Die Breitbau-Karosserie gewinnt pro Seite 20 Millimeter bei extremer Radhausbetonung, insbesondere in Kombination mit den aufwendig gefrästen 22-Zoll-Felgen. Der Kühlergrill sitzt tiefer als beim regulären A7, und statt Chrom gibt es drei Optikpakete: Schwarz, Aluminium matt und Kohlefaser. Bei der Aluminium-Variante ist der Heckdiffusor geradezu überzeichnet, weshalb wir eines der beiden dunklen Pakete präferieren; letztlich ist es reine Geschmackssache.
Um die sauber gezeichnete Silhouette zu betonen, ist der Spoiler nicht aufgesetzt, sondern integriert; er fährt bei 120 km/h oder per Knopfdruck automatisch aus. Markantes Element: Die vertikalen Reflektoren am Heck.
Kommen wir zum Wesentlichen: Der 4,0-Liter-V8-Biturbo liefert glatte 600 PS und 800 Nm Drehmoment; er ist als 48-Volt-Mild-Hybrid ausgelegt. Damit liefert er gegenüber dem Vorgängermodell ein Plus von 40 PS und 100 Nm; allerdings gab es zuletzt auch eine 605 PS starke Performance-Variante, und man darf davon ausgehen, dass beim neuen Modell mit 600 PS noch keineswegs das Ende der Fahnenstange erreicht ist.
Dabei kann man sich auch am Steuer der 600-PS-Version keineswegs über Leistungsmangel beklagen: Der Audi RS 7 sprintet in nur 3,6 Sekunden von 0 auf 100 km/h und regelt je nach gewähltem Technikpaket bei 250, 280 oder 305 km/h ab. Die katapultartige Beschleunigung des neuen RS7 sollte man erlebt haben, genau wie den eindrucksvollen Klangteppich, der keine Zweifel am Dominanzanspruch dieser Sportlimousine zulässt.
Die 48-Volt-Hybridisierung bringt übrigens bis zu 0,8 Liter Kraftstoffersparnis pro 100 Kilometer, die unmerklich agierende Zylinderabschaltung senkt den Verbrauch weiter ab; der Zyklusverbrauch liegt bei sehr akzeptablen 11,4 Litern pro 100 Kilometer. Für die Kraftübertragung auf alle vier Räder sorgt eine achtstufige Wandler-Automatik aus dem Hause ZF; der Allradantrieb ist hecklastig ausgelegt, um das blitzschnelle und präzise Einlenken zu unterstützen.
In der Serienausstattung ist der Audi RS 7 mit einer Luftfederung ausgerüstet, wer jedoch auf die Höhenverstellung verzichten kann, dem sei geraten, zum optionalen Stahlfahrwerk zu greifen. Es eliminiert die Seitenneigung durch ein hydraulisch verbundenes Dämpferkreuz nahezu vollständig. Mit diesem Fahrwerk vollzieht der RS7 in Sachen Fahrdynamik nochmals einen deutlich erlebbaren Sprung. Es handelt sich dabei neben der Vmax-Anhebung um das mit Abstand empfehlenswerteste Extra.
Wer noch etwas Budget übrig hat, sollte darüber hinaus das Sportdifferential, die Hinterachslenkung und die Progressivlenkung mit variabler Übersetzung in Erwägung ziehen, die Keramikbremse muss nicht unbedingt sein, schon die serienmäßige Zehnkolben-Festsattelbremse zeichnet sich durch extreme Leistung aus.
Mit einem Leergewicht von 2065 Kilogramm hat der Audi RS 7 um rund 100 Kilogramm zugelegt; 50 davon gehen aufs Konto der verbesserten Ausstattung. Übrigens gibt es im Cockpit eine eigenständige, sehr futuristische Instrumentengraphik, die speziell für den RS 7 entwickelt wurde.
Und es sind zahlreiche Assistenzsysteme an Bord: Die Kunden wollen hier laut Audi Sport “maximale” Ausstattung. Das ist zwar nicht sonderlich puristisch, aber wer gerne im Grenzbereich dieser Sportlimousine unterwegs ist, der langweilt sich bei normalen Geschwindigkeiten vermutlich derart, dass es gut ist, eine Reihe elektronischer Aufpasser an Bord zu haben. Sie kontrollieren den Fahrer unermüdlich und sind stets bereit, ihn gegebenenfalls per Eingriff maßzuregeln.
Übrigens ist der Audi RS 7 auch ein besonders geräumiges Auto: Die Platzverhältnisse sind großzügig, es gibt eine vier- und eine fünfsitzige Version, und der variable Gepäckraum lässt sich bis auf stolze 1510 Liter vergrößern.
Wir glauben: Wer sich für den neuen Audi RS7 entscheidet, muss auf nichts verzichten. Im Gegenteil. (ampnet/jm)
|