Ein Roadster ist ein Auto, bei dem zwei Personen unter freiem Himmel auf der Hinterachse sitzen und die lange Motorhaube bewundern. Kein anderes Autokonzept vermittelt einem mehr die Zusammenhänge zwischen Kraft, Strasse, Geschwindigkeit und Landschaft. Es handelt sich beim Roadster also nicht um ein nützliches Mitglied der automobilen Gesellschaft, sondern um ein Hobbyvehikel, um das Zweit- oder Drittfahrzeug, mit dem sich der Wohlsituierte in seiner Freizeit tummelt, entweder mit der Dame seines Herzen oder auf der Suche nach derselben oder um dem Alltag zu entfliehen. Wohl dem, der sich das leisten kann. Wir konnten jetzt mit dem BMW Z4 M Roadster zu einer Runde durch die Berge starten. Soviel vorweg: Der Charakterwechsel ist mehr denn je Fakt. BMW und die M-Tochter haben aus perfekter Fahrdynamik, Kraft satt und angemessen aggressiver Optik ein Paket geschnürt, das die ganze Aufmerksamkeit des Fahrers und der Umstehenden gewinnt. Die M-Variante unterscheidet sich in der Frontpartie von dem Facelift des Z4: eine höhere Haube mit zwei Längssicken, eine tiefer gesetzte BMW-Niere und mehr Lufteinlässe, wobei die beiden Einlässe für die Bremskühlung von dem zentralen Lufteinlass für die Motorluft mit zwei schräg nach aussen verlaufenden Kanten getrennt werden. Der Reihen-Sechszylinder unter der Haube mit 343 PS will sich als Hochdrehzahlmotor zu verstehen geben. Seine höchste Leistung gibt er bei 7900 Umdrehungen pro Minute ab, das maximale Drehmoment von 365 Nm bei 4900 U/min. Die 100 km/h erreicht der M nach 5 Sekunden, sein Vorwärtsdrang wird bei 250 km/h abgeregelt. Seine Väter sagen ihm einen Verbrauch von durchschnittlich 12,1 Litern voraus. Die Verbrauchszahl dürfte allerdings in der Praxis von rein theoretischem Wert sein. Dass dieser BMW schnell bewegt werden will und am liebsten Kurven frisst steht fest. Schon der Innenraum legt das nahe. Die Sitze sind gut konturiert, die Sechsgang-Schaltung drängt sich regelrecht auf. Dabei vermeidet die puristische Innenausstattung mit guter Gestaltung und edlen Materialien den Eindruck, hier etwa in einem spartanisch ausgestatteten Rennauto zu sitzen. Allein die beiden zentralen Rundinstrumente wirken ein wenig simpel. Doch was bedeutet diese subjektive Kritik schon, gemessen an den anderen Werten wie zum Beispiel den grossen, standfesten Bremsen und dem neuen Elektronischen Stabilitätsprogramm, dass bei BMW immer noch DSC genannt wird? Übrigens ist der Z4 der einzige Roadster, der beim EuroNCAP-Crashtest laut Auto-Reporter vier Sterne erreicht hat. Der M-Motor muss nur 4,1 Kilogramm pro PS bewegen. Beim "normalen" Z4 Roadster 3.0si sind es 4,9 Kilogramm. Auch dieser Z4 beeindruckt mit einer Beschleunigung von 5,7 Sekunden auf 100 km/h und erreicht - ebenfalls abgeregelte - 250 km/h. Ausserdem wird der Roadster in den Varianten 2.0i, 2.5i und 2.5si angeboten. Die Preise für die Roadster beginnen mit 28'900 Euro/48'800 Fr. für den 2.0i und enden beim 3.0si mit 40'400 Euro/62'300 Fr., der M-Roadster beginnt mit 57'900 Euro/88'400 Fr.
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