Donnerstag, 10. September 2009 Bis 2015 zur Marktreife entwickelt
Daimler-Chef Dieter Zetsche. Foto: auto-reporter.net
Die Initiative zum Aufbau einer Wasserstoff-Infrastruktur soll ein Meilenstein auf dem Weg in die Welt einer neuen Technologie sein. In Berlin haben acht Vertreter von führenden Unternehmen gemeinsam mit Wolfgang Tiefensee, Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, ein Memorandum of Understanding unterschrieben, mit dem eine flächendeckende Infrastruktur zur Versorgung mit Wasserstoff in Deutschland geprüft wird, um die Serienfertigung von Elektroautos mit Brennstoffzelle voranzutreiben.
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Mit diesem Papier, „das klein ist, aber einen großen Schritt deutlich macht“, so Tiefensee, wollen die Unternehmen den entscheidenden Schritt in Richtung Kommerzialisierung der emissionsfreien Elektroautos vollzogen haben. „Unser Ziel ist der Aufbau einer möglichst flächendeckenden Versorgung mit Wasserstoff in Deutschland, um 2015 die serienmäßige Einführung von Brennstoffzellenfahrzeugen zu ermöglichen“, sagte Bundesminister Tiefensee auf einer Pressekonferenz in Berlin. Partner der „H2 Mobility“ sind Daimler, EnBW, Linde, OMV, Shell, Total, Vattenfall und die Nationale Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NOW GmbH). „Ich freue mich sehr, dass sich über Branchen hinweg auch Konkurrenten zusammengeschlossen haben, um gemeinsam den Weg bis zur Markteinführung der Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Anwendungen zu gehen“, freut sich Tiefensee.
Kurz vor der Eröffnung der weltgrößten Automobilausstellung IAA in Frankfurt wurde ein Meilenstein in der Technologiegeschichte des Autos in Berlin gesetzt. „Mit diesem gemeinsamen Bekenntnis zur Mobilität auf der Basis von Wasserstoff stellen wir die Weichen für eine emissionsarme und umweltfreundliche Zukunft. Wir sehen uns als Vorreiter für die Weiterentwicklung der Wasserstoff-Technologie und werden alles dafür tun, diesen Anspruch mit unseren Leistungen in den Bereichen Produktion, Speicherung, Distribution und Betankungstechnologie nachhaltig zu erfüllen“, erläuterte Prof. Dr. Wolfgang Reitzle, Vorstandsvorsitzender der Linde AG. Das Bundesverkehrsministerium unterstützt die Industrie auf diesem ehrgeizigen Weg. Im Konjunkturpaket II stehen 500 Millionen Euro für Elektromobilität mit Schwerpunkt Batterie bereit. Darin enthalten ist aber auch eine Anschubfinanzierung von 15 Millionen Euro für die bis zu 25 Wasserstoff-Tankstellen.
„Die vor uns liegenden Aufgaben können nur durch die Zusammenarbeit der beteiligten Industrien und mit der Unterstützung durch die Regierungen gemeistert werden“, sagte Dr. Peter Blauwhoff, Vorsitzender der Geschäftsführung Deutsche Shell Holding GmbH. Daimler will bis 2015 den Wasserstoffantrieb zur Marktreife entwickelt haben. „Dazu werden wir die Kosten auf ein marktfähiges Niveau bringen, die Produktion in Großserie vorbereiten und natürlich weiter an der Technologie feilen“, versicherte Daimlers Vorstands- und Mercedes-Cars-Chef Dieter Zetsche. Auf der IAA feiert die Mercedes-B-Klasse F-Cell Premiere. Dieses Auto biete 100 Prozent Fahrvergnügen und volle Alltagstauglichkeit, bei gleichzeitig null Emissionen, unterstreicht Zetsche diesen technologischen Fortschritt. (ar/Peter Hartmann)
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