Ob das so bleibe, sei die entscheidende Frage für traditionelle Autozulieferer „im Kampf um das Herz der Elektroautos – die Schlüsseltechnik der Batterie“, urteilt die Zeitung und verweist auf Alex Molinaroli, den Chef der Batteriesparte des US-Zulieferers Johnson Controls, der es für entscheidend hält, „ob sich der Markt zu einem Zellen-, Batterien- oder Systemgeschäft entwickeln wird“.
Derzeit ist die Situation in Sachen Lithium-Ionen-Batterie unübersichtlich. Verpassen will den Anschluss kein Automobilhersteller, wenn es um den anerkannt überzeugendsten Energiespeicher für Elektroautos geht. „Wir wissen noch nicht, welcher Batterietyp, welches Format der Zellen und welche Chemie sich nachhaltig durchsetzen“, räumte Conti-Spezialist Grotendorst gegenüber dem „Handelsblatt“ ein. In der Tat erwecken in jüngster Zeit eingegangene Allianzen und Kooperationen, die bei der Speichertechnik schneller vorankommen lassen sollen, durchaus den Eindruck, dass niemand so recht weiss, welche Partnerschaft am Ende wirklich glücklich macht.
Einig zu sein scheint man sich in der Überzeugung, dass Automobilhersteller ohne neue Zulieferer nicht auskommen, weil es schwer vorstellbar ist, dass Autobauer in kurzer Zeit das Know-how erwerben, um den kompletten elektronischen Antriebsstrang selbst entwickeln zu können, einschliesslich der Leistungselektronik und der Batterie. Von der Forschung bis zur Umsetzung seien ausserdem Milliardenbeträge nötig, heisst es.
Auch Bosch, weltgrösster Autozulieferer, gewann für die Entwicklung einer marktfähigen Lithium-Ionen-Batterie einen Joint-Venture-Partner, den koreanischen Elektronikkonzern Samsung. Bis zum Jahr 2013 werden von Bosch rund 500 Millionen US-Dollar in das in Korea produzierende Gemeinschaftsunternehmen LiMotive investiert.
Technologisch sei die Branche in einem frühen Stadium. Die Zelltechnologie und deren Herstellungsweise würden in zehn oder 15 Jahren anders aussehen als heute, ist die Überzeugung des Chefs der Batteriesparte beim US-Zulieferer Johnson Controls, Alex Molinaroli. „Deshalb igeln wir uns nicht mit einem bestimmten Batterieformat oder einer einzigen Technologie ein“, zitiert ihn das „Handelsblatt“. Nach Molinarolis Worten plant das Unternehmen, das sich bei der Produktion von Speicherzellen in einer Pionierrolle sieht, in den USA, in Europa und in Asien zu produzieren. Und – auch das eine interessante Anmerkung, die für Zuversicht spricht: In fünf Jahren wolle man die Kosten halbiert haben. (automobilreport.com/ar/W. R.)
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