Das geht den Schweizer Autoimporteuren eindeutig zu weit; nicht zuletzt auch deshalb, weil die Sanktionen nicht nur die Besitzer von grösseren, weniger verbrauchsgünstigen Fahrzeuge treffen, sondern schlichtweg sämtliche Käuferinnen und Käufer von 4x4-Autos, also auch familienfreundliche Modelle. Selbst Besitzer preisgünstiger Familienautos müssten demnach mit Preisaufschlägen zwischen 50 und 100 Prozent rechnen.
Dabei übersieht das UVEK geflissentlich, dass wir es in unserem Land mit einem Sonderfall zu tun haben:
- Hierzulande haben wir aus fiskalpolitischen Gründen einen wesentlich geringeren Anteil an Dieselautos (CH: 32,5 %, EU: 53,6 %).
- Darüber hinaus ist in der Schweiz aus klimatischen und topografischen Gründen der Anteil an Allrad-Autos deutlich höher (CH: 26 %, EU: 9,4 %).
- Kommt dazu, dass der neue Grenzwert in der EU nicht etwa pro Land erreicht werden muss, sondern es kommt eine Mischrechnung zum Tragen. So können bspw. Länder wie Portugal oder Italien mit ihren traditionell eher kleineren Fahrzeugen mithelfen, die höheren CO2-Emissionen von Ländern mit grösseren Autos wie Schweden oder Finnland zu kompensieren. Die Schweiz aber steht diesbezüglich allein auf weiter Flur.
CO2-Emissionen sind ein globales Problem. Sie sind, neben dem motorisierten Individualverkehr, auf zahlreiche andere Emittenten zurückzuführen. Das UVEK täte gut daran, sich in Erinnerung zu rufen, dass die Schweiz am weltweiten CO2-Ausstoss einen marginalen Anteil von 0,2 Prozent verzeichnet. Das wiederum heisst nicht, dass in unserem Land weniger zur Bekämpfung dieses Übels unternommen werden muss. Wäre die Schweiz in der EU, könnte sie den künftigen europäischen CO2-Richtlinien gelassen entgegensehen. Allein kann sie aber die Emissionsziele nicht in derselben Zeit erreichen wie die Gesamt-EU. Also kann es doch nach Meinung von auto-schweiz nicht sein, dass die schweizerischen Autokäufer dafür abgestraft werden, dass die Schweiz nicht in der EU ist.
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