Bis zum 30. Juni dieses Jahres sollen Einführungspreise helfen, den Neuanfang zu beschleunigen. So kann man den Alfa 159 mit dem neuen 1,8-Liter-Turbo Benziner mit der Typenbezeichnung 1.8 TBi 16V für 24'990 Euro (statt 29'700 Euro) erwerben und den Spider mit dem gleichen Motor für 29'900 Euro (statt 31'950 Euro). Für den Brera bleibt es beim Listenpreis von 28'950 Euro. Im Alfa 159 (Limousine und Sportwagon), im Alfa Spider und im Coupé Alfa Brera tritt der neue Benziner mit 1,8 Liter Hubraum an, und das heftig. Denn der Turbomotor leistet 200 PS und entwickelt das für einen Benziner dieser Grösse erstaunliche Drehmoment von 320 Newtonmetern bereits ab 1400 Umdrehungen pro Minute. Weil sich das Drehmoment früher als bei bisherigen Alfa-Motoren entwickelt, bietet er Power vom Anfang an und lässt sich gleichzeitig – wegen seiner guten Elastizität – schaltfaul fahren. Alfa zog zum Vergleich den Lamborghini Gallardo heran. Dem sei man bei der Beschleunigung von 70 km/h auf 120 km/h im sechsten Gang überlegen. Danach sei der Gallardo dann aber doch schneller, räumte Motor-Entwicklungschef Dr. Dirk Andriesse schmunzelnd ein. Es wies darauf hin, dass der Motor ein Potenzial von mehr als 136 PS pro Liter Hubraum habe und liess durchklingen, dass man ihn bald im Mito GTA mit 240 PS erleben werde. In der 159-er Limousine, im Spider und im Coupé schafft der heutige Motor eine Höchstgeschwindigkeit von 235 km/h und beschleunigt in 7,7 Sekunden bis 7,9 Sekunden auf die 100 km/h. Der Verbrauch nach EU-Norm liegt zwischen 8,1 Litern (Brera) und 8,3 Litern (159 Sportwagon); die entsprechenden Werte für die Kohlendioxidemission schwanken leicht zwischen 189 Gramm pro Kilometer und 194 g/km. Der neue Diesel für die vier Modellreihen hört auf die Typenbezeichnung 2.0 JTDM 16V. Sein Hubraum liegt bei 1956 Kubikzentimeter. Wie beim Benziner handelt es sich auch beim Diesel um einen Turbomotor mit Direkteinspritzung. Sein Verbrauch schwankt – je nach Wagentyp – zwischen 5,4 Litern und 5,5 Litern, seine CO2-Werte liegen zwischen 142 g/km und 145 g/km. Später wird auch noch eine Eco-Variante vom 159 angeboten werden, die für einen Preis von 29'000 Euro mit 5,1 Litern auskommt und 136 g/km CO2 emittiert. Die Fahrleistungen variieren auch beim Diesel nur leicht – bei der Höchstgeschwindigkeit zwischen 216 km/h und 218 km/h und bei der Beschleunigung zwischen 8.8 Sekunden und neun Sekunden. Der neue Diesel leistet 170 PS und entwickelt sein maximales Drehmoment von 360 Nm bereits bei 1750 U/min, was auch zu einem guten Verhalten beim Anfahren führt. Wie der Benziner dreht auch der Diesel kraftvoll und ohne Turboloch hoch und lässt sich sowohl sportlich fordern als auch schaltfaul bewegen. Bei unserem ersten Kennenlernen erwies es sich, dass der Alfa-Vorstand von den neuen Motoren nicht zu viel erwartet. Sie bieten tatsächlich mehr Fahrspass, selbst als Diesel. Vom Selbstzünder verspricht sich Alfa übrigens einen Marktanteil von zehn Prozent, sieht aber angesichts des sich wieder vom Benzinpreis nach unten absetzenden Dieselpreises wachsende Chancen. Das Hauptgeschäft wird bei diesen Modellreihen der Benziner schaffen, gestützt auch von neuen Ausstattungspaketen. So umfasst die Basisausstattung des Alfa 159 jetzt bei einem um 300 Euro angehobenen Listenpreis mehr Ausstattung für rund 1500 Euro wie Klimaautomatik, Cruise Control, elektrische Fensterheber, Nebelscheinwerfer. Bei den anderen Modellen und den anderen Ausstattungslinien sieht es ähnlich aus. Der Eindruck bleibt: Alfa möchte die neuen Motoren nutzen, um den Schwung des ersten Quartals in Deutschland aufrecht zu erhalten. Von Januar bis April wuchs Alfa – wenn auch von niedrigem Niveau – um immerhin 115 Prozent auf 3758 verkaufte Einheiten. Zwei Drittel davon entfielen – der Abwrackprämie sei Dank – auf den kleinsten Alfa, den Mito. (ar/Sm)
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