Radikal im Design, aber alltagstauglich – so lautete die Devise des ersten Audi TT. „Ein Sportwagen-Konzept mit hohem Nutzwert stand im Lastenheft“, erinnert sich Prof. Dr. Ulrich Hackenberg, Vorstand Technische Entwicklung, AUDI AG, der damals die Entwicklung des Audi TT verantwortete. Ein kleines Team von Designern und Ingenieuren entwarf in wenigen Wochen einen 2+2-Sitzer mit breiter und hoher Schulter, herausgezogenen Radläufen, übergreifender Motorhaube und dominanten Scheinwerfern. Für das Interieur galt der Grundsatz: so viel wie nötig und so wenig wie möglich. Auf die Showcars Coupé (IAA Frankfurt, 1995) und Roadster (Tokyo Motor Show, 1995) folgte 1998 das Audi TT Coupé und 1999 der Audi TT Roadsterin den Serienversionen.
Ein weiteres Exponat der Sonderschau ist der Audi TT der zweiten Generation aus dem Jahr 2006, der mit leistungsstärkeren Motoren und Verbund-Mischbauweise noch sportlicher war. Auszeichnungen wie „World Design Car of the Year“ aus dem Jahr 2007 dokumentieren den Status des Audi TT als Designikone.
Auf dem Automobilsalon in Genf hat Audi im März 2014 die dritte Generation des Sportwagens präsentiert. „Der neue Audi TT ist mehr denn je ein Botschafter der Sportlichkeit“, so Prof. Dr. Ulrich Hackenberg. „Eine absolute Neuheit ist das Virtual Cockpit, ein digitales Kombiinstrument, mit dem wir die klassischen Rundarmaturen im Blickfeld des Fahrers ersetzen.“
Im Audi museum mobile sind jetzt erstmals alle drei Generationen des Audi TT ausgestellt.
Am Beispiel des Audi TT-R, Team Abt, macht „State of the ArTT“ einen Boxenstopp zum Thema Motorsport. Ab dem Jahr 2000 stellte der TT seine Fähigkeiten als Rennwagen in der DTM (Deutsche Tourenwagen Masters) unter Beweis und holte 2003 den Titel. Als weiteres motorsportliches Highlight ist der Audi TT RS in seiner Version als Kundensport-Fahrzeug zu sehen. Ein Rennwagen, den die Ingenieure speziell für die Saison 2012 der populären VLN Langstreckenmeisterschaft (Veranstaltergemeinschaft Langstreckenmeisterschaft Nürburgring) entwickelten.
Als Meilenstein des pilotierten Fahrens gilt der Audi TTS „Pikes Peak“, dessen Exterieur-Designer sich an den Rallye-quattro-Rennwagen orientierten, die vor mehr als 25 Jahren beim legendären „Pikes Peak Hill Climb“ Motorsportgeschichte schrieben. Das Ausstellungsstück erinnert an den Original-Technikträger aus dem Jahr 2010.
Ein besonderes Highlight ist der Audi TT ultra quattro concept. Die Ingenieure entwickelten den Audi Space Frame (ASF) konsequent weiter und setzten auf einen intelligenten Materialmix. Das Showcar aus dem Jahr 2013 beschleunigt in 4,2 Sekunden auf 100 km/h. Sein Leistungsgewicht von 3,6 kg/PS liegt auf dem Niveau von Supersportwagen.
„State of the ArTT“ verfolgt die Geschichte des TT bis zu seinen Wurzeln. Die NSU Quickly TT, ein für die sportbegeisterte Jugend konzipiertes Moped, ging bereits 1959 mit dieser Abkürzung an den Start. Sechs Jahre später kam der NSU Prinz 1000 TT, ein in Neckarsulm gebauter Kompaktwagen, auf den Markt. Die Modellbezeichnung TT ist eine Reminiszenz an die Tourist Trophy, eines der ältesten und schwersten Motorradrennen der Welt. 1953 und im Folgejahr war die NSU-Mannschaft auf der Isle of Man mit der Rennmax und der Rennfox höchst erfolgreich und schaffte 1954 in der 250er-Klasse sogar einen Vierfach-Sieg. NSU Rennfox, NSU Quickly TT und ein Modell des NSU Prinz 1000 TT sind Exponate der Sonderaustellung und runden die Inszenierung rund um den Audi TT ab. „State of the ArTT“ ist vom 2. April bis 11. Mai 2014 täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet.
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