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Freitag, 17. Januar 2020 AMAG: Pioniergeist – das Fundament des Erfolgs

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Seit ihrer Gründung vor 75 Jahren hat die AMAG eine kontinuierliche Entwicklung vollzogen. Die Basis dafür war und ist ihr Pioniergeist.
Als AMAG Gründer Walter Haefner 1910 geboren wurde, waren in der Schweiz 2’276 Personenwagen registriert – heute sind es rund 4,6 Millionen. Der allergrösste Teil dieses enormen Wachstums fiel auf die Zeit zwischen 1950 und 2000. Die AMAG hat diese Veränderung der Mobilität mitgeformt und ist mit ihr gross geworden. Seit einigen Jahren zeichnet sich nun eine weitere Veränderungswelle ab, die insbesondere von der technologischen Entwicklung im Bereich der Elektromobilität, der selbstfahrenden Fahrzeuge, neuer Mobilitätsangebote sowie von Umweltaspekten getrieben wird. Entsprechend hat die AMAG ihre Vision angepasst. Ihr Ziel ist nun, sich zum führenden Anbieter von nachhaltiger individueller Mobilität zu entwickeln.

 

Es brauchte Weitsicht, um 1945 ins Autogeschäft einzusteigen. AMAG Gründer Walter Haefner besass diesen Pioniergeist. Wer auf die letzten 75 Jahre zurückblickt, erkennt die wegweisenden Entscheidungen entlang der AMAG Geschichte. Dazu gehören der sehr frühe Einstieg in die elektronische Datenverarbeitung, logistische Weichenstellungen, eine vorausschauende Immobilienstrategie, der Einstieg in das Autofinanzierungsgeschäft, der Aufbau eines umfassenden Garagennetzes, erfolgreiche Investitionen in andere Geschäftsfelder und heute in neue Mobilitätsformen.

Der Beginn: die «Neue AMAG»

AMAG Gründer Walter Haefner zeigte schon früh, dass er eine gute Nase für Trends und Geschäftsmöglichkeiten besass. Als der Zweite Weltkrieg ausbrach, wurden Benzin und Diesel für Private knapp. Autos liessen sich nur noch betreiben, wenn sie mit einem Holzvergaser ausgestattet wurden. Auf diese Chance setzte Haefner ab 1941 mit seiner ersten eigenen Firma Autark. Gleichzeitig wusste er, dass sein Geschäft nach dem Krieg zusammenbrechen würde. Darauf richtete er sich früh aus und übernahm am 3. Januar 1945 vom Konkursamt Riesbach die finanziell ramponierte AMAG Automobil- und Motoren AG und gründete die «Neue AMAG Automobil- und Motoren AG». Seine Vision: hochwertige Automobile in die Schweiz zu importieren. Im Blickfeld hatte er von Anfang an den robusten «Volkswagen». Doch die englische Marke Standard war die einzige, die direkt nach dem Krieg zu haben war. Anfang 1946 überführten Schweizer Chauffeure in hochwinterlichen Verhältnissen die ersten zehn Standards vom französischen Le Havre in die Schweiz, wo Haefner sie verkaufte. Etwas später trafen die ersten Fahrzeuge der Schwestermarke Triumph ein. Ende 1946 kamen die amerikanischen Chrysler, Plymouth, DeSoto und Dodge hinzu.

Der Sitz der «Neuen AMAG» war zu Beginn am Utoquai in Zürich. Doch schon bald reichte der Platz für das wachsende Geschäft nicht mehr aus. 1947 kaufte Haefner deshalb in Schinznach-Bad im Aargau zusätzlich das Gelände einer ehemaligen Zementfabrik und richtete sich dort ein. Kurz darauf begann die AMAG, in den Fabrikationshallen eine moderne Kleinmontageanlage für die englischen und amerikanischen Importfahrzeuge einzubauen. Der Gedanke dahinter: Für in Kisten eingeführte, demontierte Fahrzeuge waren die Importzölle deutlich niedriger, weil das eigene Handwerk von der Montage profitieren konnte. Zudem konnte die AMAG in der eigenen Montage Qualitätsstandards gewährleisten, denen viele der Importfahrzeuge nicht genügten.

Teile- und Fahrzeuglogistik: vorausschauende Standortwahl

Schinznach-Bad war in jenen Jahren das Zentrum der AMAG Aktivitäten. Zusätzlich zur Montage kamen zuerst auch alle fertig importierten Fahrzeuge an den Standort an der Aare; die VW Käfer gelangten inzwischen nicht mehr auf der Strasse dorthin, sondern per Bahn. Das rasch wachsende Ersatzteillager war auf mehrere Holzhütten verteilt.

Anfang der Fünfzigerjahre erkannte die AMAG Führung, dass sie handeln musste, wenn sie das Wachstumsmoment weiter nutzen wollte. In einem Pionierakt beschloss sie, das Ersatzteilgeschäft in ein eigenes Zentrum auszugliedern. Die Standortwahl löste Erstaunen aus: Das 1956 eröffnete zentrale Ersatzteillager (heute Teilelogistik Zentrum) wurde in Buchs ZH realisiert, damals ein kleines Bauerndorf im Furttal, fern von Märkten und Verkehrswegen, aber mit Bahnanschluss. Fragen warf auch der Standort des 1965 für den Import eröffneten Fahrzeuglogistik Zentrums Birrfeld bei Lupfig AG auf, zu dem ein Neuwagen-Parkplatz und später ein grosses Parkhaus gehörten. Doch beide Standorte liegen heute passend inmitten grosser Agglomerationen, direkt bei Autobahndrehkreuzen, und sind an den internationalen Schienenverkehr angeschlossen. Sie ermöglichten der AMAG den frühen Aufbau eines leistungs- und wachstumsfähigen Logistiknetzwerks, ohne welches das Unternehmen seine heutige Marktposition kaum erreicht hätte.

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