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Sonntag, 9. Januar 2011 E-Mobilität stellt Autoindustrie auf den Kopf

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Die Elektromobilität könnte die Branche in den kommenden Jahren tüchtig aufmischen. Foto: UnitedPictures/Auto-Reporter.NET Die Elektromobilität könnte die Branche in den kommenden Jahren tüchtig aufmischen. Foto: UnitedPictures/Auto-Reporter.NET

Dass der Trend hin zum Elektroauto schon in wenigen Jahren radikale Umwälzungen in der deutschen Autoindustrie zur Folge haben wird, daran lässt eine Studie der Unternehmensberatung McKinsey keinen Zweifel. Vor allem bei den Automobilzulieferern und in den Motorenwerken der Hersteller müsse mit großen Arbeitsplatzverlusten und -verschiebungen gerechnet werden. Andererseits würden Arbeitsplätze in großem Stil in den Unternehmen entstehen, die sich mit der Elektrifizierung des Antriebs beschäftigten, heißt es in der aktuellen Ausgabe der VDI nachrichten mit Bezug auf die Studie.

 

Bereits bis Ende dieses Jahrzehnts werde jedes dritte weltweit verkaufte Fahrzeug von einem Elektromotor angetrieben, wird vorhergesagt. Das Gros der Fahrzeuge, nämlich zwei Drittel, sei bereits 2030 elektrisch motorisiert. Für die Automobilindustrie bedeute dieser Trend „tiefgreifende Veränderungen“, so Andreas Tschiesner, der für die Studie verantwortliche McKinsey-Partner. Drei Viertel aller Autos hätten dann zwar noch einen Verbrennungsmotor, doch werde deren Komponentenanteil am Gesamtmarkt für Antriebstechnik in den nächsten 20 Jahren von 60 auf 26 Prozent sinken, sagt Studienleiter Lutz Frick. Parallel dazu machten die Komponenten für E-Antriebe die Hälfte aus.

Eng wird es demnach für Hersteller klassischer Antriebstechnik wie Kurbelwellen, Kolben und Turbolader. Sie müssten der Studie zufolge massive Einbrüche hinnehmen. Obwohl der Markt für Antriebstechnologien größer wird, ist das Wachstum dieser Unternehmen offenbar begrenzt. 2020 wird als Umkehrpunkt genannt. Danach drohten Stagnation und rückläufige Umsätze, unabhängig davon, dass die Experten der Studie bis 2030 fast eine Verdoppelung des globalen Automarktes ausmachen. So prognostizieren sie jährlich drei Prozent Zuwachs, was die Produktion jährlich von aktuell 65 Millionen Fahrzeugen auf 114 Millionen Einheiten steigen lasse.

McKinsey rechnet damit, dass sich bereits 2040 reine E-Autos und solche mit Range Extender den Markt teilen werden. Reine Benziner und Dieselantriebe würden keine Rolle mehr spielen. Die Folge wäre ein sprunghaftes Wachstum des Marktes für Elektromotoren. Gerechnet wird mit mehr als 50 Milliarden Euro; heute sind es eine Milliarde. Das größte Stück dieses Wertschöpfungskuchens der Antriebstechnologie würde mit 70 Prozent die Batterietechnik für sich beanspruchen.

Mit den veränderten Aufgaben werde sich auch der Arbeitsmarkt wandeln, heißt es. So würden in der Metallverarbeitung Zehntausende Stellen wegfallen, andererseits sieht Frick den Bedarf von europaweit 110.000 Beschäftigten in der Entwicklung und Produktion von Batteriechemie, Kunststoffen und Mikrosystemen. Weltweit könnte sich der Stellenzuwachs im Antriebsbereich auf 420.000 summieren, die Hälfte davon in Indien und China, denn „diese beiden Märkte wachsen dreimal schneller als die Märkte der Triade“. (Auto-Reporter.NET/arie)

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