Auto von morgen, bei dem man auf das Wesentlich sich zu konzentrieren bemüht sein sollte als da sind: Bezahlbarkeit, Umweltfreundlichkeit, Sparsamkeit und Spaß. Der LACOSTE versteht sich als Kreuzung zwischen Automobilwelt, Mode und Sport und will, quasi mit einem Augenzwinkern, Bezüge mal zu der einen, mal zu der anderen Welt herstellen. Auch die eingesetzte Technik ist eine Mixtur zwischen strenger Konzeption und heiterem Tonfall.
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Bei Citroën und LACOSTE gelte eine gemeinsame Vision: Kühnheit, Kreativität und Optimismus zu pflegen, heißt es bei der französischen Automarke, deren Tradition es seit jeher war, Fahrzeuge mit dem gewissen Etwas auf die Straße zu bringen. Aus dieser Gemeinsamkeit von Werten sei das CONCEPT Citroën LACOSTE geboren worden. Und das Auto steht nach dem Verständnis seiner Macher für mehr als bloße Motorisierung in der Zukunft. Es soll eine Lebensart, eine Haltung symbolisieren, für Freizeit und Vergnügen ebenso stehen wie für die Vereinfachung des Automobils, für eine Reduktion auf das Wesentliche, ohne die Raffinesse aufzugeben. Die Franzosen verstehen es als Leben mit unwiderstehlicher Leichtigkeit und Frische.
Und die Einfachheit und klaren Struktur der Stilmittel des LACOSTE fallen ins Auge: hohe Gürtellinie, ausgestellte und konturierte Kotflügel, minimale Überhänge und die an den vier Ecken platzierten Räder mit golfballartigen Felgen. Ebenso dominant die große Offenheit des Fahrzeugs. Hier steht Fahrerlebnis pur im Vordergrund, dafür sorgen allein schon die großzügig ausgeschnittenen Vordertüren und das fehlende feste Dach. Wem das nicht genügt, der kann sich den Wind direkt um die Nase wehen lassen und die Windschutzscheibe der Studie komplett umklappen. In diesem Fahrzeug kehrt man zur „Wahrnehmung der Welt“ in ihrer ursprünglichen Bedeutung zurück.
Für das Concept-Car vorgesehen ist ein Dreizylinder-Benziner, der nach der Intention der LACOSTE-Väter in seiner Größe und Abmessung völlig angemessen ist. Reduktion auf das Wesentliche. Diesem Leitgedanken folgte man auch bei der Architektur des Fahrzeugs und gab ihm muskulöse Proportionen mit auf den Weg, doch das ausgesprochen kompakt (Länge: 3,45 m, Breite: 1,80 m, Höhe: 1,52 m, Radstand: 2,30 m).
Simpel und witzig auch der Einstieg: Statt einer Tür besteigt man die Vordersitze durch einen tiefen Ausschnitt. Die Hinterbänkler müssen laut Hersteller einen „lässigen Sprung an Bord“ wagen. Die Sitzpolster sind mit einem robusten Baumwollstoff mit Tauwerk-Optik bezogen, ein direktes Zitat der für die Marke LACOSTE typischen Strickbünde. Bewusst und auffällig gespielt wird mit verschiedenen Farben und Texturen. Bereiche der Karosserie, wie Motorhaube und Front- und Heckschürzen, sind mit reliefartig erhabenen Grafikmotiven verziert. Mit ihrem Karomuster scheinen sie direkt von einem Tennisnetz zu stammen. Die Schutzschilder, die sich an den Schwellern und Radläufen vorn und hinten nach oben erstrecken, sollen an Spitze und Ferse einer Sportschuhsohle denken lassen und an Abdrücke, die sie auf einem Ascheplatz hinterlässt. Auch an den Rädern der Studie sind solche Ornamente zu sehen, die allerdings in ihrer Gestaltung an Golfbälle erinnern.
Kreative Technologie sollte es sein, leicht und spielerisch präsentiert. Diesem Gedanken folgte man auch bei der Technik des Fahrzeugs und verzichtete auf ein festes Dach. Stattdessen: Eine T-förmige Rückgrat-ähnliche Struktur, die sich am Windschutzscheibenrahmen abstützt und bis zum Kofferraum nach hinten reicht. Sie erleichtert den Einstieg, da man sich daran festhalten kann, und birgt einen cleveren Wetterschutz für die Insassen. Ein selbstaufblasendes Verdeck entfaltet sich entlang dieser Struktur und formt ein Soft-Top. Der CONCEPT Citroën LACOSTE bleibt auch mit dieser Verdecklösung seinem einfachen und leichten Esprit treu.
Einfach auch das Armaturenbrett, das zum Display für Fahrerinformationen wird. Direkt auf seiner Oberfläche erscheinen Fahrgeschwindigkeit oder Navi-Infos. Es sei ein „ironisches Augenzwinkern in Richtung der allerersten Videospiel-Konsolen, aber unter diesem naiv wirkenden Aussehen kommt modernste Technik von heute zum Einsatz“, beschreibt es Citroën. Schlicht und diskret auch Scheinwerfer und Heckleuchten der Studie, nahezu unsichtbar. Sie liegen unter der marineblauen Haut des Fahrzeugs und werden erst sichtbar, wenn sie in Funktion treten. Fahrzeugwahrnehmung auf Französisch eben. Auto-Reporter
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