Bei BMW hat man zwei Antworten: Erstens gibt es einen Markt für dieses Konzept eines hohen, voll alltagstauglichen und sportlich fahrbaren Luxus-Allradlers. BMW erwartet vom X6 M sogar, dass er Geschäft von anderen Herstellern erobern kann. Zweitens braucht man das das Auto also, um Geld zu verdienen. Der BMW X6 ist ein Bringer, ein Ergebnisbringer. Die M-Version soll noch mehr bringen. Vom Kohlendioxid beseelt findet sich der Zeitgeist mit solchen ergebnisorientierten Antworten nicht mehr ab und wehrt sich gegen die Idee, dass dem luxuriösen Geländewagen – Spritfresser genannt – nun auch noch eine M-Variante zur Seite gestellt wird. Dem zu oft vorschnell verurteilenden Zeitgeist muss man mit der Gegenfrage antworten: Wer darf das entscheiden? Es ist der Kunde, der nach seinen finanziellen Möglichkeiten, seiner Erwartung an sein Auto, seinem Maß an gesellschaftlicher Verantwortung und seiner Persönlichkeit sein Auto auswählen kann. Noch entscheidet keine moralische und auch keine politische Instanz darüber, welches Auto politisch unkorrekt ist und deswegen nicht verkauft werden darf. Jeder darf seine Meinung haben und sein Auto kaufen. Jeder darf eine andere Meinung haben und andere Autos kaufen. Der Staat gibt mit der Mineralöl- und der Kraftfahrzeugsteuer die Richtung vor, mehr nicht. 25'000 Menschen weltweit haben sich im vergangenen Jahr für ein M-Modell entschieden, viele davon in den USA. Aber auch in Deutschland werden viele Gefallen an dem neuen M-Modell der – grössenmässigen – Extraklasse finden. Denn seine Fahrleistungen, seine Fahrdynamik, sein Lenkverhalten, sein Bremsweg, aber auch seine Effizienz suchen ihresgleichen. 25'000 M-Modelle und alle AMG, Ferrari, Lamborghini, Porsche, Bentley, Rolls Royce dieser Welt zusammen sind immer noch weit davon entfernt, einen messbaren Einfluss etwa auf den Kohlendioxidgehalt der Luft zu haben. Die Frage, ob man solche Autos braucht, kann deswegen jeder ganz beruhigt für sich selbst beantworten. (ar/Sm)
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