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Wir erlebten den kleinsten Benziner, den 2.0 TFSI mit 180 PS und empfanden den keineswegs als schwachbrüstig, sondern als Teil eines gut aufeinander abgestimmten Pakets. Das ging uns mit dem 2.0 TDI mit 170 PS nicht anders, zumal man dessen Motor auch bei offenem Verdeck kaum als Diesel wahrnimmt.
Der neue 3.0 TFSI-Motor mit Kompressoraufladung (333PS) reisst einen allerdings vom Hocker. Der kommt seidenweich und kraftvoll aus dem Drehzahlkeller und bietet über einen breiten Drehzahlbereich von 2900 Umdrehungen pro Minute (U/min) bis 5300 U/min satte 440 Newtonmeter (Nm) Drehmoment an. Der 3.0 TFSI steckt im Spitzenmodell Audi S5 Cabriolet und ist gut für eine Beschleunigung in 5,6 Sekunden von null auf 100 km/h, eine Spitzengeschwindigkeit von 250 km/h und einen Durchschnittsverbrauch (nach EU-Norm) von 9,6 Litern auf 100 km.
Alle Motoren sind Direkteinspritzer mit Turboaufladung bei den Dieseln und den Vierzylinder-Benzinern und dem Kompressor beim 3.0 TFSI. Für das Cabriolet verzichtet Audi auf den Einsatz des Achtzylinders, der im Coupé die Spitzenmotorisierung darstellt. Das passt zur neuen Philosophie, des Verbrauchs wegen auf Zylinder zu verzichten. Der Verzicht fällt leicht angesichts der Tatsache, dass der Sechszylinder nur 21 PS weniger, dafür aber den harmonischeren Klang anbietet.
Mit dem Doppelkupplungsgetriebe S-tronic hat Audi ein Getriebe im Angebot, das zur Zeit an Effizienz nicht zu überbieten ist. Zusätzlich hält jetzt im Cabriolet erstmals bei Audi das Start-Stopp-System Einzug. Ausserdem kann im Mitteldisplay der Multifunktionsanzeige nun auch ein besonderer Service abgerufen werden: Neben der Anzeige zum rechtzeitigen Hochschalten für Fahrzeuge mit dem Sechs-Gang-Handschalter werden nun auch der Verbrauch von Zusatzausstattungen wie Klimaanlage und beheizbaren Sitzen angezeigt.
Wie die stärksten Motorvarianten beim A5 stützt sich auch der S5 auf den Quattro-Allradantrieb des Hauses ab. Optional kann er zusätzlich mit Sportdifferenzial auf Kurs und mit einer variablen Verteilung der Kraft auf das kurvenäußere Hinterrad so in die Kurve gedreht werden, dass es eine Freude ist. Ebenfalls gegen Aufpreis regelt Audi Drive select den Charakter von Motor, Automatikgetriebe und Fahrwerk per Knopfdruck zwischen komfortabel, Automatik und sportlich.
Eine ganze Reihe von Design-Features tragen zur sportlichen Differenzierung des S5 vom A5 bei: Modifikationen an den Bug- und Heckschürzen, am Frontblade und am Diffusor, am Singleframe-Grill mit dem S-Dienstgradabzeichen, an den Lufteinlässen, an den Schwellerleisten und mit den vier Auspuffrohren. Mit senkrechten Chromstreben im Kühlergrill, verchromten Aussenspiegelgehäusen und der für ihn reservierten Farbe "Sprintblau Perleffekt" setzt er sich so dezent aber deutlich ab.
Beiden Versionen gemeinsam ist der sanfte Übergang von aussen nach innen bei geöffnetem Verdeck, für das es auch eine dickere Variante mit guter Geräuschdämmung gibt. Innen erwarten die Insassen hinter den beiden weit öffnenden Türen vier ausgeprägte Einzelsitze mit gutem Komfort und Seitenhalt. Sonst umgibt einen die gewohnt zurückhaltend sportliche Audi-Welt, wie immer in hervorragender Verarbeitung. Bemerkenswert die Beschichtung der Ledersitze, die das Aufheizen in der Sonne um 20 Prozent absenken soll.
Die Ingolstädter setzten beim A5/S5 Wert auf möglichst grosse Alltagstauglichkeit. So sind die Rückenlehnen der hinteren Sitze geteilt und umklappbar, so dass ein Laderaum von 780 Litern und einer Länge von 1,70 Metern entsteht. Bemerkenswerte aber ist die Grösse des Kofferraums. Bei aufgeklapptem Verdeck bleiben immerhin noch 320 Liter. Das Audi A4 Cabrio wird es in Zukunft nicht mehr geben. Zu klein ist die Lücke zwischen dem A3 Cabrio und dem neuen A5/S5. Das A3 Cabrio liegt im Basispreis rund 4000 Euro unter dem A5 Cabrio für die einfachste Variante, die erst später für 37'300 Euro nachgeliefert wird. In beiden Fällen gibt es nach oben reichlich Spielraum.