Hinter all dem vielen Glas entsteht ein völlig neues Van-Gefühl. Das Blickfeld nach vorn wird nicht mehr durch die sonst üblichen dicken Rahmen der Frontscheibe begrenzt. Der Blick nach oben bleibt wegen der weit ins Dach hineingezogenen Frontscheibe ebenfalls ungewöhnlich frei, erst recht, wenn man sich für das grosse Glasdach entschliesst. Auch von aussen zeigt sich das starke Bemühen, den C4 Picasso aus der wachsenden Zahl der Wettbewerber hervorzuheben, er liegt tiefer als andere auf der Strasse. Besonders ist auch die Art, wie Citroen den Innenraum gestaltet. Das beginnt mit den in der Mitte der Armaturentafel aufgesetzten Anzeigen, die zwar nicht in Blickrichtung des Fahrers liegen, aber dennoch gut ablesbar sind. Links und rechts der Anzeigen bleibt oben in der Armaturentafel Raum für zwei der vielen Ablagemöglichkeiten. Der Clou bei diesen Stauräumen wird möglich mit der Entscheidung für das elektronisch gesteuerte Sechsganggetriebe (EGS). Dessen Gang-Wahlhebel sitzt an der Lenksäule und lässt in der Mitte der Armaturen Raum für ein grosses Kühlfach. Wie es sich für diese Klasse gehört, hat Citroen den C4 Picasso auf Komfort und auf Wohlführen getrimmt. Der Picasso erleichtert einem das Zusammenleben aber nicht nur über Design mit guten Ideen wie einer Ambientebeleuchtung des Innenraums bei Dunkelheit und wertigen Materialien, sondern auch über sein Fahrverhalten. Ihm fehlt zwar das sonst für Citroen typische hydropneumatische Fahrwerk mit dem Sänften-Fahrgefühl. Doch auch die Stahlfedern und die bei der Topversion eingesetzte Luftfeder mit automatischer Niveauregulierung sehen es nicht als ihre Aufgabe an, den Strassenzustandsbericht an die Insassen weiterzugeben. Sehr komfortbetont arbeitet auch die Lenkung. Einflüsse vom Antrieb oder höhere Lenkkräfte stellen sich nicht ein. Der C4 Picasso eilt - leicht untersteuernd und vom ESP gezügelt - mühelos um Kurven. Hat man sich an das halbautomatische EGS-Getriebe erst einmal gewöhnt, empfindet man auch dies als einen Gewinn gegenüber der Fünfgang-Handschaltung. Mit einem leichten Lupfen des Gaspedals oder mit den Peddals am Lenkrad lässt sich der Gangwechsel provozieren, wenn man nicht auf den sonst beim Beschleunigen unvermeidlichen Schaltruck warten will. Der Ruck fällt bei den 270 Nm maximalem Drehmoment des 136 PS starken Zwei-Liter-Diesels natürlich etwas stärker aus als bei den 200 Nm des Zwei-Liter-Benziners mit 141 PS. Beide Triebwerke nehmen sich bei der Spitze nicht viel. Sie liegt bei 195 km/h. Bei der Beschleunigung von null auf 100 km/h nimmt der Benziner dem Diesel mit 12,6 Sekunden rund eine Sekunde ab. Dafür bleibt der Diesel mit gut sechs Litern auf 100 km um rund zwei Litern unter dem Durchschnittsverbrauch des Benziners. Beide Werte sind akzeptabel für ein Fahrzeug mit einem maximalen Gesamtgewicht um die 2,3 Tonnen. Bei einer Länge von knapp 4,60 Metern, einer Breite von 1,82 Metern und einer Höhe von rund 1,70 Metern bietet der C4 sieben Sitzplätze an, von denen sich drei gleich grosse in der zweiten Reihe finden und die beiden Sitze hinten eher nur für Kinder ausgelegt sind. Auf der Fahrt in den Urlaub passen sogar 576 Liter Stauraum hinter den - übrigens in der Neigung verstellbaren - drei Sitzen der zweiten Reihe. Alle Sitze lassen sich schnell und ohne Kraftaufwand versenken, so dass maximal ein Laderaum von 1951 Litern entsteht. Es gibt den C4 mit zwei Benzin-Motoren und drei Dieselmotoren, die Preise beginnen laut Auto-Reporter bei 20'800 Euro und reichen bis 29'400 Euro. Die Franzosen versprechen sich viel vom C4 Picasso. Sie haben ihn zwischen den Xsara Picasso und ihren C 8 positioniert, weil sie dort eine Lücke erkannt zu haben glauben.
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