Auch die neue Giulia GTA basiert wieder auf einem Serienmodell – wenn auch einem, das bereits ab Werk auf jedem Racing-Parcours eine gute Figur macht. Keine geringere als die Giulia Quadrifoglio mit dem 510 PS starken 2,9-Liter-Biturbo-V6 von Ferrari diente als Vorlage für das Geburtstagsmodell. Die drei Buchstaben GTA stehen für den italienischen Begriff „Gran Turismo Alleggerita“ und bezeichnen einen schnellen Reisewagen (Gran Turismo) in Leichtbauweise (Alleggerita). Und damals wie heute waren damit die Vorgaben für Alfas Ingenieure gesteckt: runter mit dem Gewicht, mehr Power und weitere Optimierung von Aerodynamik und Fahrverhalten.
So konnte die Giulia GTA durch den geradezu üppigen Einsatz von Kohlefaser für Kardanwelle, Motorhaube, Dach, Stoßfänger und Kotflügelverbreiterungen sowie den Sitzschalen für Fahrer und Beifahrer gute 50 Kilogramm gegenüber der Quadrifoglio abspecken. Bei der noch mehr auf Racing verschärften Variante GTA-m sind es sogar 100 Kilogramm.
Das „m“ steht für modificata („verändert“), was am auffallend ausladendem Heckspoiler, den Sechspunkt-Hosenträgergurten sowie dem Ersatz von Rückbank und Türinnenverkleidung durch einen Überrollbügel deutlich zu sehen ist. Auch die Heckscheibe und hinteren Fenster wurden durch das aus dem Motorsport bekannten Polycarbonat Lexan ersetzt. Neu ist außerdem eine Titan-Abgasanlage von Akrapovič mit in den hinteren Kohlefaser-Diffusor integrierten Endrohren sowie die 20-Zoll-Leichtmetallräder mit Zentralverschluss und Mischbereifung (265/30 vorn, 295/30 hinten).
Bestes Leistungsgewicht seiner Klasse
Cockpit und Instrumente wurden zum größten Teil aus dem Serienmodell übernommen. Die Schalensitze liegen eng an, Armaturenbrett, Türverkleidungen, Armlehnen, Schaltknauf und Dachhimmel sind, auch um jegliche Blend- oder Spiegelungseffekte zu vermeiden, mit schwarzem Alcantara bezogen. Statt der Rücksitze und Türinnenverkleidungen finden sich im Fond der Giulia GTA-m dicke Rohre, ein lackierter Design-Feuerlöscher sowie Platz für zwei Helme. Um noch das letzte Gramm Gewicht einzusparen, wurden außerdem die Türöffner durch Schlaufen ersetzt.
Das Fahrverhalten optimierten die Ingenieure durch die um 50 Millimeter verbreiterte Spur an Vorder- und Hinterachse sowie durch neue Abstimmung von Federn, Stoßdämpfern und Fahrwerkslagern. Zugleich steigerten sie die Leistung des bekannten 2,9-Liter-V6-Biturbo-Benziners um 30 auf 540 PS. Damit erreicht die 1520 Kilogramm leichte Giulia GTA-m mit 2,82 Kilogramm pro PS das beste Leistungsgewicht seiner Klasse und erledigt nun den Standardsprint aus dem Stand auf Tempo 100 in 3,6 statt 3,9 Sekunden. Weitere Leistungsangaben, ebenso wie die Verbrauchs- und Abgaswerte, kann und will Alfa wegen der noch ausstehenden Homologation nicht kommunizieren.
50.000 Euro Anzahlung
Die Preise hingegen sind schon jetzt bekannt: mindestens 173.000 Euro muss der Alfisti für die neue Giulia GTA locker machen, und nochmal 5000 Euro mehr für die Rennsport-Variante Giulia GTA-m. Darin enthalten ist außerdem ein spezielles Begrüßungspaket, bestehend unter anderem aus einem von Bell gefertigten Helm im GTA-Design, einem Bekleidungsset von Alpine Stars (Rennanzug, -handschuhe und -schuhe) sowie einer Fahrzeugschutzhaube von Goodwool. Ein Fahrtraining bei der Alfa Romeo Driving Academy kann der Kunde hinzubuchen.
Für weitere 13.000 Euro extra gibt es spezielle Rennlackierungen, die Alfa in Anlehnung an Rennerfolge der historischen Giulia GTA neu interpretiert hat. Alternativ dazu stehen den italienischen Nationalfarben folgend die Lackierungen GTA Rot, Trofeo Weiß und Montreal Grün zur Verfügung.
Die beiden Sondermodelle GTA und GTA-m sollen zusammen nur exakt 500 Mal gebaut werden, wobei sich aktuell abzeichnet, dass es mehr von Letzteren werden könnten. (ampnet/fw)
|