Freitag, 29. August 2014 BMW 5er Limousine: Fahrvergnügen serienmäßig
Beim 5er BMW stehen nicht nur Komfort, Ästhetik und Effizienz, sondern auch die Fahrfreude im Vordergrund. Foto: BMW/dpp-AutoReporter
Die BMW-Werbebotschaft „Freude am Fahren" ist zwar schon uralt, hat aber bis heute nichts an seiner Aussagekraft verloren. Nach wie vor steht neben Komfort, Effizienz, Sicherheit und ausgefeilte Technik das sportive Fahrerlebnis ganz oben im Lastenheft der Münchener Ingenieure. Da macht auch die 5er Reihe keine Ausnahme, die im vergangenen Jahr einer Frischzellenkur unterzogen wurde.
Wäre auch fatal, da die in der Oberen Mittelklasse angesiedelte aktuelle Generation mit weltweit bislang über einer Million Verkäufen neben der 1er und 3er Reihe nicht nur das Absatzvolumen der Münchener ausmacht, sondern dank des anerkannten Premium-Anspruchs und den damit geforderten saftigen Preisen viel Geld in die Kassen spült.
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Langer Radstand erleichterte die Arbeit der Ingenieure Mit seinen vielen horizontalen Design-Elementen, der betonten Sicke in der Seitenlinie sowie der langen Motorhaube wirkt der 5er sehr breit und flach - einfach elegant. Die kurzen Überhänge vorn und hinten ermöglichten einen sehr langen Radstand (2,97 Meter), was nicht nur den Innenraum-Designern, sondern auch den Fahrwerks-Ingenieuren bei der Entwicklung der geforderten dynamischen Qualitäten die Arbeit erleichterte.
Und die gibt es reichlich. Mit einer nochmals verfeinerten Doppelquerlenker-Vorderachse und Integral-V-Hinterachse gelang die Abstimmung der Federn und Dämpfer so ausgewogen, dass das Fahrzeug auf jedem Belag lange wie kurze Fahrbahnwellen gut schluckt und die Karosserie stabil bleibt. Die Seitenneigung in schnell durchfahrenen Kurven hält sich ebenfalls in Grenzen, so dass die Werbe-Botschaft der Münchener nach wie vor ihre Berechtigung hat.
Überzeugende EffizientDynamics-Technologie Das Fahren angenehmer macht auch die serienmäßige EfficientDynamics-Technologie, die Bremsenergie-Rückgewinnung, Start Stop Funktion, den Vorausschauassistenten für eine rechtzeitige Geschwindigkeitsanpassung und die Schaltpunktanzeige und den Eco Pro Modus umfasst. Empfehlenswert ist die elektronische Dämpferregelung, mit der die Fahrwerkseinstellung (Normal, Komfort, Sport) individuell ausgewählt werden kann. Die bei jedem Anlassen aktivierte Einstellung Eco Pro basiert auf dem Normal-Modus. Wer es ein wenig komfortabler haben möchte, kann den Komfort-Modus wählen, wer es sportiver liebt, entscheidet sich für die Sporttaste. Das bringt ein direkteres Fahrgefühl, da sich das Ansprechverhalten von Lenkung und Motor ändert. Der Nachteil: Kleine Bodenwellen werden spürbarer.
Für den Vortrieb im Testwagen sorgte der Vierzylinder-Benziner mit TwinPower Turbo Technologie und einer Leistung von 180 kW/240 PS und einemmaximalen Drehmoment von 350 Newtonmeter. Das bedeutet natürlich Leistung satt in allen automobilen Lebenslagen. Durch das auf das Triebwerk gut abgestimmte und exakt arbeitende Sechsgang-Schaltgetriebesauber sowie der sehr präzisen elektromechanischen Servolenkung artet selbst eine kleine Kurvenhatz nicht in Arbeit aus, sondern ermöglicht - ebenso wie beim Gleiten auf der Autobahn - einfach nur entspanntes Fahren. Übertreibt man den Druck aufs Gaspedal nicht, liegt der Durst bei unter acht Litern auf 100 Kilometer. Das kann ich sehen lassen.
Üppiger, luxuriöser Innenraum Im sehr üppigen Innenraum herrscht Wohlfühl-Atmosphäre. Die wohlgeformten, allerdings aufpreispflichtigen Sportsitze sind zigfach zu verstellen, das Lenkrad in Höhe und Reichweite elektrisch einstellbar. Kopf- und Beinfreiheit im Fond sind selbst für groß gewachsene Mitfahrer kein Problem. Die Rückbank ist allerdings nur für zwei Personen ausreichend, da der mittlere Sitz mehr ein Notsitz und somit nur für Kurzstrecken geeignet ist. Die Zahl der Knöpfe und Hebel ist auf den ersten Blick enorm. Doch das dem Fahrer zugewandte Cockpit-Segment bleibt überschaubar. Der Schaltknauf liegt griffgünstig und auch das i-Drive-Bedienkonzept hat seine Kinderkrankheiten überwunden. Wer mag, kann unterwegs per Internet kommunizieren oder sich im Head-Up-Display über Tempolimits, Geschwindigkeit und Navigationsangaben informieren. Komfort-Features, die aber nur optional zu haben sind.
Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase sind alle Bedienfunktionen verinnerlicht und man stellt fest, dass gute Ergonomie und durchdachte Details das Autofahren höchst einfach gestalten. Mehr Eingewöhnung benötigt man, um die Ausmaße der 4,91 Meter langen Karosserie abschätzen zu können. Die breiten B- und C-Säulen und die hohe Heckkante schränken die Sicht nach hinten deutlich ein. Da ist die optionale Rückfahrkamera eine lohnenswerte Investition.
(dpp-AutoReporter/Hans H. Grassmann)
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