Die Partner bei der Entwicklung dieser Technologie – das Stanford University Dynamic Design Lab (DDL), das Electronics Research Lab (ERL) des Volkswagen Konzerns in Palo Alto und Oracle Corp. – wählten die teils asphaltierte, teils geschotterte Piste der berühmten Rennstrecke am Pikes Peak, um die Möglichkeiten des Projekts unter Beweis zu stellen.
Bei diesem Projekt kommt eine Elektronik zum Einsatz, die dem Fahrer hilft, aus gefährlichen Situationen herauszufahren. Dafür müssen Programme geschrieben werden, welche die raschen Entscheidungen und schnellen Manöver der besten Rallyefahrer unter schwierigsten Straßenbedingungen reproduzieren können.
Die Verbindung zum Rallye-Sport war für das Projektteam eine wichtige Inspiration. Viele führende Automobiltechnologien, die heute in einem Audi zu finden sind, haben sich aus dem Motorsport entwickelt. Denn bei Rennen werden neue Technologien bis an ihre Grenzen erprobt, bevor sie für einen breiteren Einsatz angepasst werden können.
Der autonome Audi TTS Pikes Peak basiert auf der Serienversion des Audi TTS. Die Audi-Ingenieure wählten den TTS, weil seine technischen Systeme, wie zum Beispiel die elektrische Gasbetätigung und das halbautomatische DSG-Doppelkupplungsgetriebe, gut zu der Elektronik passen, die es dem Fahrzeug ermöglicht, ohne menschlichen Input zu fahren.
Die Rechnerhardware im TTS-Forschungsfahrzeug ist nicht wesentlich komplizierter als die eines Standard-Laptops. Gegenwärtig werden im Fahrzeug zwei im Gepäckraum untergebrachte Computer eingesetzt. Auf dem einen laufen sicherheitskritische Algorithmen unter Nutzung von Real Time Java (Java RTS) von Oracle. Auf dem anderen laufen Fahrzeugdynamik-Algorithmen. Diese beiden Algorithmen ermöglichen es dem TTS, auf verschiedenen Oberflächen, bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten und Bedingungen an die Grenzen des Handlings zu gehen.
Das GPS mit Differentialsignal ist in der Lage, den TTS innerhalb von zwei Zentimetern zur Mittellinie einer normalen Strecke zu halten. Für den Pikes Peak planen die Forscher aufgrund der extremen Bedingungen einen Spielraum von einem Meter ein.
Das Design ist eine Hommage an die Vergangenheit, reflektiert aber auch die hochmoderne Technologie, die das TTS Forschungsfahrzeug definiert. Die Designer nahmen Themen der Rallye-Fahrzeuge der 1980er-Jahre auf und versahen sie mit einer modernen Note.
Die für den Herbst geplante Hochgeschwindigkeitsprüfung des selbstfahrenden Audi TTS am Pikes Peak ist der Höhepunkt der kommenden Monate. Während der Erprobung soll die Rennstrecke am Pikes Peak in verschiedene Abschnitte unterteilt werden, die das Forschungsfahrzeug mit ständig zunehmenden Geschwindigkeiten fahren soll. Die Zertifizierung der Prüfung wird eine unabhängige Motorsportorganisation übernehmen.
Später im Herbst soll der selbstfahrende Audi TTS Pikes Peak – wenn die Wetterbedingungen es gestatten – im südkalifornischen Trockensee von El Mirage oder der näheren Umgebung versuchen, einen neuen Geschwindigkeitsrekord für Landfahrzeuge aufzustellen. Vertreter des Guinness-Buchs sollen beglaubigen, wenn der TTS in der neuen Kategorie der schnellsten selbstfahrenden Fahrzeuge einen Geschwindigkeitsrekord einfährt.
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