Zum neuen Image der Marke und zum Selbstverständnis ihrer Macher gehört der Anspruch, möglichst viel Auto für kleines Geld auf die Räder zu stellen. Deswegen bietet Chevrolet den Captiva mit nahezu kompletter Ausstattung an. Nur Metallic-Lack und Schiebedach sind aufpreispflichtig. Der Captiva 2.4 LS, also der mit dem kleineren Vierzylinder-Benziner, Frontantrieb und fünf Sitzen kostet 22'490 Euro. Der Sechszylinder-Benziner mit sieben Sitzen, Allradantrieb und Fünfgang-Automatik ist für 34'990 Euro zu haben; der teuerste Diesel liegt mit Luxusausstattung bei 33'890 Euro. Da rund zehn Prozent aller Chevrolet heute schon auf Autogas umgerüstet werden, interessieren sicher auch die Kosten für die Umrüstung. Sie liegen zwischen 2690 Euro und 2890 Euro. Der Captiva misst 4,64 Meter in der Länge und sein Leergewicht beträgt rund 1900 Kilogramm. Auch die Auslegung des Fahrzeugs unterscheidet sich von seinen europäischen Wettbewerbern im Markt. Hier geht Komfort vor Strassenlage. Zur relativ weichen Federung mit Neigung zum Wanken in schnellen Kurven gesellen sich relativ weiche Sitze mit recht wenig Seitenhalt. Der Captiva bietet einen guten Überblick aus hoher Sitzposition, viel Raum und ein angenehm anzuschauendes Innenleben, bei dessen Verarbeitung die Koreaner in Zukunft ruhig noch ein bisschen mehr Sorgfalt aufwenden können. Auch für die Sicherheit ist gesorgt mit Airbags rund herum und - endlich - auch mit einem elektronischen Stabiltätsprogramm (ESP) im Serien-Lieferumfang ab dem Siebensitzer 2.4 LS. Die Anlage stammt übrigens von Continental Teves und enthält auch den Bremsassistenten, die Bergabfahrkontrolle sowie einen Überschlagschutz. Die Zuladung mit 450 Kilogramm beim kleinen Fronttriebler mit fünf Sitzen und maximal 595 Kilogramm beim Diesel mit sieben Sitzen ist nicht gerade üppig. Bei einem Kofferraumvolumen von 465 Litern und - mit umgeklappter zweiter und dritter Sitzreihe - von 930 Litern kann das schon einmal eng werden. Eng haben es auf jeden Fall die Passagiere, die in der dritten Reihe sitzen, nachdem die Schwierigkeiten überwunden haben, diese Sitze zu erklimmen. Sind die beiden Sitze hinten mit jeweils einem Griff hochgeklappt, bleibt dahinter nur noch Platz für zwei Aktentaschen. Der Vierzylinder-Benziner mit 2,4 Litern Hubraum wird nur in Kombination mit einem Fünfgang-Schaltgetriebe angeboten. Er leistet 136 PS und bietet ein maximales Drehmoment von 220 Nm für eine Spitze von 185 km/h und eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 11,5 Sekunden. Sein Durchschnittsverbrauch soll bei 9 Litern liegen. Der Sechszylinder-Benziner mit 3,2 Litern Hubraum leistet 230 PS, sein maximales Drehmoment liegt bei 297 Nm. Er schafft Tempo 100 km/h mit seiner Fünfgang-Automatik und Allradantrieb in 8,8 Sekunden und erreicht 204 km/h. Der Durchschnittsverbrauch liegt bei 11,5 Litern. Bei schneller Autobahnfahrt zeigt die Elektronik in der Mittelkonsole dann aber auch schon einmal 15 Liter an. Überzeugen konnte der Vierzylinder-Diesel mit 2 Litern Hubraum, 150 PS und einem Drehmoment von 320 Nm. Handgeschaltet erreicht er die 100 km/h nach 10,6 Sekunden, mit der Automatik nach 12,2 Sekunden. Er schafft gut 180 km/h und verbraucht im Schnitt 7,4 Liter (Handschaltung) oder 8,7 Liter (Automatik). Der Chevrolet Captiva ist nicht von der Art, die einen Auto-Fanatiker vom Hocker reisst. Aber er passt in die Zeit, in der SUV immer mehr Freunde auch unter denen finden, die beim Auto den Nutzen und die Flexibilität suchen, ohne sich auf HighTech und die so oft zitierten sportwagenähnlichen Fahreigenschaften zu versteifen.
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