Für den Avant bietet Audi wie für die Limousine drei Dieselmotoren an: Der Einstieg erfolgt mit einem Vierzylinder-TDI mit zwei Litern Hubraum und 204 (150 kW) im A6 Avant 40 TDI, der beim kombinierten Verbrauch zwischen 4,9 und 4,5 Litern auf 100 km liegt, entsprechend 129 bis 119 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer. Dazu kommen zwei 3,0-Liter-Sechszylinder: Im A6 Avant 45 TDI leistet der 231 PS (170 kW) und verbraucht zwischen 5,9 und 5,7 Liter auf 100 km, entsprechend 155 bis 147 g/km CO2, im A6 Avant 50 TDI sind es 286 PS (210 kW) bei 5,9 bis 5,7 Litern auf 100 km, entsprechen 155 bis 147 g/km CO2. Die beiden V6-TDI leiten ihre Kräfte auf eine Acht-Stufen-Tiptronic, der 2.0 TDI auf eine Sieben-Gang-S-tronic.
Bei den V6-Aggregaten hilft ein Mild-Hybrid-System mit seinem Riemengenerator in einer 48-Volt-Insel und Lithiumionen-Batterie für einen bis zu 0,7 Liter auf 100 km niedrigeren Verbrauch. Der Allradantrieb Quattro ist bei den großen Dieseln ebenso Serie wie beim Audi A6 Avant 55 TFSI, dem Benziner, der mit seinen drei Litern Hubraum 340 PS (250 kW) in anderen Märkten erfolgreicher sein dürfte als in Deutschland.
Der Vier-Zylinder-Diesel war neu für uns. Deswegen fuhren ihn jetzt bei der Vorstellung des Avant zwischen Frankfurt und Neckarsulm im Vergleich besonders mit dem stärksten Diesel, dem 50 TDI. Dabei fanden wir unsere alte Liebe zu dem Sechszylinder bestätigt. Eindrucksvoller kann man ein Auto dieser Klasse nicht in Schwung bringen, es sei denn, man entscheidet sich für die leistungsgesteigerten Varianten. Das hat uns nicht überrascht. Dafür verblüffte uns der 40 TDI, den wir mit dem neuen adaptiven Stahlfahrwerk und Frontantrieb bewegten. Der Vierzylinder lässt aus dem Avant ein harmonisches Gesamtpaket werden, bei dem die Leistung nicht den Unterschied macht. Der 50 TDI gebärdet sich gern dort auch mal als Kraftpotz, wo der 40 TDI unspektakulär, aber flott antritt. Der einzige Makel, der unserem 40-TDI-Exemplar geschuldet sein mag, war eine Getriebe-Gedenksekunde beim Anfahren. Da beißt der 50 TDI schneller zu.
Bei unserer Tour hatten wir allerdings weniger die Motoren als die Karosserie im Blick: Denn der Avant unterscheidet sich von der Limousine nur durch das Kombiheck. Der neue Audi A6 Avant misst 4,94 Meter in der Länge, 1,89 Meter in der Breite und 1,47 Meter in der Höhe. Sein Innenraum lässt dem Kopf neun Millimeter mehr Raum und den Knien sogar 21 mm als der Vorgänger. Das Gepäckraumvolumen beträgt – wie beim Vorgängermodell – 565 Liter. Die hintere Sitzanlage lässt sich dreigeteilt umklappen und portioniert damit den insgesamt maximal 1680 Liter großen Laderaum, ohne Stufen, aber mit einem leichten Anstieg hin zu den Rückenlehnen der Vordersitze.
Die Heckklappe und die Laderaumabdeckung öffnen sich elektrisch. In Verbindung mit dem Komfortschlüssel liefert Audi eine Sensorsteuerung für die Klappe, die nach dem mittleierweil bekannten Tritt unter das Heck öffnet oder schließt. Ein in den Ladeboden integriertes Schienensystem mit vier Verzurrösen, ein Spannband und zwei Befestigungshaken sind ebenfalls serienmäßig an Bord. Gegen Aufpreis unterstützt ein kamerabasierter Anhängerassistent den Fahrer beim Rückwärtsfahren und Rangieren mit Anhänger. Dabei lässt sich die Richtung des Gespanns über das untere MMI- Touch-Display steuern. Auch der kleine Diesel darf maximal zwei Tonnen ziehen.
Damit sind die wesentlichen Änderungen und die Funktionen des Avant grundsätzlich benannt. Auch bei diesem A6 Avant ist aber nicht klar, in welcher Reihenfolge die alte Designregel gilt: Form follows function. Audis haben bei den Avant fast immer mit beidem imponiert. Auch der aktuelle Avant zeigt mit seiner niedrigen Silhouette, der langen Motorhaube, den großen Rädern, dem flach abfallendem Kombiheck und nun auch mit den eckig ausgestellten Radhäusern nach Art des alten Audi Quattro seinen sportlichen Anspruch. (ampnet/Sm)
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