Zwischen Moderne und Heritage
Hier scheiden sich die Geister zwischen Moderne und Heritage. Beim B3 entscheiden sich mittlerweile bereits 50 Prozent für die Paddel-Lösung. Der Gipfel des Luxus ist sicher der „iDrive“-Controller auf der Mittelkonsole: Er ist aus Kristallglas und hat ein eingelasertes Alpina-Logo. Den Raumgleiter gibt es als Siebensitzer oder gegen Aufpreis für vier bis sechs Personen in der Mittelreihe mit zwei Komfortsitzen.
Fein ausgestattet bringt der XB7 stolze 2655 Kilogramm auf die Waage. Damit hat der 4,4 Liter große V8-Bi-Turbo mit seinen 621 PS und einem Drehmoment von 800 Newtonmetern wenig Mühe. Er kann beides, das elegante Cruisen, wie den brachialen Sprint. Aus dem Stand beschleunigt, soll das imposante Automobil die 100 km/h-Marke nach sportlichen 4,2 Sekunden erreichen. Alpina-Modelle werden bekanntlich nicht elektronisch eingebremst und so endet der Vortrieb erst bei beachtlichen 290 km/h.
Stahlscheiben wegen der Alttagstauglichkeit
Dass sich diese Tempo-Orgie auch beherrschen lässt, dafür garantiert eine Bremsanlage mit vier-Kolben-Bremssätteln von Brembo und Stahlscheiben. Bewusst Stahlscheiben und keine Karbon-Keramik-Varianten, das ist Alpina-Philosophie, zum einen wegen der hohen Kosten, zum andern wegen der Alltagstauglichkeit. Beispielsweise kann Streusalz hier großen Schaden anrichten. Jedenfalls lässt die Bremse auch nach einigen flotten Runden auf dem Bilster Berg nicht nach. Das Pedalgefühl, das Ansprechverhalten und die Verzögerung lassen auch auf der Rennstrecke keine Kritik aufkommen.
Apropos Rennstrecke. Mutig, dass Alpina den neuen Raumgleiter ausgerechnet auf der Berg- und-Tal-Piste in Norddeutschland präsentiert. Sicher werden sich nur wenige Kunden mit einem Luxus-SUV auf eine Rennstrecke verirren. Wer jetzt aber erwartet, dass hier ein untersteuernder Tollpatsch über die Strecke wankt, der sieht sich getäuscht.
Überraschend leichtfüßig
Natürlich geht es bei einem SUV dieser Dimension nicht ohne Wankbewegungen ab. Aber wer das Fahrwerk auf „Sport plus“ stellt, wird überrascht sein, wie flink und leichtfüssig sich das große Automobil bewegt. Nur wenn sich zu den Seitenkräften zusätzliche Wellen gesellen, dann merkt man am Volant, welche Kräfte hier eingefangen werden. Dies ist allerdings mit einem erheblichen Aufwand verbunden.
Der Katalog der Fahrwerksmaßnahmen ist lang, umfasst zunächst einmal die Allradlenkung, – bei langsamer Fahrt werden die Hinterräder um zwei Grad gegenläufig zu den Vorderrädern eingeschlagen, bei höherem Tempo bewegen sich alle Räder in die gleiche Richtung. Schnelle Spurwechsel, selbst bei Tempo 290, sollen problemlos möglich sein.
Dazu kommen die Wankstabilisierung und vor allem die Luftfederung. Fünf Einstellstufen sind möglich: Bei der Offroad-Variante wird das Fahrzeug bis maximal 30 km/h um vier Zentimeter angehoben. In der Stellung Comfort und Comfort plus ist der XB7 auf Normalniveau, senkt sich geschwindigkeitsabhängig ab 160 km/h automatisch um zwei Zentimeter, ab 250 km/h um vier Zentimeter ab. In Stellung Sport geht der XB7 um zwei Zentimeter, in der Stellung Sport plus um vier Zentimeter in die Knie. Dazu kommt als weitere Variante das Beladungsniveau. Hier lässt sich die Karosse um fünf Zentimeter absenken.
Allerdings steht diese Komfort-Stellung nur im Stand zur Verfügung. Zur flotten Kurvenfahrt tragen natürlich auch das clevere Allradsystem und die Räder-Reifen-Kombination bei. Alpina hat erstmals ein leichtes 23 Zoll-Schmiederad im Angebot. Und Pirelli entwickelte den P Zero eigens für den XB7 weiter.
Der große Alpina sieht sich als Allrounder
Alpina hat dem XB7 ein erstaunliches Fahrverhalten anerzogen. Vielleicht nicht ganz so sportlich wie bei einem Porsche Cayenne, aber der große Alpina sieht sich ohnehin mehr als Allrounder, mit überragender Dynamik und überzeugendem Luxus. Alpina möchte im neuen Segment der großen, exklusiven SUV neue Kunden ansprechen.
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