Die Italiener lieben diese Automobile, die ihnen damals im Fiat-, Alfa-, Lancia-Land fremd waren. Auf der Starterliste stehen diese Alltagsautos mit hohem Wiedererkennungswert im Gegensatz zu Hochpreis-Preziosen aus den verschiedensten Epochen. Allein fünf DKW aus den 1950er Jahren werden zum Feld der etwa 350 historischen Automobile zählen, die am Freitag, 17. September, in Mantua über die Rampe rollen: Drei DKW F 91, ein DKW F 93 Cabrio und einer der schnittigen DKW Monza-Flitzer. Für die 1960er Jahre stehen die NSU-Modelle: Der NSU 1000 Rennprinz, zwei NSU TT und ein NSU Wankelspider werden auf den kurvenreichen und bergigen Strecken zeigen, warum sie nicht nur auf dem Apenin so bekannt und beliebt waren.
Zum 13. Mal nimmt Audi Tradition am Gran Premio Nuvolari teil, der unter Insidern als die angenehmere Veranstaltung im Verhältnis zur bekannteren Mille Miglia gilt. Auch der Gran Premio geht bei ähnlich großem Starterfeld über zweieinhalb Tage, läuft aber entspannter und auf einer schöneren Strecke. Nach zwei Jahren sind die Veranstalter zum ursprünglichen Gedanken zurückgekehrt und lassen wieder von Meer zu Meer fahren.
Vom Start in Mantua führt die erste Tagesetappe zur italienischen Riviera und endet in Pisa. Vom schiefen Turm geht es am Samstag, 18. September, durch die spätsommerliche Toskana an die Adria nach Rimini, um anderntags über die Regio Emilia zurück nach Mantua zu fahren. Geehrt wird jedes Jahr der Namensgeber der Veranstaltung und größte Sohn der Stadt – Tazio Nuvolari. Der „fliegende Mantovaner“ gilt als der größte italienische Rennfahrer aller Zeiten und fuhr 1938 und 1939 auf Auto Union Große Preise für die Vier Ringe ein. Ihm zu Ehren stellt Audi Tradition auch dieses Jahr auf der Piazza Sordello einen Auto Union Rennwagen Typ D Doppelkompressor von 1939 aus.
Audi feiert darüber hinaus „30 Jahre quattro“. So wird Luciano Viaro, mehrfacher Sieger der Mille Miglia und des Gran Premio Nuvolari, das Starterfeld mit einem Audi urquattro anführen. Als sogenanntes „0-Fahrzeug“ rollt der erste Audi quattro außer Konkurrenz jeden Tag als Erster über die Rampe. Audi Tradition unterstützt Viaro, der bereits seit Jahren mit sehbehinderten Co-Piloten fährt , bei seinem Projekt M.I.T.E. . Die vier Buchstaben stehen grenzüberschreitend für Miteinander (deutsch), Insieme (italienisch), Together (englisch) und Ensemble (französisch). Das aus Italien stammende Projekt ermöglicht Sehbehinderten, gleichberechtigt im Motorsport teilzunehmen. Viaros blinder Beifahrer Lorenzo Zennaro liest das Roadbook in Blindenschrift. Mit herausragendem Erfolg: Viaro hat dieses Jahr schon die Donau Classic in Ingolstadt sowie die renommierte Silvretta Classic gewonnen.
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