Er verwies darauf, dass die deutschen Hersteller mit der CO2-Reduzierung ihrer neuen Modelle Jahr für Jahr schneller vorankommen. Nachdem 2008 der durchschnittliche CO2-Wert aller neu zugelassenen Pkw in Deutschland bereits um 3,0 Prozent zurückging, sanken die durchschnittlichen CO2-Werte 2009 insgesamt sogar um 6,5 Prozent auf unter 154 g/km. Auch im laufenden Jahr habe sich der CO2-Reduktionstrend weiter fortgesetzt: Im Januar 2010 unterschritt der durchschnittliche CO2-Wert aller neu zugelassenen Pkw in Deutschland das Vorjahresergebnis um 3,8 Prozent. Dabei kamen die deutschen Konzernmarken mit minus 4,3 Prozent fast doppelt so schnell voran wie die Importeure.
„Der Trend ist deutlich erkennbar: Die CO2-Champions aus deutscher Fertigung sind nicht mehr nur bei Kleinwagen anzutreffen, sondern erobern mehr und mehr die Kompaktklasse, die Mittelklasse und die Oberklasse“, betonte Wissmann. Dies sei auch das Ergebnis der hohen Forschungs- und Entwicklungsinvestitionen, die selbst im Krisenjahr um 4,4 Prozent auf 20,9 Mrd. Euro gesteigert wurden. Mehr als die Hälfte dieser Mittel fließt in Umwelttechnologien. Die Innovationskraft der deutschen Hersteller sei auch daran erkennbar, dass 85 Prozent aller neu zugelassenen Pkw, die bereits heute die ab Januar 2011 obligatorische anspruchsvolle Abgasnorm Euro 5 erfüllten, Fahrzeuge deutscher Konzernmarken seien.
Wissmann betonte, dass das Rennen um die beste Zukunftstechnologie noch nicht entschieden sei. Daher setze die Industrie nicht „alles auf eine Karte“, sondern verfolge eine „Fächerstrategie“, die die Optimierung und Hybridisierung der klassischen Verbrennungsmotoren ebenso umfasse wie die Entwicklung von Elektroautos mit leistungsfähigen Batterien, den Wasserstoffantrieb und die Brennstoffzelle als langfristige Alternative. „Nur wenn die Nachfrage nach Autos mit klassischen Antrieben weiterhin hoch bleibt, können die erheblichen Investitionsmittel für die Elektromobilität und weitere alternative Antriebe auch erwirtschaftet werden“, sagte Wissmann in Genf und begrüßte den Entwicklungsplan der Bundesregierung zur Elektromobilität. Dieser Ansatz sei richtig und müsse nun konkret ausgestaltet werden. Im Jahr 2020 sollen nach den Vorgaben der Bundesregierung rund eine Million Elektrofahrzeuge auf deutschen Straßen unterwegs sein. Allerdings werde auch im kommenden Jahrzehnt der optimierte Verbrennungsmotor noch den größten Anteil an den Neuzulassungen haben.
„Wir brauchen für die Elektromobilität ein vergleichbares Wettbewerbsumfeld bei den Rahmenbedingungen, den Forschungsgeldern und den Markteinführungsimpulsen in Europa. Einen Subventionswettlauf in Europa wollen wir nicht“, betonte Wissmann. Notwendig seien internationale Standardisierung, Normung und geeignete steuerliche Rahmenbedingungen. Die Forschungsförderung insbesondere für die Batterieentwicklung sei dabei die „Schlüsselfrage“. Automobilindustrie, Energiewirtschaft, Elektroindustrie und andere Industrien hätten bei der Elektromobilität bereits erhebliche Vorarbeiten geleistet. Bis zum Spitzengespräch mit der Bundeskanzlerin am 3. Mai 2010 werden Bundesregierung und Wirtschaft eine Struktur für ein gemeinsames Arbeitsprogramm entwickeln. Der internationale Wettbewerb um die Elektromobilität sei längst im Gange. In wichtigen Ländern außerhalb Deutschlands sei die Elektromobilität ein „strategisches Ziel“: „Es kommt nun entscheidend darauf an, dass der Industrie- und Forschungsstandort Deutschland sich hier einen Wettbewerbsvorsprung erarbeitet“, betonte Wissmann im .Pressegespräch. (auto-reporter.net/pha)
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