Das heutige „La macchina del tempo - Museo storico Alfa Romeo" wurde 1976 im damaligen Werk Arese am Stadtrand von Mailand gegründet und bot der seit Anfang der 1960er Jahre aufgebauten historischen Kollektion der Marke ein adäquates Zuhause. Bis zur jetzigen Wiedereröffnung war das Gebäude für die Öffentlichkeit lediglich auf Anmeldung zugänglich. Nach der Schließung der Produktion in Arese und der Verlagerung der Firmenzentrale wurde die Sammlung 2009 vorübergehend komplett geschlossen. Inzwischen spielt der geschichtsträchtige Standort Arese eine entscheidende Rolle in der Neuausrichtung der Marke Alfa Romeo. Die Wiedereröffnung des Museums gewinnt damit eine symbolische Tragweite. Der italienische Stararchitekt Benedetto Camerana erhielt Ende 2013 den Auftrag, den gesamten Komplex im Sinne der Neuausrichtung von Alfa Romeo zu renovieren und gleichzeitig die historische Bausubstanz zu neuem Leben zu erwecken. Die Arbeiten begannen im Sommer 2014. Knapp zwölf Monate später ist jetzt das Projekt unter der Leitung von FCA Partecipazioni beendet. Der Umbau des ehemaligen Direktionsgebäudes greift die frühere Funktionalität auf und bereitet es gleichzeitig auf die erwarteten Besucherströme vor. Zentrales Designelement ist eine rote Struktur, die vom Dach zum Besuchereingang ins Innere und dort weiter bis zum Beginn der Ausstellung und dem zentralen Aufzug läuft. Diese moderne, im klassischen Alfa Romeo Rot gehaltene Struktur ist schon von Weitem zu sehen und symbolisiert im Kontext mit der ursprünglichen Architektur der 1970er Jahre die gelungene Verknüpfung von Vergangenheit und Gegenwart. Das gesamte Layout des Museumsgebäudes spiegelt die DNA von Alfa Romeo wider. Eine beleuchtete Installation läuft senkrecht über die Fassade. Sie kombiniert Lichteffekte mit Worten und Symbolen, die stellvertretend für stilistische Kontinuität und technologische Konsistenz stehen. Die Ausstellung zeigt insgesamt 69 Exponate, die nicht nur die Entwicklung von Alfa Romeo verdeutlichen, sondern auch einen Querschnitt durch die gesamte Geschichte des Automobils zeigen. Zu sehen sind unter anderem das allererste Fahrzeug der Marke, der A.L.F.A. 24HP. Außerdem legendäre Rennwagen wie der Tipo 6C 1750 Gran Sport, mit dem Tazio Nuvolari 1930 das berühmte Langstreckenrennen Mille Miglia gewann, der Tipo 8C mit einer hinreißenden Karosserie von Touring, der Tipo 159 „Alfetta", der Juan Manuel Fangio 1951 zur Formel-1-Weltmeisterschaft trug, oder der Tipo 33TT12, mit dem Alfa Romeo 1975 den Titel in der Sportwagen-Weltmeisterschaft holte. Ausgestellt ist natürlich auch der Alfa Romeo Giulietta, eine automobile Ikone aus den 1950er Jahren. Das neue Museo Alfa Romeo ist in drei Bereiche gegliedert, die jeweils ein ganzes Stockwerk einnehmen. „Timeline" steht im ersten Stock mit insgesamt 19 Fahrzeugen für die industrielle Entwicklung von Alfa Romeo, jedes von ihnen begleitet von einer Multimedia-Präsentation. Hier können Besucher beispielsweise umfangreiche Hintergrundinformationen zu den ausgestellten Modellen abrufen. So beschreibt die Installation mit dem Titel „Quelli dell'Alfa Romeo", wie sich die Marke innerhalb von hundert Jahren zu einer Legende entwickelt hat, und verdeutlicht, welche entscheidende Rolle dabei Tausende von Arbeiter, Mechaniker, Designer, Ingenieure und Manager gespielt haben.
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