Das Emblem an den vorderen Kotflügeln verrät es: Hier steht der Alfa Romeo Giulietta Quadrifoglio Verde, die Topversion,. Das grüne vierblättrige Kleeblatt ist das Symbol für die Rennsporterfolge der Marke seit 1923 Ugo Sivocci in einem Alfa das Langstreckenrennen Targa Florio auf Sizilien gewann. Ebenfalls typisch Alfa ist der Hubraum von 1750 Kubikzen-timetern, aus dem die Giulietta – wie die Corvette eines der ganz wenigen Autos,, die weibli-chen Namens sind – 176 kW / 240 PS schöpft. Das sind immerhin 20 PS mehr als beim Golf GTI, und selbst dessen „Performance“-Ausgabe muss sich noch mit zehn PS weniger zufrieden geben. Leistung ist also da – und auch mit einem Doppelkupplungsgetriebe (inklusive Launch Control) kann Alfa Romeo längst aufwarten. Es ist die Aura eines Alfa, die einen beim Einsteigen gleich empfängt. Mit Zutaten wie den schönen Sportsitzen, dem griffigen Lenkrad mit ausgeprägten Daumenmulden und roten Nähten, den beiden Tubes der Rundinstrumente und dem kleinen, zunächst etwas unscheinbaren Wippschalter in der Mittelkonsole hat die Giulietta mehr als ein Kompaktsportwagen gemeinhin benötigt. Das Cockpit ist harmonisch abgestimmt, die schmalen mittleren Lüftungsdüsen sowie die groß dimensionierten Schalter für die Klimaanlage und das schwungvoll gehaltene Dashboard sowie der mit dunklem Stoff ausgekleidete Dachhimmel fallen angenehm auf. Das Infotainment-Display fällt mit 6,5 Zoll allerdings einen Hauch zu klein aus. Eine Alfa-Besonderheit ist der D.N.A.-Schalter, mit dem sich die Fahrmodi „Dynamic“, „Natural“ und „All Weather“ einstellen lassen, die unterschiedliche Auswirkungen auf die Gasannahme, die Drehzahlentfaltung, die Lenkkräfte und das ESP haben, aber beispielsweise im Schlechtwetter- und Sport-Betrieb auch die Bremsen vorfüllt sowie das Sperrdifferenzial namens Q2 aktiviert. Im Dynamik-Modus lässt sich auf Wunsch auch der Ladedruck des Turbos auf dem Display des Bordcomputers einspielen. Hier spielt die Giulietta dann auch ihre Stärken aus und sorgt für den erwarteten Fahrspaß. Dank der Differenzialsperre zieht die Giulietta dann wie auf den sprichwörtlichen Schienen ihre Bahn und begeistert auch durch die bissfesten Bremsen von Brembo. Wer hingegen im Natural-Fahrmodus die 240 PS spüren möchte, der muss schon zu den Padd-les am Lenkrad greifen und den Motor ordentlich bei Laune, sprich Drehzahl halten. Das im N-Modus deaktivierte Q2 kann in allzu forsch angegangenen Landstraßenkurven durchaus zu einem leichten Stempeln des straffen Sportfahrwerks führen.
Uns empfahl sich der Alfa mit seinem ebenfalls recht rasch reagierenden Tempomaten vor allem als schneller Kilometerfresser auf der Autobahn. Hier sorgt das TCT genannte Doppel-kupplungsgetriebe für Komfort. Dass aber ausgerechnet der Sound eines Sportwagens auf Dauer etwas nervig wirkt, ist schon eine Leistung. Der Alfa Romeo Giulietta Quadrifoglio Verde quittiert selbst kleinste Bewegungen des Gaspedals mit einem kernigem Röhren, das sich der Wagen eigentlich eher für Kickdowns aufheben sollte. So begleitet auch geruhsamere Fahrten unterschwellig immer wieder ein leichtes Aufheulen. Auf die Dauer ist das dann eher doch des Guten zuviel. Hier sollten die Sounddesigner noch etwas nachsitzen. Wir trennten uns trotz des kleinen akustischen Mankos nur ungern von unserem Testwagen und sind seinem italienischen Charme bei elf Litern Durchschnittsverbrauch gerne erlegen. (ampnet/jri) Daten Alfa Romeo Giulietta Quadrifoglio Verde
Länge x Breite x Höhe (m): 4,35 x 1,80 x 1,47 Radstand (m): 2,63 m Motor: R4, Turbobenziner, 1750 ccm Leistung: 176 kW / 240 PS bei 5750 U/min Max. Drehmoment: 340 Nm bei 2000 U/min Höchstgeschwindigkeit: 244 km/h Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 6,0 Sek. ECE-Durchschnittsverbrauch: 7,0 Liter Effizienzklasse: E CO2-Emissionen: 162 g/km (Euro 6) Leergewicht / Zuladung: 1380 kg / 430 kg Kofferraumvolumen: 350 - 1045 Liter Reifen: 225/45 R17
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