Mittwoch, 31. Juli 2019 Audi Q7: Facelift mit Extras
Audi Q7. Foto: Auto-Medienportal.Net/Audi
Seit vier Jahren ist der Audi Q7 in zweiter Generation auf dem Markt. Da wurde es dringend Zeit für eine Überarbeitung, folgen Neuerungen in Sachen Motortechnik, Assistenz- und Infotainmentsysteme doch immer kürzeren Zyklen, die Audis (einstiges) SUV-Flaggschiff mittlerweile etwas alt aussehen ließen. So sind das digitale Bedienkonzept, aktive Wankstabilisierung oder Matrix LED-Scheinwerfer inklusive Laserlicht nur einige Highlights, mit denen der neue Q7 im September auf den Markt rollt. Selbstverständlich wie von Audi gewohnt alles nur gegen Extra-Euros. Die Standardausführung startet bei 66 900 Euro.
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Von außen ist, wie bei den meisten Facelifts üblich, wenig zu sehen. Am auffälligsten noch erscheint der flachere Singleframe-Grill mit jetzt sechs senkrechten Streben und stärker betonten Lufteinlässen im Look des sportlichen Zwillingsmodells Q8. Im typisch hochwertig eingerichteten Innenraum bleibt alles so durchdacht gestylt wie gehabt. Gut drei Meter Radstand schaffen nach wie vor äußerst geräumige Platzverhältnisse. Bei der fünfsitzigen Version schluckt der Kofferraum je nach Ausstattung 865 bis 2050 Liter Volumen.
Dazu ist das SUV-Flaggschiff bestens vernetzt und mit mehr als 30 Assistenzsystemen zu haben. Die wenigsten davon serienmäßig, die meisten in zwei optionalen Ausstattungspaketen namens „Tour“ und „Stadt“ gebündelt. Ersteres umfasst für 1690 Euro etwa einen adaptiven Fahrassistenten, Abstandstempomat, Effizienz-, Abbiege- und Ausweichassistenten sowie einen Spurverlassenswarner und Notfallassistenten.
Immerhin, das schnell und sanft schaltende Tiptronic-Getriebe ist, ebenso wie der Allradantrieb, stets ab Werk montiert, egal welcher Motor gerade unter der Haube hämmert. Zur Markteinführung sind das zunächst der bekannte 3.0-Liter-Sechs-Zylinder-Diesel im 45 TDI mit 231 PS (170 kW) und im 50 TDI mit 286 PS (210 kW). Der gleich große V6-Benziner 55 TFSI leistet 340 PS (250 kW) und wird jetzt wie die beiden Selbstzünder von einem 48-Volt-Mildhybrid mit Riemen-Starter-Generator (RSG) unterstützt, der die Normverbräuche um bis zu 0,7 Liter drücken soll. Geht der Fahrer vom Gas, rekuperiert der Wagen, rollt im Leerlauf oder segelt bis zu 40 Sekunden lang mit deaktiviertem Motor. So soll der RSG bis zu 8 kW Leistung zurückgewinnen. Ein Plug-in-Hybrid mit diesem V6-Benziner ist erst für 2020 geplant.
Am Lenkrad ist von dem elektronischen Wechselspiel so gut wie nichts zu spüren. Umso mehr jedoch vom mächtigen Schub und der verblüffenden Leichtigkeit, mit dem Diesel wie Benziner die Fuhre vorantreiben. Tatsächlich läuft der starke TDI so seidenweich und laufruhig wie der Benziner mit seinen 500 Newtonmeten ab 1370 Touren ansatzlos beschleunigt. Nach 5,9 Sekunden erreicht der TFSI damit die Tempo-100-Marke. Sehr zu empfehlen ist die optionale Allradlenkung (1150 Euro), die den Q7 auf kurvigen Passagen durch ihr gleichsinniges Lenken ebenso spielerisch durch die Biegungen dreht wie sie beim Rangieren in der Stadt durch gegensinniges Lenken vergessen lässt, dass man ein 5,06 Meter langes und 1,97 Meter breites Trumm bewegt. Wer sich dazu noch den Luxus der aktiven Wankstabilisierung (ab 4350 Euro) gönnt, wird erleben, wie unbeirrt und geradlinig der knapp 2,2 Tonnen schwere Koloss das erledigt.
Bei den Grundpreisen legt der Q7 noch einmal zu. Das Einstiegsmodell Q7 45 TDI startet in Deutschland ab 66 990 Euro, der stärkere Diesel kostet exakt 3000 Euro mehr. Für die S-line-Varianten sind jeweils 4400 Euro extra fällig. Die Preise für den Benziner sind noch nicht bekannt.
Dafür jedoch der vom alten und neuen Topmodell SQ7, mit dem anders als bei Konzernzwilling Porsche Cayenne, der zuletzt eingestellte V8-Diesel in die Baureihe zurückkehrt. Das überarbeitete und wie alle anderen Motoren nach Euro 6d-Temp normierte 4,0-Liter-Biturbo-Triebwerk leistet 435 PS (320 kW) und schiebt den SUV mit gewaltigen 900 Nm Drehmoment in 4,8 Sekunden auf Tempo 100. Inklusive Progressivlenkung und Luftfederung kostet die (vorläufige) sportliche Speerspitze des Q7 mindestens 94 900 Euro. (ampnet/fw)
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