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Freitag, 31. Dezember 2010 Chinesen wollen ran an Schlüsseltechnologien

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Chinesen geben sich nicht mehr allein mit Beteiligungen an Unternehmen zufrieden. Sie übernehmen sie. Foto: Transport Logisik/Auto-Reporter.NETChinesen geben sich nicht mehr allein mit Beteiligungen an Unternehmen zufrieden. Sie übernehmen sie. Foto: Transport Logisik/Auto-Reporter.NET

Ein Bild bekommt immer klarere Konturen: Der chinesische Drache schleicht sich an ausländische Unternehmen heran, um schließlich über deren Erwerb auch in den Besitz von Spitzentechnologien zu kommen. Für unmoralisch halten es Chinesen offenbar bis heute nicht, Erfolg gegebenenfalls auch mit List zu erreichen. Überliefert ist, dass die Anwendung von Listen etwa bei kriegerischen Auseinandersetzungen in der Vergangenheit als wahre Kunst galt, die half, selbst einen deutlich stärkeren Gegner zu besiegen. Im „Geheimbuch der Kriegskunst“, etwa um das Jahr 1500 verfasst, sind 36 Listen benannt. Geraten wird beispielsweise, „jemanden aufs Dach zu locken, um dann die Leiter wegzuziehen“.

 

Vieles deutet darauf hin, dass es den Chinesen heute nicht nur um die Beteiligung an Kerngeschäften geht, sondern letztlich auch um deren Übernahme. Solche Vorgänge will EU-Industriekommissar Antonio Tajani nicht lediglich still beobachten. Er fordert die Schaffung einer neuen EU-Behörde, die den Verkauf von Schlüsseltechnologien ins Ausland kontrolliert. Damit soll sich Europa insbesondere gegen chinesische Firmen schützen, die gezielt Unternehmen in Europa übernähmen, um an moderne Technologie zu kommen.

„Ich denke, es ist sinnvoll, die Einrichtung einer solchen Stelle zur Prüfung ausländischer Investitionen für die EU zu erwägen“, sagte Tajani dem „Handelsblatt“. Vorbild für die Behörde ist das Committee of Foreign Investments (CFIUS) in den USA. „Wir müssen unser Wissen schützen“, warnt der EU-Kommissar, der hinter der gezielten Übernahme von Hightech-Firmen durch China oder arabische Staatsfonds „eine politische Strategie“ sieht, auf die Europa auch politisch antworten müsse.

Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) wies den Vorschlag Tajanis aber zurück. Das Bekenntnis zur Investitionsfreiheit sei ein Kernbestandteil des Vertrags von Lissabon, sagte Brüderle dem „Handelsblatt“. Europa profitiere von offenen Märkten und biete günstige Rahmenbedingungen für ausländische Investoren. „Das soll auch in Zukunft so bleiben.“

Reicht aber aus, lediglich zur Kenntnis zu nehmen, dass ausländische Direktinvestitionen der Chinesen in diesem Jahr um zwölf Prozent auf über 50 Milliarden US-Dollar gestiegen sind? Fürs kommende Jahr erwarten Experten sogar Investments von 98 Milliarden Dollar. Einen Großteil dieser Gelder wendet die Volksrepublik auf, um sich den Zugang zu wichtigen Rohstoffen im Ausland zu sichern. Längst haben die Chinesen Afrika als Rohstoffquelle für ihre unaufhaltsam wachsende Wirtschaft entdeckt. Investiert wird auch in besonders korrupten und diktatorischen Ländern, die im Gegenzug für die Rohstoffe billige Waren aus China erhalten.

Auffällt aber eben auch, dass es westliche Unternehmen sind, die zunehmend ins Visier der Chinesen rücken. EU-Industriekommissar Tajani will nicht einfach tatenlos zusehen, wie sich die Chinesen an Schlüsseltechnologien heranmachen, um sich auch über diesen Weg Wettbewerbsvorteile zu verschaffen. Stille Zurückhaltung, wie sie Bundeswirtschaftminister Brüderle an den Tag legt, scheint unangebracht zu sein. (Auto-Reporter.NET/Wolfram Riedel)

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