373 kW (507 PS) und ein Drehmoment von 770 Nm, das von 2.000 bis 4.000 Umdrehungen pro Minute konstant anliegt – der 4.0 TFSI hat mit dem Audi SQ7 und dem Audi SQ8 leichtes Spiel. Der Biturbo-V8-Benziner beschleunigt beide Modelle in 4,1 Sekunden von null auf 100 km/h, beim Zwischenspurt von 80 auf 120 km/h vergehen gerade mal 3,8 Sekunden. Bei 250 km/h begrenzt die Elektronik den Vortrieb. Je nach Ausstattung verbraucht der SQ7 TFSI pro 100 Kilometer zwischen 12,1 und 12,0 Liter Kraftstoff, was einer CO2-Emission von 278 bis 276 Gramm pro Kilometer entspricht. Beim SQ8 TFSI sind es ebenfalls 12,1 bis 12,0 Liter (276 bis 275 Gramm CO2).
Der 4.0 TFSI, der aus 3.996 cm3 Hubraum schöpft, ist ein Hightech-Aggregat. Die Zylinderlaufbahnen im leichten Aluminium-Motorblock tragen eine Eisenschicht, die per Plasmaspritzen aufgetragen wird. Sie vermindert die Reibung und mit ihr sowohl den Kraftstoffverbrauch als auch den Verschleiß. Bei moderater Fahrweise wird eine spezielle Effizienztechnologie aktiv: Das System cylinder on demand (COD) legt vier Zylinder vorübergehend still, indem es Einspritzung und Zündung abschaltet und die Ein- und Auslassventile geschlossen hält. Wenn der Fahrer die volle Performance des 4.0 TFSI abruft, müssen die Zylinder gut gefüllt sein. Zu diesem Zweck lassen sich Ein- und Auslassnockenwellen je nach Betriebsbedingungen um 50 Grad Kurbelwinkel verstellen. Durch diese präzise gesteuerte Ventilüberschneidung werden Gaswechsel und Brennraumfüllung immer blitzschnell angepasst.
Die beiden Twinscroll-Turbolader, von denen jeder mit bis zu 1,5 bar Druck (relativ) eine Zylinderbank versorgt, ermöglichen zudem einen nahezu verlustfreien Gaswechsel – mit dem Ergebnis harmonischer Kraftentfaltung und spontanen Ansprechverhaltens. Bei den Zylinderköpfen liegt die Ansaugseite außen und die Abgasseite innen, die Turbolader und ihr Ladeluftkühler sind im 90-Grad-Innen-V untergebracht. Dieses Layout ermöglicht kurze Gaslaufwege zwischen dem Auslasskanal und der Antriebsseite der Abgasturbine mit minimalen Strömungsverlusten.
Mit seiner Zündfolge 1-3-7-2-6-5-4-8 entwickelt der 4.0 TFSI einen markanten sportlich-sonoren Sound. In jedem Endrohr der Abgasanlage sitzt eine Schaltklappe, die den Klang je nach Last und Drehzahl moduliert. Aktive Motorlager verringern die Übertragung von Vibrationen auf die Karosserie. Ihre elektromagnetischen Aktoren wirken wie Lautsprecher – sie strahlen über Membranen Impulse ab, die exakt den Schwingungen des Motors entsprechen, aber um 180 Grad phasenversetzt sind. Nach dem Gesetz der Interferenz löschen sich beide Wellen weitgehend aus.
Eine schnell schaltende Achtstufen-tiptronic und der permanente Allradantrieb quattro bringen die Kraft des 4.0 TFSI auf die Straße. Eine Kupplung im Automatikgetriebe legt den Freilauf ein, wenn der Fahrer vom Gas geht. Das rein mechanisch arbeitende Mittendifferenzial verteilt im regulären Fahrbetrieb die Antriebsmomente im Verhältnis 40:60 zwischen Vorder- und Hinterachse. Wenn an einer Achse die Traktion nachlässt, schickt es das Gros von ihnen auf die andere Achse – bis zu 70 Prozent können nach vorn und bis zu 85 Prozent nach hinten gelangen.
Im optionalen Fahrwerkspaket advanced erhalten die Kunden ergänzend das Sportdifferenzial. Bei schneller Kurvenfahrt verschiebt es die Momente zwischen den Hinterrädern über zwei Lamellenkupplungen – das kurvenäußere Rad, das den besseren Grip hat, erhält den größeren Anteil von ihnen. Dieses Torque Vectoring macht das Handling noch agiler und stabiler: Beim Einlenken oder Beschleunigen wird der große Sport-SUV förmlich in die Kurve hineingedrückt, das Untersteuern wird stark minimiert.
Serienmäßig gibt Audi dem SQ7 TFSI und dem SQ8 TFSI zwei sportliche Fahrwerks-Bausteine mit. Die Sport-Luftfederung adaptive air suspension sport integriert geregelte Dämpfer. Sie erlaubt es, die Trimmlage der Karosserie bis zu 90 Millimeter zu variieren.
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