Die Motoren sollen im Mittel elf Prozent weniger verbrauchen. Den Ausreißer liefert der neue 1,8 TFSI mit 125 kW / 170 PS, der bei einem Verbrauch von 5,6 Litern Super auf 100 km zehn PS mehr liefert, aber 18 Prozent weniger verbraucht. Wir erlebten diesen Motor jetzt beim ersten Auftritt der A4- und S4-Familie im portugiesischen Cascais mit dem serienmäßigen Sechs-Gang-Handschalter und waren sehr zufrieden mit seinem Ansprech- und Vibrationsverhalten. Der neue Turbolader lässt Turboloch und fast auch den Sechs-Zylinder-Hunger vergessen. Denn der 1.8 TFSI wartet er mit einem sonst in dieser Hubraumklasse unüblichen Drehmomentniveau auf: 320 Newtonmeter (Nm) bereits bei 1400 Umdrehungen pro Minute (U/min).
In 8,1 Sekunden schafft die A4-Limousine mit diesem Motor den Spurt auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 230 km/h. Der 1.8 TFSI zählt damit schon zu den Flotten im Lande. Sein Preis in der Basisausstattung Attraction: 30 900 Euro.
Der zweite auffällige Motor ist die 100 kW / 136 PS-Variante des 2.0 TDI, die ebenfalls erst im Laufe des Frühjahr ausgeliefert werden wird. Auch der liefert 320 Nm maximales Drehmoment, allerdings sogar erst bei 1750 U/min, arbeitet dank einer neuen Konfiguration des Schwungrads sehr schwingungsarm und bietet ebenfalls ansprechende Fahrleistungen: von null auf 100 km/h in 9,5 Sekunden und als Höchstgeschwindigkeit 215 km/h. Wir empfanden in mit der Sechs-Gang-Schaltung als ein sehr harmonisches Paket, das auch beim Verbrauch mit 4,3 Litern auf 100 km einen guten Eindruck hinterlässt. Die handgeschaltete Limousine mit diesem Motor ist Verbrauchsmeister und liegt mit 112 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer deutlich unter der magischen Grenze von 120 g/km. Die Attraction-Version mit diesem Motor kostet 32 000 Euro.
Für die A4-Familie stehen im Frühjahr insgesamt sechs Diesel- und vier Benzin-Motoren zur Wahl, alles Direkteinspritzer. Das Leistungsspektrum bei den Diesel reicht von 88 kW / 120 PS im Einstiegs-2.0 TDI bis zu 180 kW / 245 PS im Sechszylinder 3.0 TDI, der dann sowohl mit dem Quattroantrieb als auch mit dem Doppelkupplungsgetriebe Sieben-Gang-S-Tronic gekoppelt ist. Die Leistungsbreite bei den Benzinern reicht von 125 kW / 170 PS aus dem 1,8 TFSI bis 155 kW / 211 PS beim 2.0 TFSI. Bei den S-Varianten schafft der 3.0 TFSI Quattro 245 kW / 333 PS an die großen Räder.
Im Januar tritt die komplette Familie zur zweiten Runde an: A4 Limousine und A4 Avant, je nach Motor mit Sechs-Gang-Handschaltung, dem CVT-Getriebe Multitronic oder der Sieben-Gang-S-Tronic, bei den großen Motoren auch mit dem optionalen Allradantrieb Quattro. Den S4 und den S4 Avant gibt es nur als Quattro mit S-Tronic. Kostenpunkt für den Avant, der das obere Ende der A4-Preisskale kennzeichnet: 56 550 Euro.
Die Liste der Sonderausstattungen ist lang. Wer sie abarbeitet, kann aus seinem höherwertig ausgestatteten Ambition- oder Ambiente A4 einen kleinen A8 zusammenstellen, der sogar über Internetzugang und das fast komplette Komfort-, Fahrwerks- und Assistenzsystem des Ingolstädter Flaggschiffs umfasst.
Selbst solch Edel-Accesoires wie das Schichtholz hat nun über A8, A7, A6 und A5 beim A4 Einzug gehalten. Auch vom Ambiente her wird der neue A4 zu einem kleinen Luxusliner. Ein bisschen mehr Chrom im Innenraum und neue Lenkräder, verbunden mit der neuen Elektrolenkung und der ausgewogenen Federung sowie vielen kleinen Details fürs Auge und fürs Wohlbefinden, heben den A4 ein weiteres Stück nach oben. Die Retuschen an der Optik von Front und Heck sowie das aufpreispflichtige Xenon-Licht mit einer LED-Spange fürs Tagfahrlicht unterstreichen das, ändern aber auch mit ein paar markanteren Linien nichts daran: Der A4 bleibt der A4, jedenfalls bis in drei Jahren die nächste Generation antritt. (ampnet/Sm)
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