Der Traction Avant zeichnete sich dadurch aus, dass er in einem einzigen Modell die damals modernsten technischen Lösungen wie den Vorderradantrieb, die selbsttragende Karosserie, die hydraulischen Bremsen und die Einzelradaufhängung an allen vier Rädern vereinte. Der Wagen galt damals als das Auto mit der besten Strassenlage, sowie dem sichersten und komfortabelsten Fahrverhalten. Während seiner gesamten Karriere profitierte er von technologischen Entwicklungen und wurde schliesslich als das Auto mit den 100 Patenten bezeichnet. Sein charakteristisches aerodynamisches Design, das von der Stromlinie inspiriert wurde, machte ihn schnell zu einem ikonischen Citroën-Modell, das die Epochen überdauerte und die Fantasie von Widerstandskämpfern und Gangstern weckte, die in zahlreichen Filmen verewigt wurde. 760 000 Exemplare des Traction Avant wurden verkauft und seine Produktion wurde erst 1957 gestoppt.
Bis heute ist er ein Symbol für die Marke und verkörpert ihr Versprechen von Design und Komfort im Dienste der Mobilität möglichst vieler Menschen. Werte, die sich auch heute noch im neuen ë-C3 wiederfinden, der seine Innovationskraft unter Beweis stellt, um die Elektromobilität zugänglich zu machen, bis hin zum Grossraumwagen C5 X, der alle Elemente vereint, um aus jeder Reise ein Erlebnis absoluter Gelassenheit zu machen.
1. DIE REVOLUTION MIT FRONTANTRIEB, DAS AUTO MIT 100 PATENTEN
Als bereits Anfang 1933 beschlossen wurde, die erst im Oktober 1932 vorgestellten Citroën 8, 10 und 15 zu ersetzen, wollte André Citroën einen grossen Wurf landen und die gesamte Konkurrenz mit einem völlig revolutionären Auto überrumpeln. Sein Ziel war es, einen Vorsprung von mindestens zwei Jahren zu erreichen, um sich vor den Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise zu Beginn der 1930er Jahre zu schützen, deren Folgen in Europa bereits spürbar waren. Das neue Auto sollte also besonders auffällig sein und ein Maximum an technischen Innovationen aufweisen.
Das Programm umfasste eine Monocoque-Karosserie aus Stahl, die das bislang separate Fahrgestell überflüssig machte und den Schwerpunkt deutlich senkte, angetriebene Vorderräder, einen schwimmend gelagerten Motor mit obenliegenden Ventilen und abnehmbaren Laufbuchsen, hydraulisch betätigte Bremsen, eine Drehstabfederung mit vier einzeln aufgehängten Rädern und ein Automatikgetriebe. Da die Zeit für die Entwicklung fehlte, wurde dieses jedoch bei der Produktion der ersten Exemplare im Jahr 1934 wieder verworfen.
Neben diesen technischen Neuerungen erhielt der Traction Avant, der kein Fahrgestell besass, eine tief liegende Karosserie, die sowohl durch ihre Linien als auch durch ihren flachen Boden aerodynamisch geformt war. Der Motor und das Getriebe, die eine kompakte Einheit bilden, ermöglichen es, neben dem sehr niedrigen Schwerpunkt, das Gewicht so weit wie möglich nach vorne zu verlagern. Die ersten Journalisten und seine ersten Fahrer waren voll des Lobes über den neuen Citroën. Nie zuvor hatte ein Auto ein so sicheres und leichtes Fahren in allen Situationen ermöglicht. Die Strassenlage setzt neue Massstäbe. Der Motor ist spritzig, die Bremsen kraftvoll und die Sicherheit perfekt. All diese Eigenschaften, die ständig verbessert wurden, wie zum Beispiel durch die Einführung einer Zahnstangenlenkung ab Juni 1936, sicherten dem Traction Avant einen technischen Vorsprung. Und das schlägt sich in einer glänzenden und aussergewöhnlich langen Karriere nieder, die erst im Juli 1957 endete.
2. DIE MODELLE UND IHRE ENTWICKLUNGEN VON 1934 BIS 1957
Der «7», der erste der Tractions
Die Produktion des ersten Modells, des 7 A, beginnt am 18. April 1934. Er erhält einen Vierzylindermotor mit 72 x 80 mm Bohrung x Hub, 1.303 cm3 und 32 PS bei 7 «Chevaux fiscaux». Dies ist der echte 7 CV! Der 7 B, sein Nachfolger, wurde im Juni des folgenden Jahres auf den Markt gebracht. Beim neuen Motor vergrösserte man Bohrung und Hub auf 78 x 80 mm, die Leistung steigt auf 35 PS.
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