Die spezifischen Umfänge der gepanzerten Limousine entstehen von Hand in einer kleinen, abgeschirmten Manufaktur – eine Halle mit speziell gesicherten Türen, in der strengstes Handyverbot herrscht. Als Basis dient eine bereits modifizierte Serienkarosserie, die im Werk Neckarsulm in der Audi Space Frame-Bauweise (ASF) aus Aluminium entsteht. In etwa 450 Arbeitsstunden bauen besonders geschulte Mitarbeiter die Schutz-Einrichtungen ein – in der kompromisslos hohen Audi-Qualität. Nach diesem Arbeitsschritt geht das Fahrzeug zur Endmontage zurück ins Werk.
Der A8 L Security erhielt die offizielle Zertifizierung des deutschen Beschussamts in München; er erfüllt die Anforderungen der Beschussklasse VR 7 nach der Richtlinie BRV 2009. Das Kürzel BRV steht für Bullet Resistant Vehicles, für kugelsichere Fahrzeuge. Die Widerstandsfähigkeit gegen Sprengungen wurden nach der Richtlinie ERV 2010 geprüft (Explosion Resistant Vehicles). In der Klasse VR 7 gelten die höchsten Anforderungen im Bereich ziviler Sonderschutzlimousinen. Das Blech und die Verglasung der Fahrzeugzelle müssen dem Beschuss mit NATO-Hartkernmunition standhalten. In Teilbereichen entspricht die Panzerung des Audi A8 L Security sogar den Kriterien der Klassen 9 und 10.
In der Sicherheitszelle der Sonderschutz-Limousine, die als selbst tragendes Bauteil in die Karosserie integriert ist, kommen extrem zähe und widerstandsfähige Materialien zusammen – warmumgeformter Panzerstahl, Aramidgewebe, Keramik, Aluminium in spezieller Legierung und mehrlagiges Glas. An den Übergangsstellen überlappen sich die Schutzmaterialien, um größtmögliche Sicherheit in der gesamten Fahrgastzelle zu realisieren. Die Innenraumpanzerung bringt etwa 720 Kilogramm auf die Waage.
Die Aluminium-Seitenschweller integrieren massive Stahlprofile, die den Schutz gegen Explosivwaffen erhöhen – ein Feld, auf dem die Anforderungen in den vergangenen Jahren stark gestiegen sind. Der gepanzerte Fahrzeugboden aus einer innovativen Aluminiumlegierung dient dem gleichen Zweck. Der Audi A8 L Security widersteht einem Angriff mit einer Militär-Handgranate.
Selbst eine durch das Prüfprogramm definierte Sprengladung, bedeutet keine Lebensgefahr für die Passagiere, wie Messwerte aus Versuchen mit Dummys nachgewiesen haben.
Die Türfenster, die Front- und die Heckscheibe bestehen aus Spezialglas, das auf der Innenseite eine Splitter-hemmende Polycarbonat-Schicht trägt. Auf Wunsch bewegen elektromechanische Fensterheber die Seitenscheiben; sie können sie fast ganz absenken. Das Mehrgewicht bei den Scheiben schlägt mit gut 300 Kilogramm zu Buche. Schließhilfen für die Türen, die zusammen 360 Zusatz-Kilogramm wiegen, sind Serie, eine so genannte Doorstop-Funktion hält die Tür in jeder gewünschten Position.
Ein besonders wichtiger Bereich des A8 L Security ist die so genannte Kommunikationsbox im Gepäckraum. Sie birgt neben den Steuergeräten der Fahrzeug- und Kommunikationselektronik die optionalen Bauteile, die den Schutz der Passagiere weiter erhöhen, und die zusätzliche Batterie. Die stark gepanzerte Kommunikationsbox weist eine weitere Neuheit auf; sie hat vergleichsweise leichte Türen aus Keramik, ihre Rahmen bestehen aus Aluminium. Auf Wunsch sind auch die Batterie und der Kraftstofftank speziell geschützt.
Eine serienmäßige Wechselsprechanlage erlaubt den Passagieren des A8 L Security die Kommunikation mit der Außenwelt bei geschlossenen Fenstern. Sie nutzt einen Lautsprecher im Singleframe-Grill sowie Mikrofone für den Innenraum und den Außenbereich.
Der W12 fasziniert mit seiner Laufkultur, mit seinem dezenten, musikalischen Klang und mit seiner Kraft. Er beschleunigt den A8 L Security in 7,3 Sekunden von null auf 100 km/h. Mit Rücksicht auf die Reifen ist die Höchstgeschwindigkeit bei 210 km/h abgeriegelt. Auf 100 km verbraucht die Sonderschutz-Limousine im Mittel 13,5 Liter Kraftstoff – der mit Abstand niedrigste Wert im direkten Umfeld.
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