Dienstag, 1. Februar 2011 A6: Audi würfelte erneut eine Sechs!
4,92 Meter lang,1,87 Meter breit und 1,46 Meter hoch ist der neue A6, der der Designlinie des Vorgängers folgt. Während er wenige Millimeter kürzer und niedriger ausfiel, legte sein Radstand um fast sieben Zentimeter zu. Foto: Audi/Auto-Reporter.NET
Ende März, wird nun der neue Audi A6 aufs umkämpfte Terrain der Business-Klasse geschickt, um sich dort mit der Mercedes E-Klasse und dem Fünfer von BMW anzulegen. Dass der künftige Schlagabtausch in diesem für die drei Wettbewerber außerordentlich wichtigen Segment für Audi noch erfolgreicher sein wird als das bisherige Engagement, lässt sich nach der ersten direkten Fühlungsnahme mit Audis überarbeiteter Business-Limousine bei deren Fahrvorstellung auf Sizilien mehr als erahnen. Und: Während Audi den neuen A6 bei den Händlern in Stellung bringt, verlautet aus Ingolstadt, dass hinter den einsehbaren Linien bereits Hand an einen Audi A6 TFSI hybrid gelegt wird. Mit 180 kW/245 PS soll er die Kraft eines großen V6 aufbringen, sich aber mit so wenig Super begnügen wie ein Vierzylinder. Auf 6,2 l/100 km ist Kurs genommen.
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Den nun an den Start gehenden A6 nennt Audi „einen Siegertyp in neuer Form“. Allein die Tatsache, dass das Oberklasse-Auto bereits in seiner siebten Generation antritt, lässt den Rückschluss auf einen imponierenden Reifegrad im Detail zu. Denn auch dieser Dauerbrenner der Marke profitiert sein Leben lang vom „Vorsprung durch Technik“, der seit Jahren eben auch das Know-how der Marke im Aluminium-Leichtbau einschließt. Bekanntlich sind Schritte zur Reduzierung des Leergewichts zu Zeiten, in denen die Erwartung Vorrang hat, dass Pkws mit immer weniger Kraftstoff auskommen, von besonderem Wert. Das Argument, dass die Schere zwischen einer vom Käufer erwarteten, immer vollkommeneren Ausstattung und dem umweltpolitisch verordneten Zwang zur Gewichtsreduzierung klemmen müsse, lässt Audi nicht gelten. Ins Feld wird geführt, dass der neue A6, immerhin noch besser ausgestattete als sein Vorgänger, je nach Version bis zu 80 Kilogramm weniger wiege.
Schon auf den ersten Metern der Fahrt mit dem neuen A6 fällt die wohltuende Ruhe auf, die man empfindet. Später ist im Gespräch mit Technikern zu erfahren, dass der Materialmix aus Aluminium-Komponenten und hochfesten Stählen das Gehäuse des A6 stabiler denn je machte. Vor allem aber basiert die ausgesprochen gediegene Fortbewegung, spontan wahrzunehmen, wohl auf einer weiter vorangetriebenen schwingungstechnischen Entkopplung von Fahrwerk und Oberbau. In Fahrkomfort verwandelt sich letztlich auch die hydraulisch gedämpfte Lagerung des Triebswerks und der Achsen. Ein erster Ausritt mit Audis neuer Business-Limousine hinterlässt jedenfalls den Eindruck, als ließe sich sanftes Fahrvergnügen nunmehr wohl weniger automobiltechnisch, sondern eher mit tischebenen Straßen steigern.
Motorisierung Für den Vortrieb des Neuen sorgen anfangs zwei Benzin- und drei TDI-Motoren, darunter ein besonders effizienter 2.0 TDI (130 kW/177 PS, Durchschnittsverbrauch: 4,9 l/100 km, CO2: 129 g/km) und ein 3.0 V6 TDI in zwei Varianten (150 kW/204 PS, Durchschnittsverbrauch: 5,2 l/100 km, CO2: 137 g/km bzw. 180 kW/245 PS, 6,0 l/100 km, CO2: 158 g/km). Alle erkannten Hebel zur Effizienzsteigerung wurden auch bei der Benziner-Fraktion gezogen, die sich zunächst auf zwei Sechszylinder, einen 2.8 FSI und einen 3.0 TFSI, beschränkt. Sie erarbeiten 150 kW/204 PS bzw. 220 kW/300 PS und sollen im Mittel mit 7,4 bzw. 8,2 Liter Super pro 100 Kilometer auskommen (CO2: 172 bzw. 190 g/km). Das Wunder unterstützt neben dem Start/Stop- und dem Rekuperationssystem auch ein ausgeklügeltes Thermo- und Energiemanagement: Ein Generator mit hohem Wirkungsgrad spielt dabei eine wesentliche Rolle.
Natürlich garantiert ein Drehmoment von 400, 440 oder gar 500 Newtonmetern, das das Sagen in Audis 3.0-Liter-Hubraumklasse hat, ausgesprochen imponierende, erhabene Fortbewegung; noch dazu in Verbindung mit einer 7-gängigen S tronic oder 8-stufigen multitronic (die stärksten Sechszylinder mit quattro-Antrieb). Derartig gewaltige Power drückt die 380 Newtonmeter eines A6 2.0 TDI (130 kW/177 PS) gleich ein bisschen an den Rand. Die Version hat ein Handschaltgetriebe. Doch schon nach halbstündiger Bewährungsprobe auf der Straße, lässt ein A6 mit dieser Motorisierung die Überzeugung gewinnen, dass flottes Unterwegssein absolut garantiert ist.
Fahrwerk Das Fahrwerk des neuen A6 klassifiziert ein einziger Begriff: Souveränität. Das Urteil steht zuerst für gediegenen Fahrkomfort. Dank des generell serienmäßigen Fahrdynamiksystems („Audi drive select“) stellt sich das Fahrwerk aber auch auf betont sportlichen Vorwärtsdrang eines Fahrers ein. Zu den zahlreichen Detailmaßnahmen, die auch einem eher sportlichen Fahrstil zugute kommen, gehört die nun elektromechanisch arbeitende Servolenkung.
Ins richtige Licht rücken wird sich der neue A6 Ende März bei den Audi-Händlern. Ab 42.050 Euro ist der Sechszylinder zu haben; als 2.8 FSI multitronic (150 kW/204 PS). (Auto-Reporter.NET/Wolfram Riedel)
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