Da ist es wieder, Audis Zauberwort „Design“, dem bei der abendlichen Veranstaltung aus gutem Grund die erste Viertelstunde einer huldvollen Laudatio gehörte, die dem neuen Auto der Ingolstädter gewidmet war. Erst dann wurde der Blick auf den gefeierten Schönling, insbesondere auf dessen betonten „Hüftschwung“ und das „Sahnestück“, sein Hinterteil, freigegeben. Im „abgeschnittenen Heck“ erkenne man das „dynamische Element eines Sportwagens“, machten die Audi-Designer Stefan Sielaff und Wolfgang Egger vorab schon einmal auf besondere stilistische Reize eines A7 Sportback aufmerksam, um die Neugier der internationalen Journalistenschar, mit und ohne Kamera, vor der Enthüllung des gefeierten Objekts anzureichern. Eine Anmerkung gab es nebenher: Die Gene des knackigen Hinterns eines A7 ließen sich im sportiven italienischen Autobau zurückverfolgen.
Als Anspielung auf die Überraschung, die Audi mit dem stattlichen A7 Sportback gelang, gestand Chefdesigner Sielaff: „Es war eine schnelle, aber eine schöne Geburt.“ Umgesetzt wurden, wie es beiläufig hieß, die emotionalen Elemente des vor Jahren gezeigten Audi-Show-Cars. Und zwar „1:1“. Auf diese Ergänzung legt Audi Wert.
Für Audi-Chef Rupert Stadler ist das neue Auto mehr als eine Schönheit. Der A7, immerhin stattliche fünf Meter lang, habe große unternehmerische Bedeutung, schließe er doch die Lücke zwischen dem A6 und A8. Überdies sei er eine neue Ikone für Audi, „die Vergangenheit zitierend, aber in die Zukunft weisend“. Nie zuvor sei „kraftvolle Dynamik eleganter präsentiert“ worden, lautet die selbstbewusste Ansage. Dass der A7 Sportback als weltweit schönstes fünftüriges Coupé zuerst mit äußeren Reizen locke, habe seine ganz eigene Bedeutung, schließlich sei „Design ein entscheidendes Kaufkriterium“, urteilte Stadler.
Entwicklungschef Michael Dick sprach von „unserem gemeinsamen Traumauto“, das nicht möglich geworden wäre, wenn nicht alle Audianer die besondere Tugend auszeichnete, sich „zusammenzuraufen“, um ein erklärtes hohes Ziel zu erreichen. Dabei denke er „auch an die Kollegen am Band“.
Beim A7 Sportback sei aus Audis modularem Effizienzbaukasten „alles herausgeholt worden“, sagt Chefentwickler Dick. Dafür stehe die leichte Karosserie, deren Aluminiumanteil das Gewicht um rund 15 Prozent reduziere; dafür sprächen eine völlig neu abgestimmte Luftfederung, die elektromechanische Lenkung, die allein den Kraftstoffverbrauch auf 100 Kilometern um 0,3 Liter senke, und es gebe beispielsweise auch weiterentwickelte LED-Scheinwerfer und imposante, weithin sichtbare Heckleuchten. Auch sie werden offenbar zum neuen Audi-Markenzeichen, nachdem das bislang vor allem der Single-Frame war. Er schmückt einen A7 in spezieller Struktur. Und schließlich ist da das vielseitige, leistungsstarke Infotainment, das sich wie das Angebot an hilfreichen Fahrerassistenzsysteme selbstverständlich am Vorbild des A8 orientiert.
Motorisch prägen den neuen A7 Sportback vier V6-Triebwerke. Diesel und Benziner teilen sich das Angebot, das von 150 kW (204 PS) bis 220 kW (300 PS) reicht. Im imposanten Auto vom Kaliber A7 belegt der V6 TDI (150 kW/204 PS) mit 5,3 Liter Durchschnittsverbrauch (CO2: 139 g/km) besonders überzeugend, was Vorsprung durch Technik vollbringen kann.
Zurück zum Design! „Im Audi A7 Sportback steckt ein Stück von jedem Designer.“ Es sei mehr als seine Handschrift, es sei ein Stück seiner Seele, sagte Stefan Sielaff und lässt damit anklingen, dass dieses beeindruckende Auto viele Väter hat.
Audi ist dabei, mächtig zuzulegen. Auch das gehört zur Botschaft des Abends. Im ersten Halbjahr 2010 wurden 19 Prozent mehr Autos verkauft als im gleichen Zeitraum 2009. „Wir haben uns deutlich gesteigert, und – wir lassen nicht locker“, sagt Audi-Chef Stadler und fügt noch einmal an, der neue Audi A7 Sportback vermittele ein wirklich stolzes emotionales Gefühl. Dieses Auto, ist Stadler überzeugt, mache seinen Weg. (auto-reporter.net/Wolfram Riedel)
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