Donnerstag, 28. Januar 2010 Studie: Autoverkäufe gehen in Europa zurück
Gallardo LP 560-4 Spyder
CSM Worldwide, die weltweit Prognosen für die Automobilbranche bietende Firma, gab heute bekannt, das Unternehmen erwarte, dass die Verkaufszahlen der Automobilbranche in Europa im Jahre 2010 im dritten Jahr in Folge zurückgehen werden, zumal die Abwrackprämienprogramme der Regierungen Westeuropas, die die Nachfrage im Jahre 2009 ankurbelten, jetzt auslaufen. CSM sagt für 2010 einen Rückgang der Verkäufe in Europa um 7,9 Prozent auf 16,7 Millionen Fahrzeuge voraus. Dies folgt der Rückläufigkeit in Höhe von 13,4 Prozent im Jahre 2009 und von 5,1 Prozent im Jahre 2008, als in Europa insgesamt 21,0 Millionen Fahrzeuge verkauft wurden.
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"Der Verkaufsrückgang wäre insgesamt sehr viel stärker ausgefallen, wenn es die staatlichen Unterstützungsprogramme durch die Abwrackprämien nicht gegeben hätte. Diese haben zahlreichen Grossserienherstellern in der zweiten Jahreshälfte eine Atempause verschafft", sagte Walt Madeira, Leiter Fahrzeugprognosen in Europa bei CSM. "In Ländern, die keinerlei staatliche Hilfe angeboten hatten, nahm die Nachfrage nach Neuwagen mit einem Rückgang der Verkäufe um 20 bis 70 Prozent sehr viel heftiger ab."
Westeuropa
CSM sieht in Westeuropa für das Jahr 2010 einen Verkaufsrückgang um 10,6 Prozent voraus. Dies spiegelt die Tatsache wider, dass viele Verbraucher den Kauf eines Wagens bereits auf das Jahr 2009 vorgezogen haben, um von den staatlichen Förderprogrammen profitieren zu können.
In dieser Region war der Fahrzeugverkauf sechs Quartale in Folge bis zum dritten Quartal 2009, in dem die Nachfrage wieder um 3,8 Prozent stieg, rückläufig. Im darauf folgenden Quartal konnte im Vorjahresvergleich ein beträchtlicher Zuwachs von 17,5 Prozent verzeichnet werden, da viele Regierungen ankündigten, die mit der Verschrottung von Fahrzeugen einhergehenden Finanzhilfen stark zu beschränken bzw. ganz einzustellen.
"Wenn man berücksichtigt, dass das Nachfrageniveau in der ersten Jahreshälfte um ca. 13 Prozent zurückgegangen war, ist die Leistung des zweiten Halbjahres bemerkenswert", sagte Madeira. "Diese positive Reaktion des Verbrauchers verschaffte den Grossserienherstellern in der gesamten Brache eine Atempause."
Osteuropa
In Osteuropa, das im Jahr 2009 einen kräftigen Verkaufsrückgang um 42,4 Prozent verzeichnete, wird der Verkauf im Jahre 2010 wieder leicht anziehen, so die Prognose von CSM.
Der leichte Anstieg der Verkaufszahlen in Osteuropa um 4,6 Prozent auf 3,4 Millionen Fahrzeuge wird allerdings weit unter dem Rekordniveau der letzten Jahre liegen und auch nicht ausreichen, um die trüben Aussichten für Westeuropa aufzuhellen.
"Der jüngste Anstieg in den aufkommenden Märkte wie Russland und der Ukraine wurde von den verheerenden Auswirkungen des weltweiten wirtschaftlichen Abschwungs bereits wieder zunichte gemacht", ergänzte Madeira. "Die meisten Marken in Osteuropa werden vier bis fünf Jahre brauchen, um sich zu erholen und ihr wahres Potenzial deutlich machen zu können. Im Jahre 2010 werden sich die Automobilhersteller ganz auf die Verteidigung ihres Anteils an den jeweils landeseigenen und herkömmlichen Volumenmärkten konzentrieren statt Ressourcen für die Eroberung von Marktanteilen in Osteuropa frei zu geben."
Ausblick auf den Verkauf in Europa
2008 2009 2010 Verkauf von leichten Fahrzeugen (in Millionen) Westeuropa 15,3 14,9 13,3 Osteuropa 5,6 3,2 3,4 Europa 21,0 18,1 16,7 Veränderung gegenüber dem Vorjahr in Prozent Westeuropa - 8,7 % - 2,8 % - 10,6 % Osteuropa + 6,3 % - 42,4 % 4,6 % Europa - 5,1 % - 13,4 % - 7,9 % Die Produktion wird elastischer
Zur Fahrzeugproduktion sagte CSM, zahlreiche Hersteller seien gezwungen, ihre Produktion neu auszubalancieren, da das Auslaufen der staatlichen Prämien die Verbrauchernachfrage drosseln werde.
"Insgesamt gesehen wird die Fahrzeugproduktion elastischer als die Nachfrage sein", sagte Mark Fulthorpe, Direktor Fahrzeugvorhersagen Europa. "Die Autohersteller haben ihre Produktion Ende 2008 und 2009, als die Abwrackprogramme in Deutschland, Frankreich und anderen Ländern den Verkauf mit Erfolg ankurbelten, stark zurückgefahren."
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