Der C5 – die obere Mittelklasse verlangt nach Leistung Kurz nach der Jahrtausendwende steht bei der damaligen quattro GmbH (heute Audi Sport GmbH) die Frage im Raum, bei welchem Fahrzeug nach dem RS 4 die Belegschaft eine sportliche Überarbeitung vornimmt. Ein günstiger Zeitpunkt für den Audi A6. Die erste Generation (C5) erhält 2001 ihre Produktaufwertung und gleichzeitig möchte Audi der oberen Mittelklasse mehr Leistung unter der Haube zuführen. Gewünscht ist ein 8-Zylinder, den in den Grundzügen der A8, Baureihe D2, zur Verfügung stellen wird. Der Motor verrichtet sein Werk schon im S6, leistet hier ohne Aufladung 340 PS. Es braucht jedoch viel Detailarbeit: Der potente Motor mit fortan doppelter Turboaufladung und 4,2 Liter Hubraum passt aber zunächst nicht in die Karosserie des A6 – daher verlängert die quattro GmbH den Vorderwagen und verschafft dem V8 4 Zentimeter mehr Bauraum. Das Aggregat, das den ersten RS 6 befeuert, bekommt nicht etwa in Ingolstadt oder Neckarsulm seinen Feinschliff, sondern in England. Der britische Motorenhersteller Cosworth, bis 2004 eine Tochter der AUDI AG, zeichnet gemeinsam mit der quattro GmbH für die beeindruckende Ausbeute von 450 PS und 560 Newtonmeter Drehmoment verantwortlich und setzt sich damit an die Spitze des Segments.
Der C6 – die Krönung des Motorenbaus setzt ihre Geschichte fort Sechs Jahre nach dem ersten RS 6 folgt 2008 Generation Nummer zwei. Audi steigert sich, nicht nur was Leistung und Hubraum betrifft, sondern auch bei der Anzahl der Zylinder. Zehn sollen es sein, wieder zwei Turbolader und jetzt 5 Liter Hubraum – zusammen erzeugen sie 580 PS und 650 Newtonmeter Drehmoment, das bereits ab 1.500 Umdrehungen bereitsteht. Werte, die damals selbst einen R8 übertreffen, der es als R8 GT auf maximal 560 PS bringt.
Der C7 – aus weniger wird mehr Weniger Zylinder können doch nicht richtig sein! Ein Kritikpunkt, den nicht nur die Kundschaft äußert, als Audi 2013 wieder vom 10-Zylinder-Biturbo abrückt und fortan wieder auf einen 8-Zylinder mit 4 Liter Hubraum mit doppelter Aufladung vertraut – das kleinste Aggregat in der Geschichte des RS 6. Darüber hinaus entfällt die klassische Limousine ersatzlos, in den USA übernimmt der Audi RS 7 Sportback. Dass 2 Zylinder und 20 PS weniger der Performance jedoch nichts anhaben, beweist der RS 6 auf der Straße. Mit seinen 700 Newtonmetern Drehmoment und der neuen 8-Gang tiptronic braucht der C7 nur 3,9 Sekunden auf 100 km/h, eine halbe Sekunde weniger als sein Vorgänger. Bis zu 305 km/h Höchstgeschwindigkeit zeigt das Kombiinstrument.
Der C8 – der Beste bis heute, aber die Arbeit endet nie 2019, drei Jahre vor dem 20. Geburtstag rollt Generation Nummer vier des RS 6 (C8) zu den Händlern und bleibt seiner Linie treu. 4 Liter Hubraum, Biturbo, 600 PS und jetzt 800 Newtonmeter Drehmoment. Zum ersten Mal in seiner Geschichte bekommt der Wagen Unterstützung von einem 48-Volt-Mild-Hybrid-System, das die Effizienz weiter verbessert. Obwohl insgesamt etwas schwerer, setzt der RS 6 Avant den Sprint auf 100 km/h in rasanten 3,6 Sekunden um und braucht nur 12 Sekunden, um 200 km/h zu erreichen. Auf der Geraden hinterlässt der C8 wenig Fragen, und auch was die Querbeschleunigung und Kurvengängigkeit betrifft, legt der Wagen die eigene Messlatte noch höher.
Eine neue Allradlenkung verbessert bei hohen Geschwindigkeiten die Stabilität, da die Hinterräder mit den Vorderrädern in dieser Fahrsituation in die gleiche Richtung lenken. Beim Rangieren bei niedrigen Geschwindigkeiten lenken sie hingegen konträr zu den Vorderrädern, um den Wendekreis zu verkleinern und so das Parken zu erleichtern. Nicht nur problemloses Parken ist der Kundschaft wichtig, sondern – wie auch schon beim Vorgänger – die Möglichkeit, einen Anhänger mitzunehmen.
|