Freitag, 3. Dezember 2010 Citroen C-Zero: Geräusch-/emissionsfrei durch die Stadt
Citroen ist einer der ersten Automobilhersteller, die ein vollwertiges Elektroauto auf den deutschen Markt anbieten. Die ersten C-Zero werden noch im Dezember 2010 ausgeliefert. Foto: UnitedPictures/Auto-Reporter.NET
Der Schock sitzt ihm noch in den Gliedern: Dieser 3,48 Meter kurze Bonsai-Viertürer soll 35.164,50 Euro kosten! Der ältere Herr im dunkelgrauen Anzug vor einem Sterne-Hotel in Köln schaut fragend und schüttelt den Kopf. Nicht wissend, dass dieser Kleinwagen ein echtes Elektroauto ist, geht der schnell wieder zurück in die Empfangshalle und interessiert sich nicht mehr für den Citroen C-Zero. Mit Null Liter Kraftstoffverbrauch, null Schadstoffausstoß, null CO2-Emissionen während der Fahrt und null Lärmbelästigung ist der C-Zero der neue zum 100 Prozent elektrisch angetriebenen Kleinwagen, der Ausdruck der „Créative Technologie“ sein soll, in deren Namen er entwickelt wurde. Fakt ist: Der C-Zero ist vornehmlich für die Mobilität in der Stadt – „und er ist keine Insel Lösung“, wie Citroen Deutschland Sprecher Stephan Lützenkirchen versichert. Citroen Deutschland bietet den C-Zero als Leasingfahrzeug zum Preis von 459 Euro an.
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Kleine Abmessungen (3,48 Meter lang, 1,47 Meter breit und 1,61 Meter hoch), erstaunliche Fahrleistungen (130 km/h schnell) und eine Reichweite von 150 Kilometer für die tägliche Fahrt machen den C-Zero zu einem interessanten Fortbewegungsmittel. Es ist eher Mittel zum Zweck als ein automobiles Statussymbol. Citroen ist einer der ersten Automobilhersteller, die ein vollwertiges Elektroauto anbieten. Die ersten C-Zero kommen im Dezember zur Auslieferung. Im Laufe des ersten Quartals 2011 soll die Produktionszahl gesteigert werden, so dass die ersten 400 Bestellungen bis April 2011 abgearbeitet sein sollen. Insgesamt will der Importeur rund 1000 C-Zero in Deutschland absetzen.
Untersuchungen haben ergeben, dass 70% der Fahrten in der Woche kürzer als 30 km und sogar 40% kürzer als 5 km sind. Durchschnittlich werden mit dem Auto 38 km pro Tag zurückgelegt und ganze 92% der Zeit wird das Auto nicht bewegt.
Der Citroën C-Zero, der in Zusammenarbeit mit Mitsubishi entwickelt wurde, ist das erste in Deutschland verfügbare Modell einer neuen Generation von Elektroautos. Der C-Zero wurde von Anfang an im Hinblick auf die Unterbringung der Systembestandteile des Elektroantriebs entwickelt und bietet daher serienmäßig alle Merkmale in Punkto Sicherheit und Raumangebot, die man von einem Fahrzeug seiner Größe erwarten kann. ABS, ESP, sechs Airbags und eine Klimaanlage sind serienmäßig an Bord. Bei einem Radstand von 2,55 Meter können vier Erwachsene Platz finden, der Kofferraum bietet 166 Liter und kann durch die geteilt umklappbare Rücksitzbank variabel erweitert werden.
Die Lithium-Ionen-Batterien mit 88 Zellen in 22 Modulen lässt sich ganz einfach an einer Haushaltssteckdose aufladen. Diese Aufladung ist sehr praxisgerecht und kann auf zwei verschiedene Arten vorgenommen werden: An einer gewöhnlichen Haushaltssteckdose, ob zu Hause, an öffentlichen Ladestationen oder auf Firmengeländen. Es genügt, das Ladekabel an eine 220 V-Steckdose anzuschließen. Eine vollständige Ladung dauert sechs Stunden bei einer Stromstärke von 16 A (wie in Deutschland üblich) oder an einer speziellen Schnellladesäule, die einphasigen Strom mit 125 A bei 400 V Spannung liefert, was einer Leistung von bis zu 50 kW entspricht. Damit kann in nur 30 Minuten die Batterie auf 80 Prozent ihrer Maximalkapazität geladen werden. Die Batterien sind auf 1.500 Lade- und Entladezyklen ausgelegt.
Der Citroën C-Zero wird als echtes Elektroauto von einem Synchronmotor mit Permanentmagnet und einer Nennleistung von 67 PS (49 kW) von 2.500 bis 8.000 Umdrehungen/min angetrieben. Das maximale Drehmoment von 180 Nm kann bis 2.500 Umdrehungen/min genutzt werden. Angesichts der Charakteristik des Elektromotors, dessen maximales Drehmoment schon im Stillstand verfügbar ist, kann auf Kupplung und Wechselgetriebe verzichtet werden. Daher hat er eine einfache Antriebsübersetzung mit einem entsprechend gewählten Übersetzungsverhältnis sowie ein traditionelles Differential. Beides ist an der Hinterachse angebracht und der Elektromotor direkt dort angeflanscht.
Und wie fährt sich der neue Citroen C-Zero? Die Antwort: Toll. Er ist kinderleicht zu bedienen und er überrascht durch sein agiles Handling – bei einem Wendekreis von 9 Meter macht die Fahrt im engen Stadtgewühl Spaß. Wer zum ersten Mal den C-Zero fährt, ist erfreut von der unkomplizierten Handhabung. Es genügt, den Zündschlüssel zu drehen, bis ein Tonsignal ertönt und eine grüne Kontrollleuchte im Instrumentenbrett „Ready“ signalisiert. Dann den Wählhebel – wie man ihn vom Automatikgetriebe kennt – auf die einzig mögliche Position für Vorwärtsfahrt stellen und los geht’s. Wenn das Mindestladungsniveau erreicht ist, wird einige Zeit nach einer Warnung an den Fahrer zunächst die Versorgung der Komfortausstattung eingeschränkt. Als nächstes wird die abrufbare Motorleistung verringert, um die Reichweite maximal zu verlängern. Jetzt heißt es eine Steckdose zum Ladung aufsuchen. (Auto-Reporter.NET/Peter Hartmann)
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